Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dekan Diavolo

Dekan Diavolo

Titel: Dekan Diavolo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
wurde.
    »Ich höre dich…!«
    Dann startete ich.
    Ich hatte mir schon eine neue Deckung ausgesucht. Es waren an der Seitenwand liegende Strohballen, nicht sehr hoch, so daß ich sie auch mit einem Sprung erreichen konnte.
    Ich lief im Zickzack und schoß über die Schulter nach hinten, weil ich Dunja somit ablenken wollte.
    Sie brüllte mir nach, die Ballen wuchsen vor mir auf, ich stieß mich ab und schraubte meinen Körper in eine Lücke zwischen zwei Ballen. Mit der Schulter berührte ich sie trotzdem, riß sie um. Einer fiel auf mich, Dunja kreischte, ich wuchtete den Ballen zur Seite, bekam freie Sicht und sah das dritte schwarze Messer.
    Es hieb in den Ballen — und hindurch. Fast hätte es mich noch am Kinn berührt, so nahe war es vor meinem Gesicht entlanggewischt. Eigentlich besaß ich durch meine Beretta einen Vorteil. Ich hätte auf Dunja schießen können, nur das wollte ich nicht. Diese Mörderin sollte mir lebend in die Hände fallen. Auf einen gezielten Schuß konnte ich mich bei diesen schlechten Lichtverhältnissen nicht verlassen.
    Ich krabbelte zwischen den Ballen herum und war mir nicht sicher, ob die Idee gut gewesen war. Bänder hielten sie zusammen. In meinem Rücken befand sich die Scheunenwand, vor mir die Ballen. So lauerte ich.
    Noch wagte ich es nicht, den Kopf zu heben. Drei zu Messern gewordene Rosen hatte sie bereits geschleudert, drei befanden sich noch in ihrem Besitz. Sie konnte mich noch immer erwischen. Irgendwo raschelte immer etwas. Wahrscheinlich waren es die Mäuse, die im dichten Stroh ihre Verstecke gefunden hatten. Ich war ins Schwitzen gekommen und wischte mit einem Taschentuch über meine Stirn. Überall schmeckte ich Staub. Er hatte sich auch in meinen Nasenhöhlen festgesetzt.
    Dann sah ich die Klinge. Sie lag genau in Griffweite. Ich befand mich noch in einer geduckten Haltung und wollte einen Versuch starten. Rasch hatte ich das Kreuz gezückt.
    Magie gegen Magie!
    So konnte man meinen Versuch beurteilen, den ich noch in derselben Sekunde startete.
    Das hätte ich nicht tun sollen. Plötzlich weichte das Metall auf. Mein Kreuz gab einen hellen Schein ab, und in diesen Schein hinein fauchte die Feuersäule.
    Kein kaltes, magisches Feuer. Das war echt. Und Feuer in einer Scheune ist der Alptraum eines jeden Bauern. Die Flamme war derart dicht vor meinem Gesicht in die Höhe gefaucht, daß sie mir die Haarspitzen verbrannte.
    Jetzt mußte ich einfach weg!
    Auch Dunja hatte die Flamme gesehen. Sie fing an zu lachen und kreischte so laut auf, daß ich Mühe hatte, ihre Worte zu verstehen.
    »Flammen!« brüllte sie. »Du hast die Flammen entfacht. Sie werden dich töten, vernichten. Das Feuer wird dich verschmoren!«
    Es sah so aus, denn es hatte sich im Nu ausgebreitet. Dichter, fettiger Qualm trieb träge und in dicken Wolken in die Höhe. Er nahm mir die Sicht und den Atem. Zwei Ballen brannten schon lichterloh, auf den dritten griffen die Hammen über.
    Ich hatte mich bis gegen die Rückwand gedrückt und suchte dort nach einem Ausgang.
    Den gab es aber nicht. Da war alles dicht und abgesperrt. Wie vernagelt das Ganze.
    Wohin?
    »Komm nur, Sinclair!« schrie Dunja. »Komm nur, wenn du nicht geröstet werden willst. Ich warte auf dich. Ich habe noch drei Rosen zu verschenken.«
    Der Rauch hatte an Dichte zugenommen. Zudem trieb er mir entgegen und raubte mir den Atem. Ich konnte kaum noch Luft bekommen. Etwas besser war es vorden brennenden Ballen.
    Aber da lauerte die Mörderin.
    Ich warf mich gegen die Rückwand. Vielleicht konnte ich die Bretter durchschlagen.
    Sie wankten zwar, gaben etwas nach, hielten jedoch innerhalb ihres Gefüges.
    Um dort eine Lücke zu schaffen, hätte ich mehrere Versuche unternehmen müssen. Die Zeit blieb mir nicht, denn ich mußte zwischendurch auch atmen, was durch den dichten, schwarzen Rauch inzwischen so gut wie unmöglich geworden war.
    Eine Lücke gab es noch. An der von mir aus gesehenen linken Seite konnte ich durch.
    Das wußte auch meine Feindin, die nur darauf wartete, mich zu erwischen.
    Allerdings mußte sie mit dem gleichen Rauchproblem kämpfen wie ich. Daraufsetzte ich einen Teil meiner Hoffnungen. Auch Dunja besaß keine Röntgenaugen.
    Ich versuchte, noch einmal Luft zu holen. Da war nichts zu machen. Nur ein widerliches Kratzen spürte ich in der Kehle. Gleichzeitig kam mir mein Hals vor wie ausgestopft.
    Keuchend und geduckt stolperte ich voran, um in die einzige Lücke zu tauchen, die es noch gab.
    Rechts und links

Weitere Kostenlose Bücher