Deine Kuesse verzaubern mich
interessiert vor.
Als sie sich den genauen Wortlaut in Erinnerung rief, musste sie schlucken. „Ich kümmere mich um das, was mir gehört.“
Von Summers Büro ging Darius in einen leeren Konferenzraum und rief Kevin an.
„Kev, hast du gewusst, dass Huntington den zusätzlichen Wachposten bei Helping Hands wieder abgezogen hat?“, fragte Darius ohne Einleitung.
„Nein.“
Aufgebracht erzählte Darius seinem Freund, was in der vergangenen Nacht geschehen war.
„Huntington hat kein Recht, solche Entscheidungen zu treffen, ohne sich vorher mit dem Komitee abzusprechen“, meinte Kevin empört. „Und ich bin in diesem Ausschuss.“
„Was die Clubmitglieder sagen, die nicht zu seinem Hofstaat gehören, interessiert den doch gar nicht“, stellte Darius verbittert fest.
„Und wie geht es Summer Martindale?“
„Sie ist ein bisschen aufgewühlt, obwohl sie sich nichts anmerken lassen will. Die Belegschaft ist natürlich ziemlich nervös. Erst zerschlägt Green die Eingangstür, und jetzt auch noch das mit den Reifen. In anderen Städten hier in der Gegend hat es solche Racheakte auch schon gegeben, und das wissen die Angestellten natürlich. Wir müssen dafür sorgen, dass sie sich sicher fühlen.“
Darius versuchte sich einzureden, dass er sich um Summer keine größeren Sorgen machte, als er sich um jede andere Frau, die er kannte, aber tief in seinem Inneren wusste er, dass das nicht stimmte.
Wahrscheinlich sollte er auf Abstand zu Summer gehen, aber dann ginge sein Plan nicht auf. Sie sollte schließlich dasselbe durchmachen wie er, als sie damals verschwunden war. Er musste sich zusammenreißen und durfte sein Ziel nicht aus den Augen verlieren.
„Ganz meine Meinung.“ Kevins Worte holten Darius wieder in die Gegenwart zurück. „Ich stelle Huntington zur Rede und rufe dafür eine außerordentliche Mitgliederversammlung ein.“
Als Darius kurz darauf das Gespräch beendete, fühlte er sich schon wesentlich besser. Es tat gut zu wissen, dass sie auf derselben Seite standen. Wie üblich versuchte Huntington, den starken Mann zu markieren und seinen Einfluss geltend zu machen. Jetzt, wo Darius seinen Freund eingeweiht hatte und sicher sein konnte, dass Kevin sich um die Angelegenheit kümmerte, entspannte er sich ein wenig.
Er sah auf die Uhr. Für eine Weile würde er sich jetzt um den Brandstiftungsfall kümmern müssen – mit ein paar Leuten reden, die nicht da gewesen waren, als er die übrigen Angestellten befragt hatte. Aber er wollte auf jeden Fall wieder zurück sein, bevor Summer Mittagspause machte. Der Gedanke, dass sie irgendwo alleine hinging, gefiel ihm ganz und gar nicht.
Von jetzt an würde er dafür sorgen, dass sie sicher war – um jeden Preis.
Drei Tage später sah Summer erst zu Darius und dann auf die Uhr. Es war abends kurz nach acht, und sie hatte angeboten, bei der Seelsorgehotline ein paar Stunden lang auszuhelfen. Daraufhin hatte Darius ihr vorgeschlagen, ihr dabei zu helfen.
Zuerst war sie nicht sicher gewesen, ob die Frauen, die anriefen, einem Mann von ihren Sorgen und Ängsten erzählen wollten. Nachdem sie aber ein paar Gesprächsfetzen aufgeschnappt hatte, wusste sie, dass Darius seine Sache sehr gut machte und wirklich eine große Hilfe war.
„Wann wolltest du denn gehen?“, fragte sie. Seitdem man ihre Reifen zerstochen hatte, war Darius immer nach seiner Arbeit in der Raffinerie zum Frauenzentrum zurückgekehrt, um Summer zum Lunch zu begleiten. Und wenn sie abends länger blieb, brachte er sie nicht nur zu ihrem Auto, sondern folgte ihr nach Hause, um sicherzugehen, dass sie unversehrt ankam.
„Ich gehe, wenn du gehst“, erwiderte er mit einem flüchtigen Blick in ihre Richtung.
In gewisser Weise ärgerte sie sich ein wenig über seinen Beschützerinstinkt. Sie wollte nicht, dass er dachte, sie wäre abhängig von ihm. „Wir haben jetzt zwei Wachmänner, das ist also nicht nötig.“
Es hatte sie nicht sonderlich überrascht, dass am Tag nach dem Zwischenfall mit den zerstochenen Reifen plötzlich wieder zwei Wachleute vor dem Helping Hands standen. Sie zweifelte nicht daran, dass Darius etwas damit zu tun hatte. Was genau allerdings, war ihr nicht klar.
„Ich mache in ein paar Minuten Schluss“, entgegnete sie.
„Ich auch“, kam die prompte Antwort.
Nach einem letzten Anruf verließen sie gemeinsam die Telefonzentrale.
„Ein schöner Abend“, meinte er, als sie auf dem Parkplatz standen.
Als Summer zum Himmel aufsah, der von einem
Weitere Kostenlose Bücher