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Delphi Saemtliche Werke von Karl May Band II (Illustrierte) (German Edition)

Delphi Saemtliche Werke von Karl May Band II (Illustrierte) (German Edition)

Titel: Delphi Saemtliche Werke von Karl May Band II (Illustrierte) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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daß in der dortigen Gegend sich niemals eine Prostituirte aufgehalten habe. Unverrichteter Sache kehrte der Hirt zu Juda zurück und erzählte ihm, was er erfahren.
    Als man nach Verlauf einiger Monate Juda meldete, daß seine Schwiegertochter schwanger sei, befahl er, sie als Ehebrecherin zu verbrennen; allein Thamar schickte zu ihm, ließ ihn kommen und enthüllte ihm unter Ueberreichung der Gegenstände, die sie einst von ihm empfangen, den von ihr gespielten Betrug, und daß er der Vater des Kindes sei, das sie unter ihrem Herzen trage.
    Während des Aufenthaltes der Israeliten in Egypten waren die Sitten der Juden bis zu einem schimpflichen Grade verderbt, wodurch   Moses sich veranlaßt fühlte, durch fürchterliche Strafbestimmungen ihrer moralischen Versunkenheit Einhalt zu thun.
    Natürlich sah Moses ein, daß seine Strafgesetze dem heißen Blute und den heftigen Leidenschaften seines Volkes gegenüber ohne jegliche Wirkung sein würden, wenn er nicht durch Beibehaltung der geduldeten Prostitution dem natürlichen Triebe eine Befriedigung einräumte. Wie schon oben erwähnt, bezog sich diese Duldung jedoch nur auf die Männer, denen man die Freiheit ließ, mit fremden Mädchen geschlechtlichen Umgang zu pflegen, nicht aber mit den Töchtern Israels.
    Nach dieser Bestimmung war die Prostitution bei den Juden in Palästina geregelt und die öffentlichen Häuser, in denen man der Unzucht fröhnte, wurden von Fremden geleitet und mit ausländischen Frauen bevölkert.
    Trotz aller Bemühungen des weisen Gesetzgebers indeß, die Sitten seines Volkes zu reformiren und den gefährlichen Krankheiten Einhalt zu thun, welche trotz der öffentlichen Gesundheitsgesetze um sich griffen, gelang es ihm doch nicht, auf die Dauer seinen Zweck zu erreichen.
    Die Israeliten, welche auf ihren Wanderschaften vielfach mit den heidnischen Völkern in Berührung gekommen, vermischten sich mit diesen und nahmen ihre Gewohnheiten und Laster an. Bald blühte die zügelloseste Prostitution im ganzen Lande, überall den Cultus der Götter ausbreitend, welchen sie bei den fremden Völkern kennen gelernt, und besonders war es der Moloch- und Baaldienst, den die Juden sich hingegeben hatten.
    Im Wesentlichen war dieser Dienst nichts anderes, als der Cultus der Mylitta, der Astarde und des Adonis, wovon wir schon gebrochen haben, und er wurde auch von den Juden mit den schimpflichsten Ausschweifungen betrieben, nur daß dieses nicht öffentlich geschah, sondern heimlich im Gehölz und auf den Bergen.
    Die Priester dieses Baal waren schöne, bartlose Jünglinge, deren Körper mit wohlriechenden Oelen eingerieben wurden, und die im Heiligthume des Gottes ein schimpfliches Gewerbe trieben. In der lateinischen Bibelübersetzung werden sie » effemenati « genannt, d.h. die Weibischen, während der hebräische Text sie mit dem Ausdruck » kedeschin « d.i. die Geheiligten oder die Geweihten bezeichnet. Diese effemenati waren zum Tempeldienst gemiethet und ihre Verrichtung bestand in der thätigen   Ausübung ihrer nichtswürdigen Mysterien; sie verkauften sich den Anbetern des Gottes und legten den Preis für die Schändung ihrer Körper auf seine Altäre.
    Ihren Ursprung soll diese Secte aus einer Zeit her datiren, in der eine bösartige Seuche ausgebrochen war, die namentlich das weibliche Geschlecht scharf ergriffen und den Umgang mit den Frauen gefährlich machte.
    Als die öffentliche Gesundheit wieder hergestellt war, begnügten sich indeß die Baaldiener nicht mehr mit den effemenati, und diese sahen sich genöthigt, Frauen in ihre Verbindung zu ziehen, welche zu Ehren des Gottes ihre Körper der Unzucht preisgaben.
    Diese Frauen nannte man » kedeshoth « und dieselben wohnten nicht mit den Jünglingen im Innern des Tempels, sondern hielten sich außerhalb desselben unter den geschmückten Zelten auf, wo sie sich zur Prostitution vorbereiteten.
    Unter den berüchtigten Weiberfreunden David und Salomo neigte sich der jüdische Staat seinem Untergange entgegen. David war Ehebrecher und Mörder und wir wissen von ihm, daß er in seinem Alter sich junge Mädchen hielt, die beim Schlafen ihn erwärmen mußten. Absalon trieb öffentliche Unzucht mit den Weibern seines eigenen Vaters. Salomo hatte einen Harem mit siebenhundert Weibern und dreihundert Kebsweibern und wurde in seinem Alter so schwach gegen dieselben, daß er den ausländischen Weibern unter ihnen die freie Ausübung ihres Götzendienstes gestattete, und sogar selbst Theil daran

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