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Delphi Saemtliche Werke von Karl May Band II (Illustrierte) (German Edition)

Delphi Saemtliche Werke von Karl May Band II (Illustrierte) (German Edition)

Titel: Delphi Saemtliche Werke von Karl May Band II (Illustrierte) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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kleines Kinn, schlichtes, schwarzes Haar, aber entgegengesetzt den eigentlichen Mongolinnen, deren Hautfarbe ein schmutziges Gelb ist, einen feinen, weißen Teint.
    Sie theilen die Eigenschaften ihrer Männer und sind fleißig, höflich, geschickt und gehorsam, aber auch schmutzig, listig, wollüstig und unmäßig. Beleibtheit gilt ihnen für die größte Schönheit.
    Das bekannte Verkrüppeln der Füße kommt nur bei den Frauen ersten Ranges vor; doch steht zu erwarten, daß diese für die armen Kinder so grausame und schmerzhafte Procedur, welche das Weib der Freiheit und besten Lebensgenüsse beraubt, mit der Zeit verschwinden werde. Freilich hängen gerade die Frauen, trotz der Qualen und späteren Entbehrungen, welche dieser barbarische Gebrauch ihnen auferlegt, an der Sitte der Fußverstümmelung und sehen mit Verachtung auf jedes weibliche Wesen herab, welches gesunde Füße besitzt. Sogar über die schönsten europäischen Damen werden die kleinen Stumpfnäschen gerümpft, und eine echte Chinesin kann sich nicht genug wundern über den Geschmack dieser Damen, die doch sonst in Beziehung auf Anstand und Schönheitssinn so große Vorzüge besitzen.
    Die Frauen zweiten Ranges u.s.w. müssen allerdings ihren Füßen die natürliche Gestaltung lassen, weil sie sonst unmöglich ihre Pflichten als Weiber und Mütter zu erfüllen vermöchten; aber sie blicken auch mit außerordentlichem Neide auf die Wohlhabenderen, denen ihr Reichthum gestattet, die große, unvergleichliche Schönheit eines Klumpfußes zu tragen.
    Die Kleidung der Weiber gleicht in Beziehung auf den Schnitt ganz und gar derjenigen der Männer und unterscheidet sich von der letzteren nur durch die Farbe, welche bei den Männern schwarz, blau und violet, bei den Frauen aber meist grün und roth ist. Gelb ist ausschließlich kaiserliche Farbe und darf von den Unterthanen nur bei Trauer getragen werden.
    Wohl in keinem Lande der Erde ist die weibliche Treue so schwach, die Hingebung so leicht käuflich und das Unwesen der Freudenmädchen so außerordentlich verbreitet wie in China, und Jedermann weiß, daß ganze Schiffsladungen chinesischer Frauenzimmer nach Amerika gegangen sind und noch gehen, um dort die Bedürfnisse der californischen und mexikanischen Goldgräber etc. zu befriedigen.
    Die Japanesinnen sind wohlgewachsen, schwarzäugig und schwarzhaarig, fein gebaut, hübsch, oft sogar sehr schön, wenn man sich einmal an den mongolischen Schnitt der Gesichtszüge gewöhnt hat, und nicht so wollüstig wie die Männer, bei denen diese Eigenschaft sehr auffällig zu Tage tritt.
    Der Bewohner Japans, zu dem gebildetsten Volke Ostasiens gehörig, lebt in Monogamie, doch haben fast alle Vornehmen mehr oder weniger Beischläferinnen.
    Die Mädchen erlangen sehr bald die geschlechtliche Reife, heirathen gewöhnlich im fünfzehnten Lebensjahre, gebären aber schon im Alter von acht Jahren. Der Braut werden die Zähne schwarz gefärbt, an welcher Farbe man die verheirathete Frau sofort von dem Mädchen zu unterscheiden vermag.
    Die höhergestellten Japanesen schließen ihre Frauen ein; die Weiber der gewöhnlichen Bürger aber gehen frei und unverschleiert durch die Straßen, hüten sich aber sehr, mit einem Manne zu sprechen.
    Freudenmädchen sind sehr zahlreich vorhanden. Sie wohnen in eigenen Vierteln und Häusern und stehen unter dem Schutze des Gesetzes. Die Besitzer der Theehäuser, welche ohne solche Frauenzimmer gar nicht existiren könnten, kaufen sich weibliche Kinder von deren Eltern auf eine   bestimmte Zeit und erziehen sie zur gewerblichen Prostitution. Haben sie ihre Aufgabe erfüllt und ist die vereinbarte Zeit abgelaufen, so kehren diese Mädchen in die bürgerliche Gesellschaft zurück, werden meist tüchtige und keusche Hausfrauen und finden ihr Ansehen nicht im Mindesten durch ihre Vergangenheit geschmälert. Man weiß es nicht anders, und – ländlich, sittlich!
    Die Malayen bilden einen schön gewachsenen Menschenschlag mit starken Augenbrauen, schwarzen Augen und ausdrucksvollen, belebten Zügen. Die Frauen der Reicheren werden eingeschlossen, die der Aermeren aber gehen unverschleiert auf öffentliche Plätze und verkehren ungenirt mit dem männlichen Geschlechte.
    Die Polygamie ist bei ihnen erlaubt.
    Die ganze Organisation der Negerrace deutet darauf hin, daß sie mehr für Sinnlichkeit und Alles, was auf das Gefühl Bezug hat, als für höhere Intelligenz befähigt ist. Deshalb kann man die Neger als große Kinder, und zwar,

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