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Delete: Thriller (German Edition)

Delete: Thriller (German Edition)

Titel: Delete: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Olsberg , Karl-Ludwig von Wendt
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haben. Sie müssen sich nicht an Dienstvorschriften halten. Während unsere Gehälter gesetzlich geregelt sind, können sie beliebig viel Geld bezahlen, um die besten Talente zu kaufen – ob das nun Anwälte sind oder Hacker. Wir sind ihnen in dieser Hinsicht hoffnungslos unterlegen. Aber wir sind nicht völlig machtlos. Wir haben eine Menge engagierter und talentierter Ermittler. Und wir haben einen Simon Wissmann und einen Benjamin Varnholt. Wenn es uns gelingt, Ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten sinnvoll einzusetzen, dann können wir vielleicht dazu beitragen, Leuten das Handwerk zu legen, die glauben, die Gesetze gelten nicht für sie. Aber dazu müssen wir aufhören, uns gegenseitig zu bekämpfen, und uns auf unsere Feinde konzentrieren.«
    Varnholt nickte.
    »Verstehe.«
    »Ich gebe zu, Ihre herablassende Art gefällt mir nicht, Herr Varnholt. Aber ich bitte Sie noch einmal um Ihre Unterstützung.«
    »Also schön. Ich versuche eine Woche lang, mich zusammenzunehmen. Danach sehen wir weiter.«
    »Einverstanden. Am besten gehen wir jetzt …«
    Bevor er den Satz vollenden konnte, sprang die Tür auf. Wissmann kam herein. Sein Kopf war rot vor Aufregung, doch sein Blick war auf den Boden gerichtet, als schäme er sich, das Gespräch unterbrochen zu haben. »Das darf der nicht!«, rief er. »Das darf der nicht! Sagen Sie ihm, dass er das nicht darf!«
    »Wer darf was nicht?«, fragte Eisenberg.
    »Jaap Klausen.«
    Wissmann drehte sich um und verließ den Raum. Eisenberg und Varnholt folgten ihm.
    Im Büro herrschte Durcheinander. Die Stapel von Ausdrucken und Verpackungen, die zuvor einen der Schreibtische bedeckt hatten, türmten sich jetzt auf dem Boden. Ein Laptop und Monitor standen auf der freigeräumten Tischoberfläche. Klausen war dabei, in dem Glaskasten Kabel aus einem Rechner zu ziehen, während Wissmann daneben stand, sein Schuhe betrachtete und immer wieder »Das darfst du nicht!« rief.
    »Was ist hier los?«, wollte Eisenberg wissen.
    »Das darf der nicht!«, wiederholte Wissmann. »Sagen Sie ihm das! Er darf das nicht!«
    »Herr Klausen, was machen Sie da?«
    Klausen streckte seinen Kopf unter dem Schreibtisch hervor.
    »Ich verlagere Herrn Wissmanns Arbeitsgeräte an seinen neuen Arbeitsplatz. Er selbst hat sich nach mehrfacher Aufforderung dazu nicht in der Lage gesehen. Also helfe ich ihm.«
    »Warum soll denn Herr Wissmann einen neuen Arbeitsplatz bekommen?«
    Klausen sah ihn verwirrt an.
    »Aber … das hier ist ein Einzelbüro, und Sie sind Hauptkommissar und Teamleiter. Außerdem …«
    »Herr Klausen, erstens habe ich nicht die geringste Lust, in diesem Glaskasten zu sitzen, als wäre ich ein Karpfen im Aquarium. Zweitens habe ich kein Problem damit, den Schreibtisch zwischen Ihnen und Frau Dr. Morani zu beziehen – das wird für die Kommunikation im Team sicher hilfreich sein. Und drittens ist doch wohl offensichtlich, dass Herr Wissmann am besten arbeiten kann, wenn er von der Außenwelt abgeschirmt ist. Er benötigt das Einzelbüro wesentlich dringender als ich.«
    Klausen sagte nichts.
    Wissmann schleppte seine Geräte wieder zurück an seinen Schreibtisch. Er murmelte etwas.
    Morani sagte: »Ich glaube, ich habe Sim noch nie ›Danke‹ sagen hören.«

16.
    »Ich möchte eine Vermisstenanzeige aufgeben«, sagte Mina.
    »Moment mal, waren Sie nicht schon letzte Woche hier?« Die Polizistin beäugte sie kritisch.
    Mina seufzte. Sie hatte gehofft, einen anderen Polizeibeamten anzutreffen, doch dummerweise hatte wieder die Frau mit den streng zurückgekämmten Haaren Dienst, die sie schon letztes Mal abgewiesen hatte.
    »Ja. Aber es haben sich neue Fakten ergeben.«
    »Haben Sie konkrete Hinweise auf eine Straftat?«
    »Nicht direkt, aber …«
    »Ich habe Ihnen letzte Woche schon gesagt, dass wir Ihnen nicht helfen können, Ihren Freund wiederzufinden, solange es keine Hinweise gibt, dass er nicht freiwillig verschwunden ist.«
    »Ich weiß. Aber er ist nicht der Einzige, der verschwunden ist.«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Ich weiß, es klingt ein bisschen seltsam. Thomas und ich haben oft gemeinsam ein Computerspiel gespielt, World of Wizardry . Ein Onlinespiel, das von sehr vielen Leuten gespielt wird. Ich habe in diesem Spiel ein bisschen herumgefragt.«
    »Sie haben ihn in einem Spiel gesucht?« Die Polizistin sah Mina an, als frage sie sich, ob sie den Bereitschaftsdienst rufen solle, um sie in eine Nervenklinik bringen zu lassen.
    »Ja. Man kann dieses Spiel von überall auf

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