Deine Kuesse verzaubern mich
lag.
„Hol deine Tasche. Ich warte hier.“
Sie wusste, dass er fest entschlossen war, sie mit zu sich nach Hause zu nehmen. Es gab nichts, was sie sagen konnte und das ihn dazu bewegen würde, sie heute Nacht alleine hierzulassen. Aber eigentlich war ihr bei dem Gedanken, die Nacht allein in ihrem Haus zu verbringen, auch nicht ganz wohl.
Weil sie noch nicht lange in der Stadt lebte, hatte sie bisher noch keine Gelegenheit gehabt, ihre Nachbarn kennenzulernen. Neben dem Personal im Frauenzentrum war Darius der einzige Mensch in Somerset, den sie kannte. Sie hatte sich zwar vorgenommen, sich einmal in Somersets Vereinsleben umzuschauen, um neue Leute kennenzulernen, war aber bisher noch nicht dazu gekommen. Es half nichts, sie musste eine Entscheidung treffen. „In Ordnung“, sagte sie. „Ich brauch nicht lange.“
„Nimm dir ruhig Zeit.“ Darius lächelte schwach. „Ohne dich gehe ich nicht weg.“
Ihr Herz quoll fast über vor Freude. Es hatte sich zwar einiges geändert, aber Darius war immer noch ihr Ritter in der schimmernden Rüstung, der alles tat, um sie zu retten.
Wortlos stand sie auf und ging ins Schlafzimmer, um ein paar Sachen für die Nacht einzupacken.
8. KAPITEL
Summer verliebte sich sofort in Darius’ Haus. Obwohl es draußen zu dunkel gewesen war, um viel zu erkennen, hatte sie gesehen, dass er in einem großen, zweigeschossigen Ranchhaus wohnte. Das Wohnzimmer strahlte eine solche Wärme aus, dass sie sich sofort geborgen und behütet vorkam.
Während sie sich umsah, fragte sie sich, ob er einen Architekten mit der Innengestaltung beauftragt hatte. Die Farben der Einrichtung waren perfekt aufeinander abgestimmt. Ein großer gemauerter Kamin erstreckte sich fast über eine ganze Wand, und zahlreiche Fenster ließen bei Tag sicher sehr viel Licht ins Innere des Hauses.
Eine Wand aus schweren Glasblöcken schirmte den Eingangsbereich von den anderen Räumen ab. Die Möbel im Wohnzimmer bestanden aus dunklem Holz. Dazwischen standen eine Ledercouch und Sessel aus dem gleichen Material. Alles wirkte gleichzeitig robust und gemütlich.
„Schön ist es hier.“
„Danke. Komm, ich zeige dir das Gästezimmer. Es ist schon nach Mitternacht, und du bist sicher müde.“
Das war sie wirklich und konnte es gar nicht erwarten, ins Bett zu kommen und zu schlafen – oder es zumindest zu versuchen. Auch Darius musste erschöpft sein, schließlich hatte er heute in der Raffinerie und im Frauenzentrum gearbeitet.
Sie folgte ihm die Treppe hoch ins Gästezimmer. Ehrfürchtig sah sie sich um. Der geräumige, hohe Raum hatte einen prächtig verzierten Dachbalken aus edlem Hickoryholz. Auf dem großen Doppelbett aus Massivholz lag eine farbenprächtige Tagesdecke im Patchworkmuster, die hervorragend zu den Vorhängen im Landhausstil passte.
„Offensichtlich läuft deine Firma gut“, meinte sie.
Als er nicht antwortete, sah sie zu ihm herüber und bemerkte seinen ernsten Gesichtsausdruck. Hatte sie etwas Falsches gesagt?
„Darius?“
„Ja, ich kann nicht klagen“, erwiderte er schließlich in einem leicht beißenden Tonfall. „Dort ist das Gästebad. Es hat auch einen Whirlpool“, fügte er hinzu und wies auf die andere Seite des Zimmers. „Mein Schlafzimmer ist auf der anderen Seite des Ganges, falls du etwas brauchst. Gute Nacht.“
Nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte, setzte sie sich aufs Bett und fragte sich, warum er plötzlich so kurz angebunden und betroffen reagiert hatte. Weshalb störte es ihn, wenn man seinen Erfolg erwähnte?
Doch erst einmal wollte sie schlafen. Morgen war auch noch ein Tag, an dem sie herausfinden konnte, warum er so seltsam reagiert hatte.
Hellwach lag Darius in seinem Bett und starrte an die Zimmerdecke. Nachdem er Summer allein gelassen hatte, hatte er kontrolliert, ob alle Türen und Fenster verschlossen waren. Danach war er in sein Schlafzimmer gegangen und hatte weiter über Summers Bemerkung von eben nachgedacht. Sie hatte ihn sehr deutlich daran erinnert, dass der Reichtum eines Mannes alles war, wofür sie sich interessierte.
Würde sie jetzt ihr Verhalten ihm gegenüber ändern, da sie wusste, dass er wohlhabend war?
Er hatte sie hierher gebracht, um sie zu beschützen. Das bedeutete aber nicht, dass er ihr auch vergab, was sie ihm einst angetan hatte. Vielleicht könnte er das niemals. Plötzlich hörte er ein Geräusch und sah auf den Wecker auf seinem Nachttisch. Es war schon fast zwei Uhr. Da seine hochmoderne Alarmanlage
Weitere Kostenlose Bücher