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Delete: Thriller (German Edition)

Delete: Thriller (German Edition)

Titel: Delete: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Olsberg , Karl-Ludwig von Wendt
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Also stolperte sie nur zurück zur Matratze und sank augenblicklich in tiefen Schlaf.
    »Mina?«
    Jemand rüttelte an ihrer Schulter.
    »Mina, wach auf. Du musst deine Tabletten nehmen!«
    Sie blinzelte. Das Licht schmerzte. Arm und Kopf taten weh. Ihr ganzer Körper fühlte sich steif an. Aber wenigstens war ihr Schädel jetzt nicht mehr mit Watte ausgestopft, und sie konnte halbwegs klar denken.
    »Hier, nimm!«, sagte Julius.
    Er hielt ihr zwei Tabletten hin. Sie nahm sie mit zitternden Fingern und steckte sie in den Mund. Dann trank sie gierig aus der Flasche.
    »Wie geht es dir?«, fragte er.
    »Ich … ich bin so müde«, sagte sie.
    »Gut. Ruh dich aus. Schlaf ist der beste Doktor, hat meine Mutter immer gesagt.«
    Mina nickte und legte sich wieder hin. Sie drehte ihm den Rücken zu, sodass er nicht sehen konnte, wie sie die beiden Tabletten ausspuckte, die sie in ihrer Backentasche aufbewahrt hatte, und sie unauffällig unter die Matratze schob.

39.
    Am Montagmorgen ging Eisenberg zu Kayser und erzählte ihm, was geschehen war.
    »Ich brauche Ihr Okay«, sagte er. »Die Spurensicherung muss sich Hinrichsens Wohnung noch einmal anschauen, ebenso die von Gehlert.«
    Kayser sah ihn nachdenklich an.
    »Also nochmal: Woher genau wissen Sie, dass die Person, mit der sie in diesem Spiel gesprochen haben, nicht Mina Hinrichsen war? Für mich klingt das nämlich so, als wollte uns jemand einen Bären aufbinden. Wir haben nach wie vor weder eine Leiche noch einen Tatverdächtigen und bestenfalls ein hanebüchenes Motiv.«
    »Richtig. Aber wir müssen die Möglichkeit, es mit einem Serienmörder zu tun zu haben, zumindest ernsthaft in Betracht ziehen. Außerdem erscheint mir der Aufwand für einen Scherz ziemlich groß, und ein Motiv dafür kann ich nicht erkennen.«
    »Also schön, fordern Sie die Spurensicherung an. Ich habe versprochen, Ihnen größtmögliche Handlungsfreiheit zu geben, und das halte ich auch.«
    »Danke, Herr Kayser.«
    Eisenberg kehrte ins Büro zurück.
    »Gibt es etwas Neues bei der Rückverfolgung der SMS?«, fragte er.
    Klausen schüttelte den Kopf.
    »Leider nicht. Die IP, von der aus der SMS-Dienst aufgerufen wurde, gehört zu einem neutralen Server in Neuseeland. Wir haben die zuständige Behörde in Wellington kontaktiert und den Betreiber aufgefordert, die Identität des Nutzers aufzulösen. Er hat sich noch nicht gemeldet.«
    »Das kannst du vergessen«, schaltete sich Varnholt ein. »Ich weiß, wie so was geht. Der Server in Neuseeland ist nur eine Zwischenstation. Der nächste steht in Russland oder Kenia oder so. An die Identität des Users kommt höchstens die NSA.«
    »Dann fragen wir eben die«, sagte Klausen.
    Varnholt lachte.
    »Nur zu. Die freuen sich bestimmt, der deutschen Polizei mal einen Gefallen tun zu können.«
    »Rufen Sie lieber die Spurensicherung an, Herr Klausen«, sagte Eisenberg. »Die sollen sich Hinrichsens und Gehlerts Wohnungen ansehen. Und dann sprechen wir noch mal mit den Angehörigen.«
    »Wird gemacht, Herr Eisenberg.«
    »Frau Morani, was könnten wir Ihrer Meinung nach noch tun?«
    »Ich weiß es nicht. Aber ich bin ziemlich sicher, dass er oder sie es wieder tun wird.«
    »Sie meinen, noch jemanden umbringen?«
    »Höchstwahrscheinlich. Der Täter hat sein Ziel noch nicht erreicht. Er will, dass die Öffentlichkeit glaubt, die Welt sei künstlich. Genau genommen will er, dass diese Leute, die er Admins nennt, ihn wecken. Er wird so lange weitermachen, bis das passiert oder er erkennt, dass er sich getäuscht hat.«
    »Oder bis wir ihn schnappen. Können wir ihn irgendwie aus der Reserve locken?«
    Sie zuckte mit den Schultern.
    »Wüsste nicht, wie.«
    »Wir könnten eine Botschaft über die Medien aussenden. Oder über das Spiel.«
    »Er wird denken, die Admins stellen ihm eine Falle. Er wird sich versteckt halten. Er muss die Initiative behalten.«
    »Ich verstehe nicht, wieso er denkt, er kann diese übermächtigen Admins zum Narren halten. Könnten die ihn nicht einfach löschen, wenn es sie gäbe?«
    »Ich glaube, das ist es, was er will.«
    »Warum bringt er sich nicht einfach selbst um? Dann müsste er doch theoretisch aufwachen, oder?«
    »Vielleicht hat er es schon versucht, konnte aber seinen Selbsterhaltungstrieb nicht überwinden. Außerdem konstruieren sich paranoid Schizophrene oft ihre eigenen, komplexen Verschwörungstheorien. Wir wissen nicht, was in seinem Kopf vorgeht. Nur, dass er die Welt offenbar für nicht real hält – oder

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