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Delete: Thriller (German Edition)

Delete: Thriller (German Edition)

Titel: Delete: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Olsberg , Karl-Ludwig von Wendt
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diesen aufgeblasenen Hilfssheriff Klausen aus dem Team.«
    »Keine Bedingungen. Und entweder, wir schaffen es alle gemeinsam, oder keiner.«
    »Mit dieser Ganz-oder-gar-nicht-Mentalität werden Sie genauso scheitern wie Ihre Vorgänger.«
    »Nicht, wenn Sie mich unterstützen.«
    »Ich habe Ihnen gerade gesagt, unter welcher Bedingung Sie mit meiner Unterstützung rechnen dürfen.«
    »Und ich habe Ihnen gesagt, dass es keine Bedingungen gibt. Entweder, Sie akzeptieren das, oder die SEGI ist innerhalb einer Woche Geschichte.«
    Varnholt lachte laut auf.
    »Eine Woche? Sie glauben, dass Sie aus diesem Haufen ein Team machen können – in einer Woche?«
    »Nein. Ich beobachte eine Woche lang, wie sich die Sache entwickelt. Vorher treffe ich keine Entscheidung. Sofern erkennbar ist, dass Sie und die anderen sich an meine drei Regeln halten, wird es danach weitergehen. Wenn nicht, werde ich Polizeidirektor Kayser nächste Woche empfehlen, die Gruppe aufzulösen. Ihr Dienstvertrag wird dann beendet.«
    »Wollen Sie mir drohen?«
    »Ich will Ihnen lediglich die Situation verdeutlichen. Wenn Sie glauben, sich nicht an die Spielregeln halten zu müssen, dann werden nicht nur Sie Ihren Job verlieren, sondern die anderen auch.«
    »Die anderen interessieren mich nicht. Und wenn Sie sich einbilden, mich unter Druck setzen zu können, dann haben Sie sich geschnitten. Selbst wenn ich nicht mehr den Schutz der Polizei genieße und auf mich allein gestellt vielleicht in Gefahr bin, lasse ich mich noch lange nicht von Ihnen erpressen!«
    »Hören Sie auf mit diesen blöden Spielchen, Herr Varnholt!«, sagte Eisenberg. »Die Geschichte mit der Russenmafia, die angeblich hinter Ihnen her ist, ist doch eine Ente. Wenn das wirklich so wäre, würden Sie es nicht überall rumerzählen.«
    Varnholt wirkte für einen Moment überrascht, doch er verbarg es schnell hinter einem süffisanten Grinsen.
    »Haben Sie mich also durchschaut. Sehr clever, Herr Hauptkommissar!«
    »Ich hatte mal einen guten Freund. Wir waren zusammen auf der Polizeihochschule in Münster und sind danach beide nach Hamburg zur Kripo gegangen, allerdings in unterschiedliche Kommissariate. Er war sehr intelligent und ziemlich ehrgeizig. Er hatte eine hübsche Frau und ein kleines Kind. Er wollte seiner Familie mehr bieten, als er sich von seinem mageren Gehalt leisten konnte. Also hat er angefangen, mit Aktien zu spekulieren. Eine Zeit lang ging es gut, aber dann hat er die falschen Aktien gekauft und all sein Geld war weg. Er wollte nicht, dass seine Frau das merkt, also hat er sich Geld geliehen und damit weiterspekuliert. Als auch das weg war und die Bank ihm keins mehr geben wollte, hat er sich welches von den falschen Leuten geliehen. Natürlich ging auch das schief. Als diese Leute ihn in der Hand hatten, haben sie ihn gezwungen, ihnen vertrauliche Informationen zuzuspielen. Irgendwann hat er dann komplett die Seite gewechselt. Seine Ehe ist darüber in die Brüche gegangen. Er hat sein Leben zerstört.«
    »Schöne Geschichte. Was hat das mit mir zu tun?«
    »Es geht noch weiter. Wir hatten damals ziemlich wenig Kontakt. Ich wusste natürlich nichts von all diesen Dingen. Dann traf ich ihn auf einem Seminar wieder. Als wir allein waren, hat er sich mir geöffnet. Ich habe ihm gesagt, dass er sich selbst wegen seiner Dienstvergehen anzeigen muss. Das hat er auch getan. Mithilfe seiner Informationen haben wir ein paar der Leute, die ihn erpresst haben, überführen können. Er selbst wurde unehrenhaft aus dem Dienst entlassen und wegen diverser Dienstvergehen angeklagt. Doch es kam nie zu einer Gerichtsverhandlung. Die Hintermänner der Leute, die wir verhaftet hatten, haben ihn vorher erwischt. Sie haben ihn in einen großen transparenten Plastiksack gesteckt und mit einem Betongewicht an den Füßen in die Elbe geworfen. In dem Sack war so viel Sauerstoff, dass er noch fünfzehn Minuten auf dem Grund der Elbe gelebt hat. Ich habe acht Jahre gebraucht, um denjenigen, der die Anweisung zu seiner Ermordung gegeben hat, zu verhaften. Er hat zwei Jahre auf Bewährung gekriegt. Alles, was wir ihm nachweisen konnten, war Steuerhinterziehung.«
    »Warum erzählen Sie mir das?«, fragte Varnholt. Der Sarkasmus war aus seiner Stimme verschwunden.
    »Ich sage Ihnen, warum ich diese Aufgabe angenommen habe. Ich bin Polizist, weil ich Leute wie die, die meinen alten Freund umgebracht haben, zur Strecke bringen will. Aber die Straftäter haben Möglichkeiten, die wir nicht

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