Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Delete: Thriller (German Edition)

Delete: Thriller (German Edition)

Titel: Delete: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Olsberg , Karl-Ludwig von Wendt
Vom Netzwerk:
Support von Snowdrift geöffnet. Die stehen bereit. Wir können jederzeit den Klarnamen und die IP-Adresse zu jeder Spielfigur bekommen.«
    »Was ist mit der SMS? Die muss man doch zurückverfolgen können.«
    »Das können Sie vergessen. Es gibt Dienste, mit denen Sie anonyme SMS verschicken können, sogar kostenlos. Die geben zwar auf Verlangen die IP-Adresse des Absenders heraus, doch unser Unbekannter dürfte schlau genug sein, einen der vielen Server zu verwenden, die eine neutrale, nicht zurückverfolgbare IP-Adresse zur Verfügung stellen.«
    »Na schön. Haben Sie schon etwas Verdächtiges bemerkt? Wo sind wir hier eigentlich?«
    Auf dem Bildschirm war ein verschneiter mittelalterlicher Marktplatz zu sehen. Gestalten unterschiedlichsten Aussehens wuselten durcheinander wie auf einer Halloweenparty. In der Mitte des Bildschirms stand reglos ein Ritter in glänzender Rüstung. Er trug einen Wappenrock und ein Schild, auf dem ein Stern prangte, der dem Symbol der Polizei verdächtig ähnelte. Über dem Ritter leuchtete der Name Sir Ironmountain .
    »Soll das etwa ich sein?«
    »Das ist die Spielfigur, die Sie repräsentiert, ja.«
    »Ein bisschen auffällig, oder?«
    »Nicht in Goraya. Da wirkt so ein gewöhnlicher Ritter eher wie eine graue Maus. Die glänzende Rüstung und der bunte Wappenrock weisen Sie eindeutig als Newbie aus, als blutigen Anfänger. Davon abgesehen muss unser Unbekannter Sie ja irgendwie erkennen.«
    »Können wir das, was hier passiert, aufzeichnen?«
    »Die Screencam läuft schon.«
    »Gut. Ist Ihnen schon irgendwas Ungewöhnliches aufgefallen?«
    »Nein. Aber wir sind ja auch noch nicht am Treffpunkt.«
    »Wo ist denn dieses Wirtshaus?«
    »Nur ein paar Schritte die Straße herunter.«
    »Na dann los.«
    Der Freundliche Oger war um diese Zeit gut gefüllt, so wie jede echte Kneipe an einem Samstagabend. Spielfiguren standen in Grüppchen herum oder saßen an Tischen. Die meisten hielten Getränke in Händen oder Klauen. Einige schienen Karten zu spielen, was Eisenberg als der Gipfel der Absurdität erschien. Um die Bar nahe dem Eingang herrschte dichtes Gedränge. Ein grünhäutiger Riese bediente die Kunden. Eine neue Nachricht erschien im Chatfenster:
    Grob Kradonkh: Hallo Sir Ironmountain. Willkommen im Freundlichen Oger . Netter Name übrigens. Das erste Mal hier?
    »Was soll ich schreiben?«, fragte Varnholt.
    »Fragen Sie ihn, ob er mir eine Nachricht geschickt hat.«
    Sir Ironmountain: Guten Abend, Oger. Ihr habt nach mir schicken lassen?
    Grob Kradonkh: Bist du der, für den ich dich halte?
    Sir Ironmountain: Ja. Also, was soll das Versteckspiel?
    Grob Kradonkh: Ich weiß nicht, wovon du redest, Ritter. Ich muss mich jetzt um die anderen Gäste kümmern.
    »Was soll das?«, fragte Eisenberg. »Weiß er, wer ich bin?«
    »Ja«, erwiderte Varnholt. »Er wechselt jetzt höchstwahrscheinlich in den privaten Kommunikationsmodus.«
    Tatsächlich erschien im selben Augenblick ein Fenster auf dem Bildschirm: Grob Kradonkh hat dir eine persönliche Nachricht geschickt.
    Varnholt klickte auf Dialog öffnen . Die Nachricht lautete: Hallo, Herr Kommissar. Nett, dass Sie mal vorbei schauen. Hat Ihr Besuch einen bestimmten Grund?
    »Darf ich?«, fragte Eisenberg und griff nach der Tastatur. Er tippte: Ich habe eine anonyme SMS bekommen, dass ich heute um acht Uhr hier sein soll. Ist die von Ihnen?
    Grob Kradonkh: Nein. Ich hätte Sie einfach angerufen, wenn ich Sie hätte sprechen wollen.
    Sir Ironmountain: Ist Ihnen hier irgendwas Ungewöhnliches aufgefallen?
    Grob Kradonkh: Nein. Aber das muss nichts heißen. Die meisten meiner Gäste kenne ich nur flüchtig oder gar nicht.
    Sir Ironmountain: Danke. Schicken Sie mir bitte eine Nachricht, falls Sie etwas bemerken!
    Grob Kradonkh: Sie glauben, Ihr Unbekannter ist heute hier?
    Sir Ironmountain: Wir werden sehen.
    Eisenberg klickte auf Dialog beenden .
    Varnholt steuerte die Figur durch die Kneipe, doch keiner der Anwesenden beachtete ihn. Eisenberg verfolgte die Dialoge der Spieler, die sich über banale Dinge unterhielten. Niemand sagte etwas davon, dass er die Welt für künstlich halte.
    Eisenberg sah auf die Uhr. Viertel nach acht.
    »Er kommt nicht. Glauben Sie, er hat kalte Füße bekommen?«
    Genau in diesem Moment betrat eine neue Gestalt die Kneipe – hässlich, grünhäutig und trotz ihrer muskulösen Statur eindeutig weiblich. Sie trug eine verbeulte Rüstung und eine riesige Streitaxt. Gothicflower leuchtete über ihr.
    »Das ist

Weitere Kostenlose Bücher