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Dekan Diavolo

Dekan Diavolo

Titel: Dekan Diavolo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schon nach.
    Nichtsdestotrotz gehörte er zu den Personen, die es gewohnt waren, hinter finsteren Mädchen, Monstren und anderen schwarzmagischen Gestalten herzujagen. Das wußte auch seine Dienststelle im BKA. Wenn es einen Fall in Deutschland gab, der ins Unheimliche, Mystische hineinspielte, so wurde Mallmann an die Front geschickt. Je näher er der Scheune kam, um so mehr nahm er deren eigentümlichen Geruch wahr.
    Es roch nach Holz, nach Heu und Stroh. Aber auch Feuchtigkeit gab der Boden ab. Über das Gras hatte sich bereits ein hellerer Schleier gelegt. Scheunenwände sind nie sehr dicht. Sie besitzen oft genug Ritzen und Spalten. Auch Will suchte nach einem derartigen Loch. Um es besser finden zu können, nahm er die Taschenlampe zu Hilfe. Ihren Lichtkegel ließ er über die Außenfront gleiten.
    Dann sah er den Spalt.
    Will löschte die Lampe und preßte seine Augen dagegen. Zwar bekam er keinen guten Blickwinkel in die Scheune, er konnte trotzdem erkennen, daß dort Licht brannte. Und er hörte die Stimmen.
    Nein, mehr Schreie. Nicht von Sinclair stammend, von der Person, die auf den Geisterjäger gewartet hatte.
    Mallmann sah Sinclair durch die Scheune huschen, dann warf ersieh gegen Strohballen.
    Ihm flog etwas nach, das wie ein Messer aussah, aber zum Glück nicht traf, wie er sehen konnte.
    Der Kommissar zog sich zurück. Im Moment wußte er nicht, wie er sich verhalten sollte.
    Eingreifen? Zuerst einmal abwarten?
    Will entschloß sich, wieder zum Eingang zu gehen. Er hatte ihn noch nicht erreicht, als es in der Scheune lebendig wurde. Durch die Ritzen sah er das blitzschnelle Wechselspiel von Licht und Schatten, das gefährliche Zucken, mal rötlich, dann wieder schwarz. Für ihn gab es nur eine Erklärung.
    Feuer!
    Was Feuer in einer Scheune bedeutete, das brauchte man ihm nicht erst zu erklären. Da konnte sich der Bau innerhalb von Sekunden in eine Hölle verwandeln, die alles vernichtete.
    John befand sich darin.
    Will Mallmann mußte sich entscheiden. Er konnte nicht darauf bauen, daß Sinclair es von allein schaffte. Deshalb packte er die Eingangstür mit beiden Händen, um sie aufzureißen.
    Das berstende Krachen ließ ihn zusammenschrecken. Sogar dicker, fetter Rauch quoll durch die Ritzen und wehte wie ein dünner, stinkender Schleier an seinem Gesicht vorbei.
    Mallmann wußte, daß er sich selbst in Gefahr begab, wenn er das Tor aufriß. Aber es ging um das Leben seines Freundes. Vielleicht konnte er ihn herausholen.
    Er zerrte das Scheunentor in dem Augenblick nach außen, als ein Teil der Decke zusammenbrach.
    Ein furchtbarer Vorgang, der das große Inferno noch verstärkte. Zuerst waren die Balken ineinandergesackt, jetzt jagte die Gegenreaktion in die Höhe.
    Ein gewaltiger Pilz, der sich zu einem wahren Glutregen zusammenfand. Will Mallmann hatte dafür keine Augen. Er hatte das Scheunentor aufreißen können und sah nichts.
    Dichter, widerlicher, schwarzer Qualm wogte vor seinen Augen und nahm ihm auch den Atem.
    Aber etwas schälte sich hervor, das sich nicht aus Rauch zusammensetzte, denn es besaß Umrisse, die der Kommissar ertasten konnte. Ein männlicher Körper.
    John Sinclair.
    Er fiel dem Deutschen förmlich in die Arme. Bill griff härter zu, bekam den Geisterjäger unter den Achseln zu packen, ging rückwärts und schleifte ihn zu seinem Wagen.
    Dort befand er sich in vorläufiger Sicherheit. Wenn alles zusammenbrach, so glaubte Mallmann trotzdem nicht daran, daß die Trümmer den Manta überschütten konnten.
    Sinclair war schwer. Will hatte seine Mühe, er gab nicht auf, öffnete die Seitentür und stemmte den Körper des bewußtlosen Geisterjägers in den Manta.
    Über dem Vordersitz blieb Sinclair quer liegen.
    Mallmann ging auf Nummer Sicher. Er stieg ebenfalls ein, setzte seinen Freund so gut wie möglich aufrecht, startete den Wagen und fuhr einen Bogen. Er wollte doch von derbrennenden Scheune weg. Noch stand sie lichterloh in Flammen. Der Kommissar bekam ein gewaltiges Schauspiel geboten. So etwas sah er sonst nur im Film, aber die Wirklichkeit war schlimmer.
    Die Scheune loderte, als wäre sie zuvor mit Benzin Übergossen worden. Das pulvertrockene Holz krachte und platzte buchstäblich auseinander. Immer wieder stießen rotgelbe gierige Feuerzungen nach, um sich neue Nahrung zu verschaffen.
    Sinclair war noch immer bewußtlos. Sein Gesicht sah aus wie graugeschminkt, wobei die Schminke dann noch durch den Schweiß verlaufen war. Die Augen wirkten verdreht,

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