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Delphi Saemtliche Werke von Karl May Band II (Illustrierte) (German Edition)

Delphi Saemtliche Werke von Karl May Band II (Illustrierte) (German Edition)

Titel: Delphi Saemtliche Werke von Karl May Band II (Illustrierte) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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chorologischer Art, welche darauf hindeuten, daß die Urheimath des Menschen ein jetzt unter dem Spiegel des indischen Oceans versunkenes Continent war, welches sich im Süden des jetzigen Asiens, und wahrscheinlich mit ihm im directen Zusammenhange, einerseits östlich bis nach Hinterindien und den Sunda-Inseln, anderer seits westlich bis nach Madagaskar und dem südöstlichen Afrika erstreckte. Sehr viele Thatsachen sowohl der Thier- als auch der Pflanzengeographie machen die frühere   Existenz eines solchen südindischen Continentes sehr wahrscheinlich, und ist von den Gelehrten wegen der für ihn charakteristischen Halbaffen ihm der Name Lemuria gegeben worden. Wenn wir dieses Lemurien als Urheiheimath annehmen, so läßt sich daraus am leichtesten die geographische Verbreitung der divergirenden Menschenarten durch Wanderung erklären.
    Indessen es ist auch sehr möglich, daß die hypothetische Wiege des Menschengeschlechtes weiter östlich, in Hinter- oder Vorderindien, oder weiter westlich, im östlichen Afrika, lag. Künftige, namentlich vergleichend anthropologische und paläontologische Forschungen werden uns hoffentlich in den Stand setzen, die vermuthete Lage der menschlichen Urheimath genauer zu bestimmen als es gegenwärtig möglich ist.
    Zöge man der ausgesprochenen Ansicht dagegen die Annahme vor, daß die verschiedenen Menschenarten aus mehreren verschiedenen anthropoiden Affenarten durch allmälige Vervollkommnung entstanden sind, so scheint unter den vielen hier möglichen Hypothesen am meisten Vertrauen diejenige zu verdienen, welche eine zweifache Wurzel des Menschengeschlechtes annimmt, eine asiatische und eine afrikanische. Es ist nämlich eine sehr bemerkenswerthe Thatsache, daß die afrikanischen Menschenaffen (Gorilla und Schimpanse) sich durch eine entschiedene langköpfige Schädelform auszeichnen, ebenso wie die in Afrika eigenthümlichen Menschenarten (Hottentotten, Kaffern, Neger, Nubier). Auf der andern Seite stimmen die asiatischen Menschaffen (insbesondere der große und der kleine Orang) durch ihre deutlich kurzköpfige Schädelform mit den vorzugsweise für Asien bezeichnenden Menschenarten überein (Mongolen, Malayen). Man könnte daher wohl versucht sein, die asiatischen Menschenaffen und Urmenschen von einer gemeinsamen kurzköpfigen, die afrikanischen Menschenaffen und Urmenschen aber von einer gemeinsamen Affenform abzuleiten.
    Wie die vom Affen auf den Menschen überspringende Stufenleiter von den untersten Arten des Letzteren nach Aufwärts steigt, möge folgende Tabelle zeigen, welche die 36 Menschenrassen in 12 Species vereinigt:
     
    Species:Rasse:
    1.Papua…1. Negritos.
    Papua…2. Neuguineer.
    Papua…3. Melanesier.
    Papua…4. Tasmanier.
    2.Hottentotte…5. Hottentotten.
    Hottentotte…6. Buschmänner.
    Hottentotte…7. Zulukaffern.
    3.Kaffer…8. Beschuanen.
    Kaffer…9. Congokaffern.
    4.Neger…10. Tibu-Neger.
    Neger…11. Sudan-Neger.
    Neger…12. Senegambier.
    Neger…13. Nigritier.
    5.Australier…14. Nordaustralier.
    Australier…15. Südaustralier.
    6.Malaye…16. Sundanesier.
    Malaye…17. Polynesier.
    Malaye…18. Madagassen.
    7.Mongole…19. Indochinesen
    Mongole…20. Corea-Japaner.
    Mongole…21. Altajer.
    Mongole…22. Uralier.
    8.Arktiker…23. Hyperboräer.
    Arktiker…24. Eskimos.
    9.Amerikaner…25. Nordamerikaner.
    Amerikaner…26. Mittelamerikaner.
    Amerikaner…27. Südamerikaner.
    Amerikaner…28. Patagonier.
    10.Dravidas…29. Dekaner.
    Dravidas…30. Singalesen.
    11.Nubier…31. Dongolesen.
    Nubier…32. Fulater.
    12.Mittelländer…33. Kaukasier.
    Mittelländer…34. Basken.
    Mittelländer…35. Hamosemiten.
    Mittelländer…36. Indogermanen.
     
    Als 13. Species könnte man noch die Bastarde der angegebenen Arten anführen, welche in allen Welttheilen, vorwiegend jedoch in Amerika und Asien sich vorfinden.
    Was nun den Zeitraum betrifft, innerhalb dessen langsam und   allmälig die Umbildung der menschenähnlichsten Affen zu den affenähnichsten Menschen stattfand, so läßt sich diese natürlich nicht nach Jahren, auch nicht nach Jahrhunderten bestimmen. Sicher ist, daß der Mensch als solcher schon während der Diluvialzeit gleichzeitig mit vielen großen, schon längst ausgestorbenen Säugethieren, namentlich dem Mammuth, dem wollhaarigen Nashorn, dem Riesenhirsch, dem Höhlenbär, Höhlentiger, der Höhlenhyäne etc. lebte. Jedenfalls geht die Existenz des Menschengeschlechtes auf mehr als zwanzigtausend Jahre zurück. Wahrscheinlich

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