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Deiner Seele Grab: Kommissar Dühnforts sechster Fall (Ein Kommissar-Dühnfort-Krimi) (German Edition)

Deiner Seele Grab: Kommissar Dühnforts sechster Fall (Ein Kommissar-Dühnfort-Krimi) (German Edition)

Titel: Deiner Seele Grab: Kommissar Dühnforts sechster Fall (Ein Kommissar-Dühnfort-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inge Löhnig
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wird das Essen eine Katastrophe. Du wirst es schon verstehen.«
    Einen Moment sah er ihr überrascht nach. Was sollte er verstehen? Ein trauriges Bild, voller Melancholie. Er ließ es auf sich wirken, schob Kubisch und die Inszenierung der Morde beiseite. Apfel und Traube als Symbol der Erlösung. Sie lagen in Georges’ alten, abgearbeiteten Händen auf dem Tisch. Vor dem Tod haben wir keine Angst, aber vor de m Sterbe n.
    Georges wollte nicht elend sterben. Sie sollte ihm helfen, wenn es nicht mehr zu ertragen war. Sie sollte ihn erlösen. Das war es. Darum ging es in diesem Bild.
    Er atmete durch. Eine unvorstellbare Bitte. Eine schreckliche Erwartung. Wie konnte Georges es nur wagen, sie zu äußern. Niemandem sollte man Derartiges abverlangen, ihm eine solche Verantwortung aufbürden.
    Es gelang ihm nicht, sich von diesem Bild abzuwenden. Wie kam er dazu, zu urteilen? Weder kannte er die Beziehung der beiden gut genug, um sich das zu erlauben, noch war er jemals auch nur in einer annähernd vergleichbaren Situation gewesen. Was wäre er bereit für jemanden zu tun, den er liebte? Für Gina … Er atmete scharf aus, wollte sich das nicht vorstellen.
    Mit einem Ruck wandte er sich ab, verließ das Zimmer. Es ging ihn nichts an. Es war eine Sache zwischen Georges und Rita.
    Er trat zu seiner Mutter in die Küche. Sie pürierte gerade eine Erbsensuppe, offenbar mit Minze, dem Duft nach zu urteilen. Das Baguette lag auf dem Brett. Er nahm das Messer, schnitt das Brot in Scheiben und schichtete sie in den Korb. Rita sah auf. »Du könntest den Wein öffnen.«
    Er nahm die Flasche aus dem Kühlschrank.
    »Was meinst du?«
    Die Frage, was er wozu meinte, erübrigte sich. Was sollte er antworten? Dass Sterbehilfe strafbar war, wusste seine Mutter sicher. »Die Operation ist doch gut verlaufen, und die Prognose ist nicht schlecht. Es gibt also keinen Grund, pessimistisch zu sein. Wartet ab, wie es sich entwickelt.«
    »Und wenn es nicht gut ausgeht? Kann ich dann mit deiner Hilfe rechnen?«
    Dühnfort ließ den Korkenzieher beinahe fallen. »Mutter, das ist jetzt nicht dein Ernst.«
    »Aber sicher. Auf diesem Gebiet hast du ein Wissen, das mir fehlt.«
    Er nahm sie in den Arm. »Mama. Es gibt keinen Grund, heute Abend diesen Stein zu wälzen. Georges hat die Operation gut weggesteckt. Darauf sollten wir anstoßen.«
    »Du hast ja recht.« Energisch wischte sie sich eine Haarsträhne aus der Stirn und lächelte. »Der Aperitif steht schon im Wohnzimmer. Lass uns das Leben feiern, so lange es währt.«
    Er folgte ihr über den Flur, sah Gina im Sessel sitzen. Sie trug, was selten vorkam, einen Rock, hatte die Beine übereinandergeschlagen und amüsierte sich köstlich über einen Scherz, den Georges offenbar gerade gemacht hatte. Er klopfte sich mit der Hand auf einen Schenkel und lachte Tränen.
    Dühnfort trat ins Zimmer und setzte sich zu den beiden.
    Ja, lasst uns das Leben feiern.



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