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Deiner Seele Grab: Kommissar Dühnforts sechster Fall (Ein Kommissar-Dühnfort-Krimi) (German Edition)

Deiner Seele Grab: Kommissar Dühnforts sechster Fall (Ein Kommissar-Dühnfort-Krimi) (German Edition)

Titel: Deiner Seele Grab: Kommissar Dühnforts sechster Fall (Ein Kommissar-Dühnfort-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inge Löhnig
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Bewährungshelfer begann sich ein Bild des Mannes abzuzeichnen. Sie waren endlich auf dem richtigen Weg.
    Ein Blick auf die Uhr. Kurz nach sechs. Fisch Witte machte gerade zu. Er rief das Team im Soko-Raum zusammen und heftete Fotos und Kopien an die Magnetwand, während er sich füllte und es ruhig wurde. Dühnfort wies auf das Bild aus Friebes Personalakte. »Ich denke, wir stehen vor einem Durchbruch. Julian Friebe, ledig, kinderlos, zweiunddreißig Jahre alt, Rettungssanitäter beim BRK . Ursprünglich Ausbildung als Altenpfleger. Er ist ein Querulant, der bisher an all seinen Arbeitsplätzen nervte.«
    »Wie kommst du auf ihn?«, unterbrach Alois.
    »Er gehörte zum Notarztteam, das bei Emily im Einsatz war. Ich habe mit seinem Teamleiter gesprochen und seinen Lebenslauf recherchiert. Er stammt aus zerrütteten Familienverhältnissen und wuchs bei der Großmutter auf. Er hat sie geliebt und ist dennoch auf die schiefe Bahn geraten. Immer wieder Eigentumsdelikte, seit er fünfzehn war. Dann sah es so aus, als würde er die Kurve kriegen, als er die Ausbildung zum Altenpfleger gemacht hat. Ein paar Jahre ging alles gut, bis er erwischt wurde, als er an seinem Arbeitsplatz Medikamente abzweigte und verhökerte. Nicht ganz klar ist, ob er selbst medikamentenabhängig war oder ist. Es gab eine Bewährungsstrafe. Er wechselte den Arbeitsplatz. Zu dieser Zeit ging es seiner Großmutter nicht gut. Er kümmerte sich um sie. Doch er stahl wieder Medikamente, und diesmal musste er die Strafe verbüßen. Die neue und die alte. Er hat einen Sozialarbeiter gebeten, dafür zu sorgen, dass man nach der Großmutter sah. Das ist nicht geschehen. Als Friebe entlassen wurde, fand er sie tot in der Wohnung. Ihre Leiche lag wenigstens sechs Wochen dort. Todesursache nicht eindeutig feststellbar. Vermutlich Herzanfall.«
    Russo nickte zufrieden. »Das passt ja wie Arsch auf Eimer. Wissen wir, wo er sich aufhält?«
    »Er hat seit vorgestern Urlaub. Den hat er kurzfristig beantragt. Angeblich, weil seine Mutter krank ist. Doch sie ist vor vier Jahren verstorben. An seinem Arbeitsplatz weiß niemand, wohin er wollte. Auf dem Handy ist er nicht erreichbar. Laut seiner Dienstpläne hatte er immer frei, wenn ein Mord geschah. Ich werde jetzt die Beschlüsse für die Wohnungsdurchsuchung und auch gleich für die Handyortung beantragen. Für heute machen wir Schluss. Morgen wird unser großer Tag.«
    Kirsten drehte den Kuli zwischen den Fingern. »Friebe war also als Rettungssanitäter in der Wohnung, in der er Stunden zuvor einen Mord begangen hat?«
    »Sieht ganz danach aus.«
    »Das ist schon ein merkwürdiger Zufall.«
    Das hatte er auch gedacht. »Aber nicht unwahrscheinlich bei nur drei in Frage kommenden Rettungswachen für Schwabing.«
    Er beendete das Meeting und suchte Christoph Leyenfels auf, der gerade seinen Schreibtisch aufräumte. »Ich brauche zwei Beschlüsse. Kannst du die noch beantragen?«
    »Habt ihr endlich eine heiße Spur?«
    Dühnfort schilderte ihm die aktuelle Lage. »Wir müssen Friebes Handy orten und uns seine Wohnung ansehen.«
    »Und wie soll ich das begründen? Du hast nichts in der Hand, das Friebe mit den Morden in Verbindung bringt. Keine Zeugen, keine Spuren, keine Indizien.«
    »Er ist der Samariter. Er passt genau ins Profil. Seinen kurzfristigen Urlaub hat er mit einer Lüge begründet und ist untergetaucht. Je mehr Zeit wir verlieren, umso schwerer wird es, ihn zu erwischen. Bei allen Morden hatte er dienstfrei. Mach einen Strich darunter: Es reicht für einen Anfangsverdacht.«
    »Du sagst, er ist vorbestraft. Haben wir seine DNA ?«
    »Wegen Diebstahls. Er ist also nicht in der Datei. Wir müssen in seine Wohnung, dann haben wir Gewissheit.«
    »Also gut.«

58
    Die Kirchturmuhr schlug Viertel vor sieben, als Dühnfort in sein Büro zurückkehrte. Na prima. Dallmayr schloss in fünfzehn Minuten. Er musste sich beeilen, wenn er heute noch ein Essen für Gina auf den Tisch bringen wollte.
    Ein wenig außer Atem betrat er kurz vor sieben das Feinkostgeschäft. Vom Personal hetzte ihn niemand. Doch er spürte, dass alle nach einem anstrengenden Tag den Ladenschluss herbeisehnten, also beeilte er sich, suchte Fisch und Wein aus. Eine freundliche Verkäuferin half ihm beim Rest und empfahl als Dessert eine hausgemachte Mousse au Chocolat.
    Mit zwei Tüten und einem Strauß Rosen beladen, den er gerade noch im Blumengeschäft im U-Bahn-Geschoss am Sendlinger-Tor-Platz erstanden hatte, erreichte er Viertel

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