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Delphi Saemtliche Werke von Theodor Fontane (Illustrierte) (German Edition)

Delphi Saemtliche Werke von Theodor Fontane (Illustrierte) (German Edition)

Titel: Delphi Saemtliche Werke von Theodor Fontane (Illustrierte) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theodor Fontane
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Napoleon und erfocht den Sieg bei Roßlau. Zu den höchsten Würden aufgestiegen, starb er als Feldmarschall und Vizekönig von Norwegen (1831). Seine Gemahlin war eine Freiin von Hermelin , aus einem altschottischen Geschlecht, das, während der Kämpfe der »Hüte und Mützen« unter Friedrich und Adolf Friedrich, eine große Rolle spielte. Der älteste Sohn dieses Ehepaares ist der gegenwärtige Graf Sandels, Samuel August , geboren 1810. Er trat früh in die Armee, war aber nichtsdestoweniger durch eine lange Reihe von Jahren hin Kammerherr bei der Königin Désirée, Gemahlin Karl Johanns XIV. (Bernadottes) von Schweden. Désirée war eine Tochter des Marseiller Banquier Clari und gab Napoleon einen Korb, um den damaligen Advokaten Bernadotte zu heiraten. Sie war eine sehr originelle Dame, schlief bei Tag und war auf in der Nacht. Um vier Uhr morgens aß sie zu Mittag. In jedem Jahre reiste sie mit großem Troß nach Frankreich, kam aber immer nur bis an die schwedische Küste und kehrte dann, aus Furcht vor dem Wasser, nach Stockholm zurück. Es war deshalb Regel, auf der Hinreise schon die Nachtquartiere für die Rückreise zu bestellen. Im Dienste dieser Dame stand Graf Sandels bis an den Tod derselben. Er wurde dann, auf weitere zehn Jahre hin, Hofmarschall bei König Oskar I. All dieser Hofämter unerachtet, blieb er im Armeedienst und ist gegenwärtig kommandierender General der Gardetruppen und des Corps von Südermanland, Gouverneur von Stockholm, Präses des obersten Militärgerichtshofes und Ritter des Seraphinenordens. Er vermählte sich mit der Freiin von Tersmeden, einer hugenottischen Familie zugehörig, die, schon bald nach der Bartholomäusnacht, aus Frankreich emigrierte.
     
     
    C. Verschiedene Bilder in Farbe, Stich und Gips
     
    1) Wrangel portrait. Kupferstich. Geschenk Wrangels, mit einer eigenhändigen Widmung desselben, an Graf E. Sie lautet: »Dem Oberstlieutenant a. D. Grafen zu Eulenburg, dem mutigen Kämpfer in Schleswig-Holstein, der sechs Jahre lang in Freud und Leid ein treuer Stab und Stütze mir war, weihe ich dieses Bild als Zeichen meiner Dankbarkeit und Freundschaft.
    Berlin, den 24. Dezember 1868
    Graf Wrangel , Feldmarschall.«
    2) Wrangel . Ein kleines Gipsmedaillon. Dies Gipsmedaillon schenkte Wrangel, aller Wahrscheinlichkeit nach in den fünfziger Jahren schon, an den österreichischen Feldmarschall Heß , dessen Adjutant, Baron Diller , ein Schwager Graf Eulenburgs war. Als Heß starb, kam das Gipsmedaillon an die damals schon verwitwete Baronin Diller, geborene Rothkirch, die, bei Gelegenheit eines Besuches in Liebenberg, ihrem Schwager Eulenburg das kleine Relief, als einen weiteren Beitrag zum »Liebenberger Wrangelmuseum«, zum Geschenk machte.
    3) Wrangels Hauptquartier im Winter 1864. Eine vom damaligen Hauptmann, jetzigen Generalmajor von Lucadou entworfene figurenreiche Federzeichnung, die die winterlich vermummten Gestalten des vierundsechziger Hauptquartiers, ebenso humoristisch wie scharf charakterisiert, in langer Reihe wiedergibt.
    4) Fräulein von Kalckstein (Sophie Friederike Wilhelmine), geboren 1723, gestorben 1755. – Sie war während der vierziger Jahre Hofdame der Königinmutter und mit dem Fräulein von Pannewitz, der späteren Gräfin Voß, aufs innigste befreundet. In den Memoiren der letzteren wird dieser Freundschaft erwähnt, ebenso wie der Verheiratung der Freundin. »Im Sommer 1746«, so heißt es wörtlich, »verheiratete sich Frl. von Kalckstein mit dem Adjutanten des Königs, General von Wylich. Ihr Abgang vom Hofe war für mich ein großer Verlust. Von Kindheit an war sie mir meine beste Freundin gewesen, obgleich sie mehrere Jahre älter war als ich. Sie hatte den besten Charakter von der Welt, war überaus sanft und liebenswürdig und dabei voll Geist und Leben. Ein Frl. von Viereck trat an ihre Stelle, konnte mir aber den treuen Rat und die treue Liebe nicht ersetzen, die ich bei Frl. von Kalckstein immer gefunden hatte.«
    5) La poule blanche . Dies ist das interessanteste Bild im Schloß und vielleicht auch das künstlerisch am höchsten stehende; meiner Meinung nach unzweifelhaft von Pesne persönlich herrührend und nicht, wie so vieles andere dieses Meisters, bloß aus seinem Atelier hervorgegangen. Es ist eminent geistreich und stellt in Front eines Schlosses (wahrscheinlich Schloß Monbijou) ein zierliches weißes Huhn und einen kollrigen, schwarzen, mit einem roten Halslappen angetanen Hahn dar, der sich um das

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