Deine Kuesse verzaubern mich
vollen Mond und unzähligen funkelnden Sternen erhellt wurde, musste sie ihm recht geben. Es war wirklich ein schöner Abend.
„Ich folge dir wieder bis nach Hause.“
„Mach, was du willst, es ist dein Sprit“, erwiderte sie, bevor sie schweigend zu ihrem Auto gingen. Als Darius ihr die Wagentür aufhielt und sie einstieg, rutschte ihr Rock ein wenig hoch. Ihr entging nicht, wie er daraufhin ihre Beine musterte. Erst wollte sie eine Bemerkung darüber machen, entschied sich dann aber dagegen.
Die Fahrt zu ihrem Haus verlief ereignislos, und Darius’ Wagen war die ganze Zeit über im Rückspiegel zu sehen. Zugegebenermaßen fühlte sie sich in seiner Nähe schon ein wenig sicherer nach den Vorkommnissen der vergangenen zwei Wochen. Mittlerweile war er, wie damals bei der Sache mit Tyrone, beinahe Tag und Nacht in ihrer Nähe.
Sie parkte in der Einfahrt und stellte überrascht fest, dass Darius hinter ihr hielt und ausstieg. Bisher war er immer im Auto geblieben, bis sie im Haus war, und dann weggefahren. Als er näher kam, wurde ihr heiß.
„Du hast hier eine große, geräumige Garage. Gibt es eigentlich irgendeinen Grund, warum du nicht dort hineinfährst?“, erkundige er sich und blieb vor ihr stehen.
„Sie ist bis oben hin mit Kartons vollgepackt. Ich habe immer noch nicht alles ausgepackt.“ Sie machte eine Pause. „Warum bist du noch hier?“
Sie wusste es zu schätzen, dass er sich so um sie kümmerte, wollte ihn aber nicht hineinbitten. Das war ihr Reich. Als sie nach Somerset gezogen war und dieses perfekte Haus in dieser perfekten Lage gefunden hatte, war sie fest entschlossen gewesen, alle schlechten Erinnerungen hinter sich zu lassen. Und Darius war nun einmal ein Teil ihrer schlechten Erinnerungen.
„Ich habe zufällig mitbekommen, als du Marcy von deinem tropfenden Wasserhahn erzählt hast und dass du deswegen nicht schlafen kannst. Ich könnte ihn ja reparieren.“
„Jetzt?“
„Ich habe gerade nichts anderes vor.“
Summer seufzte. Im Gegensatz zu ihm hatte sie etwas vor – sich eine Dusche gönnen und dann ins Bett gehen. „Vielen Dank für das Angebot, aber nächste Woche rufe ich den Klempner an.“
„Das brauchst du nicht. Es dauert nur eine Minute, und dann bin ich wieder verschwunden.“
Im fahlen Schein des Mondes konnte sie kaum seine Gesichtszüge erkennen. Aber sie sah immer noch den Mann, der einst ihr Freund und dann ihr Liebhaber gewesen war. Allerdings wusste sie nicht, was er jetzt war – außer sehr entschlossen, auf sie aufzupassen. Außerdem war er offensichtlich der Mann, der ihren Wasserhahn reparieren wollte, was ihr sehr entgegenkam. Er hatte ihr seine Hilfe angeboten, warum sollte sie sie also nicht annehmen? „In Ordnung. Danke“, stimmte sie zu.
„Ich habe dir doch schon so oft gesagt, dass du mir nicht danken musst, wenn ich etwas für dich mache, Summer.“
Sie schluckte. Ja, das hatte er schon oft gesagt. Meistens, wenn sie aneinandergekuschelt auf dem Sofa gesessen und einen Film geschaut hatten. Sie hatte diese Abende genossen, an denen sie mit einer Schale Popcorn in ihrem Wohnzimmer gesessen und geredet hatten.
Darius hatte sie nie zu Sex gedrängt. Als sie in jener Nacht dann schließlich doch zusammen ins Bett gegangen waren, hatten sie es beide gewollt – und nicht nur er.
„Ja, ich weiß, aber ich möchte halt, dass du weißt, dass ich zu schätzen weiß, was du für mich tust“, sagte sie schließlich.
„Schön. Ich hole nur meinen Werkzeugkasten aus dem Auto.“
Sie wartete, während er zum Wagen ging, und fischte in der Zwischenzeit die Post aus dem Briefkasten. Als sie die Eingangstür aufschloss, hoffte sie, keinen Fehler zu machen, indem sie Darius ins Haus ließ.
Er folgte ihr und zog die Tür zu. Auf einmal wurde ihr bewusst, dass sie jetzt vollkommen alleine mit Darius war. Sie ignorierte die in ihr aufsteigende Aufregung und warf die Post achtlos auf den Tisch. Da sie die meisten Rechnungen online bezahlte, war es wahrscheinlich hauptsächlich Werbung.
„Schön hast du’s hier“, meinte Darius bewundernd, als er sich umsah.
Es war schon erstaunlich, wie gut er in ihr Wohnzimmer passte, beinahe so, als ob er hierher gehörte. „Danke“, entgegnete sie.
Das Haus war wesentlich geräumiger als ihr altes Apartment, und da sie jetzt einen gut bezahlten Job hatte, konnte sie sich auch ein paar ansehnliche Möbel leisten.
„Wo ist denn der tropfende Wasserhahn?“
„Im Bad neben meinem Schlafzimmer.“ Zu
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