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Delete: Thriller (German Edition)

Delete: Thriller (German Edition)

Titel: Delete: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Olsberg , Karl-Ludwig von Wendt
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immer starrte er unbewegt auf den Monitor und tippte.
    Eisenberg legte ihm eine Hand auf die Schulter. Wissmann fuhr herum, die Stirn kraus gezogen. Ein Raunen ging durch die Anwesenden, als hätte Eisenberg etwas Unanständiges getan. Wissmann nahm die Kopfhörer ab.
    »Was ist?«
    »Kommen Sie voran?«
    »Ja. Außer man stört mich.«
    »Wie lange, denken Sie, brauchen Sie noch, um Ihr Programm fertigzustellen?«
    Er kniff die Augen zusammen, als müsse er kurz nachdenken.
    »Neunundsechzig Minuten. Plus die Zeit, die wir hier herumreden.«
    Gemurmel erhob sich. Eisenberg schmunzelte.
    »Dann will ich Sie nicht weiter aufhalten.«
    Ohne ein weiteres Wort setzte Wissmann den Kopfhörer wieder auf und schrieb weiter. Eine lautstarke Diskussion setzte ein. Wetten wurden abgeschlossen, ob er tatsächlich in neunundsechzig Minuten – in genau neunundsechzig Minuten – fertig sein würde.
    Es stellte sich heraus, dass sich auch Sim Wissmann verschätzen konnte. Bereits nach achtundfünfzig Minuten brandete lauter Beifall auf. Einige Mitarbeiter pfiffen und stießen anfeuernde Rufe aus. Eisenberg, der sich gerade in der Kaffeenische mit Hochhut unterhalten hatte, eilte zu seinem Mitarbeiter.
    »Bitte gehen Sie jetzt alle wieder an ihre Plätze!«, rief er.
    Niemand hörte auf ihn.
    »Was ist denn hier los? Habt ihr nichts zu tun?«, erscholl eine tiefe Stimme. »Wir gehen in sechs Tagen live, schon vergessen?«
    Olaf Hagen kam den Mittelgang entlang. Er schaffte, was Eisenberg nicht gelungen war: Die Mitarbeiter zerstreuten sich, enttäuschtes Gemurmel auf den Lippen.
    »Guten Morgen, Herr Hauptkommissar. Wie ich sehe, erregt Ihr Mitarbeiter hier einiges Aufsehen. Ich fürchte, ich kann das nicht länger dulden. Wir können nicht zulassen, dass die Mitarbeiter hier von ihrer Arbeit abgelenkt werden. Unser Projekt ist in Gefahr.«
    »Er ist schon fertig«, verkündete Hochhut.
    Sie strahlte, als sei es ihre eigene Leistung, die sie präsentierte. Eisenberg sah Wissmann über die Schulter. Eine Liste von Namenspaaren und Ziffern dahinter scrollte über den Bildschirm. Hagen beugte sich vor.
    »Das … das ist in der Tat erstaunlich«, sagte er nach einer Weile.
    »Was bedeutet das?«, fragte Eisenberg.
    »Wenn ich es richtig interpretiere, dann sind die Namen hier links jeweils Spieler. Die Zahl in der zweiten Spalte gibt vermutlich an, wie viele Dialoge sie insgesamt geführt haben, die dritte, mit wie vielen anderen Spielern sie Kontakt hatten. Die vierte Spalte könnte angeben, zu wie vielen der Vermissten der jeweilige Spieler Kontakt hatte.«
    »Und gibt es jemanden, der zu allen Kontakt hatte?«
    »Das müssen Sie Ihren Mitarbeiter fragen.«
    Eisenberg legte die Hand auf Wissmanns Schulter.
    »Was ist?«
    »Haben Sie etwas herausgefunden? Ich meine, haben Sie jemanden gefunden, der zu allen Vermissten Kontakt hatte?«
    »Sie sehen doch, dass das Programm noch arbeitet!«
    Sie sahen eine Weile zu, wie Zeilen über den Bildschirm rollten. Dann endete das Programm mit der Ausgabe »2479 datasets found«.
    »Was bedeutet das?«
    Wissmann schnaubte ungeduldig.
    »Das ist die Gesamtzahl der Einträge in der Liste. Das sieht man doch.«
    »Ja, aber was bedeutet die Zahl?«
    »Sie bedeutet, dass mein Programm 2479 Datensätze gefunden hat, auf die die Suchkriterien passen.«
    Eisenberg bemühte sich um Geduld. Schließlich hatte Wissmann gerade Erstaunliches geleistet.
    »Und was für Suchkriterien waren das?«
    »Spieler, die mit einem oder mehreren der fünf Zielpersonen Kontakt hatten.«
    »Und gibt es jemanden, der mit allen Kontakt hatte?«
    Wissmann klickte ein paarmal. Die Liste wurde neu angezeigt, diesmal sortiert nach dem Wert in der vierten Spalte in absteigender Reihenfolge.
    Es gab nur zwei Spieler mit dem Wert 5. Der Spielername des ersten lautete Grob Kradonkh. Der Name des zweiten Don Tufuck Withme.
    Eisenberg erstarrte. War das zu fassen? Er war in seinem ganzen Leben noch nie so hinters Licht geführt worden!
    »Was ist? Was haben Sie?«, fragte Hochhut.
    »Danke für Ihre Unterstützung«, sagte Eisenberg nur. »Wir wissen jetzt, was wir wissen wollten.«
    »Aber Sie benötigen doch die Klarnamen der Spieler.«
    »Das ist nicht nötig. Kommen Sie, Herr Wissmann. Auch Ihnen noch einmal vielen Dank für die Unterstützung, Herr Hagen. Herr Wissmann, ich sagte, kommen Sie! Jetzt!«
    Beifall erhob sich, als sie durch den Mittelgang zum Ausgang schritten. Wissmann sah sich verwirrt um, als suche er nach dem

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