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Deine Steuern sollst du zahlen (Aargauer Kriminalromane) (German Edition)

Deine Steuern sollst du zahlen (Aargauer Kriminalromane) (German Edition)

Titel: Deine Steuern sollst du zahlen (Aargauer Kriminalromane) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursula Reist
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letzte Antwort kam von Vögtli, der sich gleichzeitig erhob.
    „Ich glaube, das genügt jetzt für Ihre weiteren Ermittlungen, Herr Baumgarten. Gion Matossi war nicht mehr mit dem Fall Tomet AG betraut, das Dossier war abgeschlossen, und somit können Sie wohl ausschliessen, dass der Tod unseres Sektionsleiters damit in irgendeinem Zusammenhang steht. Ich danke Ihnen und wünsche einen schönen Abend.“
    „Eine allerletzte Frage habe ich noch. Wann wurde Matossi der Fall entzogen?“
    Wieder tauschten Vögtli und König einen Blick, Vögtli nickte und Sarah König antwortete. „Irgendwann zu Beginn dieses Jahres.“ Also kurz vor den Grossratswahlen im März, dachte Nick.
    „Gut, vielen Dank, Herr Vögtli, Frau König.“ Er gab beiden die Hand und ging zum Lift. Als er einstieg, stand Sarah König immer noch im Korridor – sie wollte sicher sein, dass ihr Gast das Haus, oder zumindest den neunzehnten Stock, auch wirklich verliess. Er winkte ihr zu, als die Türen sich schlossen.
    *
    Als die Nachricht kam 'Bin in 5 min bei dir, xxx', schob Marina den vorbereiteten Lauchkuchen in den Ofen, mischte Sherry-Essig und Olivenöl für das Salatdressing und schenkte sich noch ein Glas Chardonnay aus der Provence ein. Sie war nervös, hatte sich mit dem Gemüsemesser einen kleinen, aber schmerzhaften Schnitt im linken Zeigefinger zugefügt, war in Tränen ausgebrochen über dieser Bagatelle. Sie hatte keine Wahl, sie musste heute Abend mit Nick reden, bevor morgen die Planung mit ihren Mitarbeiterinnen begann. Sie hob das Glas mit dem kühlen Weisswein an ihre heisse Stirn und sprach sich Mut zu. Ich muss es tun, sagte sie zu sich selbst, nein, ich will es tun. Wenn ich diese Gelegenheit vorbeigehen lasse, werde ich es für den Rest meines Lebens bereuen.
    „Mhm, das riecht ja wunderbar!“ Nick brachte die Kälte von draussen in die Wohnung. „Es schneit, hast du gesehen?“ Er nahm ihr warmes Gesicht zwischen seine eiskalten Hände und küsste ihre vollen Lippen. „Jetzt machen wir es uns richtig gemütlich an der Wärme. Und ich habe viel zu erzählen, heute ist es ausgezeichnet gelaufen. Ich glaube, wir sind auf der richtigen Spur.“ Er schaute in ihre grossen braunen Augen und erschrak, als er die roten Ränder sah. „Hast du geweint?“ Sie nickte. „Kopfschmerzen?“ Sie schüttelte den Kopf, und die Tränen waren schon wieder da. „Ist jemand gestorben?“
    Marina schaffte ein gequältes Lächeln. „Nein, ganz so schlimm ist es nicht. Komm in die Küche und trink ein Glas Wein mit mir. Ich habe auch etwas zu erzählen.“
    *
    Drei Stunden später sassen sie immer noch in der Küche. Das Essen war kaum angerührt, aber der Wein war leer, und mittlerweile stand der spanische Brandy auf dem Tisch.
    Nick rieb sich die brennenden Augen. „Dann gibt es also nichts, was dich umstimmen könnte?“ Marina schüttelte den Kopf. Sie hatte versucht, ihm ihren Entschluss zu erklären, aber er verstand nicht, warum sie einfach so alles und alle im Stich lassen konnte. Er wollte wissen, ob er etwas damit zu tun habe, oder Andrew, oder der kalte Winter – er suchte einen greifbaren Grund, und sie konnte ihm keine konkreten Antworten geben.
    „Du hast mir einmal versprochen, Nick, dass du mich nie in einen Käfig sperren würdest, sondern dass die Türe immer offen sein werde. Jetzt ist der Tag gekommen, wo ich davon Gebrauch mache, und es ist nicht deine Schuld, auch nicht die von Andrew. Es hat nur mit mir zu tun, mit meiner Abenteuerlust, vielleicht auch mit einer Lebenskrise; Andrew hat nur die Möglichkeit und den Auslöser geliefert. Ich will diese Gelegenheit beim Schopf packen, auch wenn es sich am Ende herausstellt, dass alles nur eine Seifenblase war. Ich kann nicht anders!“
    Jetzt waren sie beide erschöpft, es gab nicht mehr viel zu sagen, die Worte wiederholten sich und klangen hohl. „Darf ich wenigstens heute Nacht noch hier bleiben?“ fragte er leise. Sie nickte, nahm ihn bei der Hand und führte ihn ins Schlafzimmer. Sie liebten sich, aber nicht leidenschaftlich und lachend wie sonst, sondern ernst, eindringlich. „Ich liebe dich“, flüsterte er bevor er einschlief, „bitte lass mich nicht allein.“
    Hellwach blieb sie in seinen Armen liegen und begann in Gedanken schon zur organisieren, zu packen, abzureisen. Erst als es von der nahen Stadtkirche drei Uhr schlug, fiel auch sie in einen tiefen Schlaf. Am Morgen suchte sie vergeblich nach einem Zettel mit einer Nachricht, oder nach sonst einem

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