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Delphi Saemtliche Werke von Karl May Band II (Illustrierte) (German Edition)

Delphi Saemtliche Werke von Karl May Band II (Illustrierte) (German Edition)

Titel: Delphi Saemtliche Werke von Karl May Band II (Illustrierte) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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ungemischt dunkelbraun, die Nase aufgestülpt, mehr breit als lang, stumpf, klein und ragt, mehr auf der Oberlippe liegend, über diese nicht hervor. Die äußeren Nasenlöcher sind weit, die Lippen wulstig, aufgeworfen, lang, groß, dick, bläulich-schwärzlich oder auch schmutzig rosenfarben, zuweilen aber auch so schwarz, daß ihre Färbung kaum von der Gesichtsfarbe zu unterscheiden ist.
    Die Ohren stehen mehr vom Kopfe ab und sind rundlicher; die Kaumuskeln und Schläfe sind sehr stark ausgebildet, die übrigen Gesichtsmuskeln dagegen weniger entwickelt.
    Am übrigen Körper sind die Unterschiede weniger erheblich. Die unteren Gliedmaßen sind meist weniger gut gebildet, und der Nabel ragt mehr rundlich hervor.
    Bei den Negerinnen tritt die Pubertät sehr frühzeitig ein, und aus diesem Grunde werden sie auch sehr jung verheirathet. Die Fruchtbarkeit ist bei ihnen ungewöhnlich groß, und die Geburten gehen sehr leicht von Statten, wozu theils die Schlaffheit der mütterlichen Constitution, theils der kleinere Kopf des Negerkindes sehr viel mit beiträgt. Ihr Brüstee sind lang und geben reichlich viel Milch.
    Alle Negervölker leben in Polygamie.
     
    Die Psychologie des Weibes bietet ungleich interessantere Punkte als diejenige des Mannes und grad’ die kleinen, piquanten Eigenthümlichkeiten, welche hierbei zum Vorschein kommen, üben eine ebenso bedeutende Anziehungskraft auf das schöne Geschlecht aus, wie die äußerliche, körperliche Schönheit.
    Es wurde schon früher gesagt, daß das Grundprincip des weiblichen Wesens in dem Gefühle liege, und hierauf basirt sich Alles, was wir als specifisch weiblich bezeichnen müssen. Wird dieses Gefühl in die rechten Bahnen gelenkt, so vermag die Frau die Erde in einen Himmel zu verwandeln, wird es aber irre geleitet, so werden alle Furien los, die das irdische Leben zu einer Hölle zu machen vermögen.
    Das Herz handelt nach den Offenbarungen des Gefühles und nicht nach Regeln und Grundsätzen; es gehorcht der Gottheit oder dem Teufel des Instinctes und steht zu jeder Art von Logik in der ausgeprägtesten Feindschaft. Darum ist das Weib in so vielen Fällen und bei so vielen Dingen vollständig unberechenbar, glaubt nach klaren, offen daliegenden und unwiderleglichen Motiven zu handeln und bleibt doch dabei ein immerwährendes wechselvolles Räthsel, zu dessen Lösung selbst der schärfste und geübteste Verstand kaum irgend eine feste und zuverlässige Handhabe zu finden vermag.
    Nur wer das Gefühl des Weibes zu beurtheilen, zu berücksichtigen und zu leiten versteht, hat den Schlüssel zur Herrschaft über sie in der Hand und wird sich nie betrogen finden, so lange er die Regungen ihres Herzens gelten läßt.
    Während der Mann rechnet und philosophirt und oft, statt der Gegen wart gerecht zu werden, die Zukunft zu durchdringen und zu ergründen strebt, lebt die Frau blos in der Gegenwart und handelt nach den Eingebungen des Augenblickes. Der eben verflossene Augenblick ist der Gebieter des nächsten, und der Stand der gegenwärtigen Verhältnisse giebt den Maßstab zur Beurtheilung der zukünftigen.
    Darum ist es für die Frau oft so schwer, den Mann zu verstehen, dessen Speculation das noch fern vor ihm Liegende zu erfassen und zu dominiren sucht.
     
    »Frauen, richtet mir nie des Mannes einzelne That;
    Aber über den Mann sprechet das richtende Wort!«
     
    mahnt Schiller, und wenn er in dem »weiblichen Ideale« spricht:
     
    »Ueberall weichet das Weib dem Manne; nur in dem Höchsten
    Weichet dem weiblichsten Weibe immer der männliche Mann.
    Was das Höchste mir sei? Des Sieges ruhige Klarheit,
    Wie sie von deiner Stirn, holde Amanda, mir strahlt.
    Schwimmt auch die Wolke des Grams um die heiter glänzende Scheibe,
    Schöner nur malt sich das Bild auf dem vergoldeten Duft.
    Dünke der Mann sich frei! Du bist es; denn ewig nothwendig,
    Weißt du von keiner Wahl, keiner Nothwendigkeit mehr.
    Was du auch giebst, stets giebst du dich ganz; du bist ewig nur Eines,
    Auch dein zartester Laut ist dein harmonisches Selbst
    Hier ist die ewige Jugend bei niemals versiegender Fülle,
    Und mit der Blume zugleich brichst du die goldene Frucht,«
     
    so schildert er mit poetischer Zartheit das Weib in ihrer Unabhängigkeit von allem, was einem Grunde, einer Thätigkeit des berechnenden Verstandes ähnlich sieht.
    Der Mann vermag im Dienste der Nothwendigkeit sein ganzes Wesen und Leben umzukehren, das Weib wird es nie zu Stande bringen. In der höchsten

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