Delphi Saemtliche Werke von Karl May Band II (Illustrierte) (German Edition)
als Seelen stehen können.Verzeihe mir! Ich wollte dich erfreuen!
SCHEIK.Nicht Bnt’ullh – – –! Die Seele – – –! Nur die Seele!Und doch – – –
Aufatmend.
es war ein Schreck, ein großer Schreck!
Rafft sich zusammen.
SCHFAK aufmunternd. So sammle dich, und schau die Seele an!Gefällt sie dir?
Dreht sich einige Male um und um vor ihm, bleibt dann stehen und fordert ihn dringend auf.
So sage, was du denkst!
SCHEIK der sich wieder gefunden hat, die gewichtige Seide ihres Gewandes mit der Hand prüfend. Beinahe Bnt’ullh, nur kleiner – – – kleiner.Wird es dir nicht zu schwer, die Last zu tragen?
Vierzehnter Auftrit t
Die Vorigen. Der Scheik der Todeskarawane erscheint im Hintergrunde, wird aber zunächst nicht bemerkt.
SCHFAK.Es hindert mich. Ich kann mich nicht bewegen,Und wenn ich das nicht tu, so hört man nichts.
Sie versucht, majestätisch hin und her zu gehen, was ihr aber nicht gelingt. Sie hebt dabei das Kleid hoch auf. Man hört bei jedem Schritte die Spangen klirren, weil sie stampft. Sie rezitiert dazu.
»Wenn du wie eine Fürstin vor mir schreitest,Klingt dir am Fuß die Spange von Sirgklla.«Sie klingen wirklich, Scheik, die goldnen Spangen.
Stampft.
Jedoch die Majestät, die fehlt mir noch.Drum gib mir deinen Arm, und führe mich.Du bist der Geist; da bringe ich es besser.
Sie zieht ihn mit sich fort und geht mit ihm mißlungen-stolzen Schrittes auf und ab. Er findet sich hinein und denkt an das Gewand, welches er als Modell zum »Geiste« getragen hat. Indem er dieeinzelnen Teile desselben nennt, beschreibt er sie durch lebhafte Handbewegungen.
SCHEIK mit hoher Würde hin und her schreitend. Ich bin der Geist, im Mantel von Elissa!
SCHFAK versucht, es ihm nachzumachen. Und ich die Seele! Gold aus Babylon!
SCHEIK.In königlicher Mraknda-Seide!
SCHFAK.Mit Steinen, die Schamkramt einst trug!
SCHEIK.Im Haar den Götterreif von ridk!
SCHFAK.Mit zauberschweren ltup+rti-Ketten!
SCHEIK.Ein Gürtel von geweihter Schlangenhaut!
SCHFAK.Und Perlen aus der Zeit der Sündenflut!
SCHEIK.Und endlich gar die scharfe Skri-Klinge!
SCHFAK ihn nach dem Alabaster führend. Und bin ich müd, so winkt mir süße RuheAuf weißem Alabaster von Martk,Auf dem ich wie ein holder KönigstraumAus gad+ zu euch hinüberschlummre.
Legt sich hin.
Da liegt der Traum!
Sieht dabei nun den Scheik der Todeskarawane, richtet sich schnell wieder auf, deutet nach ihm und ruft.
Ein Fremder dort, ein Fremder!
SCHEIK greift, als er den sehr ärmlich Gekleideten sieht, nach der Peitsche. Wer bist du, Mensch?
BABEL.Wer brachte dich hierher?
SCHEIK DER TODESKARAWANE.Ich bin der Scheik der Todeskarawane.
SCHFAK in heftigem Schreck. Der Scheik der To – – – Allh beschütze uns!
Eilt zu ihrem Vater und duckt sich hinter ihm nieder. Während die »Seele« sich derart in den Schutz der »Wissenschaft« flüchtet, verschwindet in demselben Augenblicke Mrah Dkrimh, nur von den Zuschauern gesehen, von ihrem Platze und deutet damit an, daß nun ein selbständiger, mündiger Geist in die Handlung einzugreifen beginnt. Der Scheik der Todeskarawane wird durch den Anblick dessen, was er hier so plötzlich vor sich sieht, in eine gewaltige, innere Bewegung versetzt. Er hat dies dem Zuschauer ahnen zu lassen, ohne aber dieserAufregung äußere Zeichen zu verleihen, die gegen seinen Charakter und seine Rolle verstoßen würden. Diese letztere ist so schwer, daß sie nur von einem Meister gegeben werden kann, dem es gelingt, durch die kleinste Bewegung Großes zu sagen und trotz der sprechendsten Geste verschwiegen zu bleiben. Er geht langsam einige Schritte vorwärts, wie ein Träumender, und doch Alles, was er sieht, wie mit den Augen verschlingend. Dann bleibt er stehen und grüßt die Anwesenden, natürlich orientalisch.
SCHEIK DER TODESKARAWANE.Salm!
SCHFAK zaghaft. Salm!
BABEL züruckhaltend. Salm!
SCHEIK DER TODESKARAWANE zum Scheik, der ihm nicht danke. Ich grüßte dich!
SCHEIK weicht vor ihm bis an den Thron zurück, auf den er sich setzt. Es stinkt so plötzlich hier!
SCHEIK DER TODESKARAWANE horcht beim Klange dieser Stimme auf, zu Babel und Schfak. Wo ist der Scheik?
SCHFAK hinter ihrem Vater hervor, weil dieser mit der Antwort zögert. Auf seinem Throne da.
SCHEIK DER TODESKARAWANE ohne nach dem Scheik zu schauen. Wer
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