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Delete: Thriller (German Edition)

Delete: Thriller (German Edition)

Titel: Delete: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Olsberg , Karl-Ludwig von Wendt
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verschwundenen Personen Kontakt hatten. Einer davon waren Sie. Don Tufuck wasimmer.«
    »Und der andere?«
    »Jetzt versuchen Sie doch nicht, mich für blöd zu verkaufen! Wollen Sie etwa behaupten, es sei reiner Zufall, dass Sie als einer von nur zwei unter Millionen Spielern Kontakt zu allen fünf hatten?«
    Varnholt antwortete nicht. Er schloss die Augen, als denke er angestrengt nach. Wahrscheinlich fielen ihm keine weiteren Argumente mehr ein.
    Gerade, als Eisenberg das Gespräch beenden wollte, schlug er die Augen wieder auf. »Der andere Spieler war Grob, nicht wahr?«, fragte er. »Grob Kradonkh.«
    »Kann sein«, gab Eisenberg irritiert zurück. »Was spielt das für eine Rolle?«
    »Wie viele Kontakte zu anderen Spielern hatte ich insgesamt? Hat Sim das auch ausgewertet?« Varnholts Stimme war ruhig, so als berührten ihn Eisenbergs Anschuldigungen überhaupt nicht.
    »Ja, hat er. Aber ich weiß die Zahl nicht mehr.«
    »Dann fragen wir ihn. Kommen Sie.«
    Ohne eine Antwort abzuwarten, verließ Varnholt den Besprechungsraum. Eisenberg folgte ihm verwirrt. Irgendwie verlief dieses Gespräch ganz anders, als er es erwartet hatte.
    »Viertausendeinhundertneunzehn«, sagte Wissmann auf Varnholts Frage nach der Anzahl seiner Kontakte in World of Wizardry .
    »Und Grob?«
    »Grob Kradonkh hatte fünfzehntausendsiebenhundertsechsundsechzig Kontakte. Übrigens ein dämlicher Name. Genau wie Don Tufuck Withme.«
    »Danke für die Informationen. Deine Meinung will niemand wissen.«
    »Gern geschehen.«
    »Grob ist Ihr Mann«, sagte Varnholt zu Eisenberg. »Ihn sollten Sie befragen. Obwohl ich stark bezweifle, dass er irgendwas mit dem Verschwinden der fünf zu tun hat.«
    Eisenberg musterte Varnholt. Er fühlte sich plötzlich viel zu alt für diesen Job. Dieser ganze Technikkram überstieg definitiv sein Begriffsvermögen.
    »Wollen Sie immer noch behaupten, dass Sie nur zufällig an der Spitze der Liste standen?«
    »Nein, nicht zufällig.«
    »Also geben Sie zu, dass Sie den Zusammenhang zwischen den Vermisstenfällen konstruiert haben?«
    »Herr Hauptkommissar, Sie verstehen nicht, worum es hier geht. Deshalb nehme ich Ihnen Ihre Anschuldigungen nicht übel, obwohl ich mich über eine Entschuldigung freuen würde. Also für Laien: Man kann nicht mal eben eine Datenbank manipulieren, sodass es so aussieht, als hätten die Spieler zu bestimmten Zeiten bestimmte Sachen gesagt. Überlegen Sie, was ich dazu hätte tun müssen: Ich hätte zum Beispiel die Spieleridentitäten der vier Vermissten kennen und wissen müssen, wann sie zuletzt online waren, um dann genau die letzten Worte zu manipulieren. Und nehmen wir mal an, ich hätte das gewollt und gekonnt: Warum hätte ich es denn dann so aussehen lassen sollen, dass ich zu allen von ihnen Kontakt hatte? Um eine Spur zu mir selbst zu legen?«
    »Sie konnten nicht damit rechnen, dass Herr Wissmann diesen Zusammenhang aufdecken würde«, sagte Eisenberg lahm.
    »Richtig, das konnte ich nicht wissen. Aber entweder hatte ich zu diesen Leuten tatsächlich Kontakt und zwar, bevor sie verschwanden. Dann kann es logischerweise nur Zufall gewesen sein, es sei denn, ich hätte sie tatsächlich beseitigt. Oder aber ich hatte keinen Kontakt zu ihnen, dann hätte ich diesen im Nachhinein simulieren müssen. Aber was hätte das für einen Sinn ergeben?«
    Eisenberg kam sich vor wie ein Vollidiot. Varnholts Logik war kaum zu widerlegen. Er hatte sich von dem offensichtlichen Zusammenhang, dass sein eigener Mitarbeiter ganz oben auf Wissmanns Liste stand, in die Irre führen lassen. Die Schlussfolgerung, dass er hinter den mysteriösen Zusammenhängen steckte, war so verführerisch, so nahe liegend gewesen, dass er nicht gründlich nachgedacht hatte. So ein Anfängerfehler passierte ihm nicht oft.
    Der Gedanke durchzuckte ihn, dass es vielleicht nicht Varnholt, sondern Wissmann gewesen war, der ihn hereingelegt hatte. Doch dem war eine solche Gemeinheit kaum zuzutrauen.
    »Ich komme mir vor wie ein Vollidiot«, sagte er.
    Varnholt grinste.
    »Das Gefühl kenne ich.«
    »Sie sagten gerade, es sei kein Zufall, dass Sie die fünf kannten. Wieso?«
    »Ich habe Ihnen doch erzählt, was ich in World of Wizardry mache. Ich bin so eine Art Hilfssheriff. Ich kenne eine Menge Leute. Und bevor Sie fragen: Grob Kradonkh ist der Wirt des Freundlichen Ogers , einer bekannten Taverne, in der sich besonders deutsche Spieler treffen.«
    »Aber es gibt doch Millionen Spieler in Deutschland. Ich bin

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