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Delphi Werke von Charles Dickens (Illustrierte) (German Edition)

Delphi Werke von Charles Dickens (Illustrierte) (German Edition)

Titel: Delphi Werke von Charles Dickens (Illustrierte) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Dickens
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waren die Frevler in dem engen Raum einer Sänfte sicher aufgehoben. Mancher Zuruf des Beifalls und der Bewunderung begrüßte Herrn Grummer, als er den Zug, mit dem Stab in der Hand, anführte. Laut und anhaltend war das Geschrei, das die hinter den Ohren noch nicht Trockenen erhoben, und mitten unter diesen vereinigten Zeugnissen des öffentlichen Beifalls bewegte sich der Zug langsam und feierlich vorwärts.
    Herr Weller kehrte gerade in seiner Morgenjacke mit den schwarzen Kattunärmeln ziemlich niedergeschlagen von einer erfolglosen Beaugenscheinigung des geheimnisvollen Hauses mit dem grünen Tor zurück, als er, die Augen erhebend, eine die Straße hinabwogende Volksmenge sah, die einen Gegenstand umgab, der sehr viel von dem Ausehen einer Sänfte hatte. Gerne seine Gedanken von der Erfolglosigkeit seiner Bemühungen ablenkend, trat er beiseite, um die Menge vorbeizulassen, und da er hörte, daß sie größtenteils zu ihrem Privatvergnügen schrie und lärmte, begann er sofort, nur um sich aufzuheitern, ebenfalls aus vollem Halse zu schreien.
    Herr Grummer ging vorüber, Herr Dubbley ging vorüber, die Sänfte ging vorüber, die Leibwache ging vorüber, und Sam stimmte noch immer in das enthusiastische Geschrei der Menge. Dabei schwenkte er seinen Hut, als ob er den höchsten Grad der wildesten Lust erreicht hätte, denn er ahnte die Wahrheit nicht im mindesten, als er plötzlich bei der unerwarteten Erscheinung der Herren Winkle und Snodgraß verstummte.
    »Was ist los, meine Herren«, rief Sam. »Wen tragen sie denn da in diesem Trauerschilderhaus?«
    Beide Herren antworteten zugleich, aber ihre Worte verhallten im allgemeinen Lärmen.
    » Wer ist’s?« schrie Sam wieder.
    Und wieder erfolgte eine gleichzeitige Antwort: und ob er gleich die Worte nicht vernehmen konnte, so sah er doch an der Bewegung der beiden Lippenpaare, daß sie das Zauberwort »Pickwick« aussprachen.
    Das war genug. – In der nächsten Minute hatte sich Herr Weller Bahn gebrochen, brachte die Träger zum Stehen und trat vor den stattlichen Grummer hin.
    »Holla, Alter«, rief Sam: »wen habt Ihr da in dieser Tragbahre?«
    »Zurück«, rief Herr Grummer, dessen Würde, wie die Würde einer Menge anderer Leute, durch das bißchen Volksgunst wunderbar gehoben wurde.
    »Schlagt ihn nieder, wenn er nicht weicht«, sagte Herr Dubbley.
    »Ich bin Euch sehr verbunden, Alter«, versetzte Sam, »daß Ihr wenigstens meine Neigung um Rat fragt, und noch mehr bin ich es dem andern Herrn, der aussieht, als wäre er eben einer Riesenkarawane entlaufen, für seinen hübschen Vorschlag verpflichtet. Aber lieber wäre es mir, ihr gebet mir eine Antwort auf meine Frage, wenn es euch nichts verschlägt. – Wie geht es Ihnen, Sir?« Diese letztere Bemerkung war mit der Miene des Gönners an Herrn Pickwick gerichtet, der durch das Vorderfenster spähte.
    Herr Grummer war völlig sprachlos vor Entrüstung. Er zog seinen Stab mit der messingenen Krone aus der Tasche hervor und schwenkte ihn vor Sams Augen.
    »Ach«, sagte Sam, »recht hübsch, besonders die Krone, die ungemein viel Ähnlichkeit mit einer Königskrone hat.«
    »Zurück!« schrie der entrüstete Herr Grummer.
    Und um diesem Befehl mehr Kraft zu geben, stieß er mit der einen Hand das metallene Sinnbild des Stabs in Sams Halstuch, faßte ihn mit der andern am Kragen, eine Artigkeit, die Herr Weller dadurch zu erwidern suchte, daß er ihn alsbald zu Boden schlug, nachdem er zuvor mit der größten Bedachtsamkeit einen Träger niedergeschlagen hatte, auf dem Grummer nun liegen konnte.
    Ob Herr Winkle von einem vorübergehenden Anfalle jener Art von Wahnsinn befallen war, die au« einem Gefühl des erduldeten Unrechts entspringt, oder ob er durch Herrn Wellers Tapferkeit angesteckt wurde, läßt sich nicht ermitteln. Aber gewiß ist, daß er nicht sobald Herrn Grummer stürzen sah, als er einen furchtbaren Angriff auf einen kleinen jungen machte, der neben ihm stand, worauf Herr Snodgraß mit echt christlichem Sinn, und um niemanden unversehens zu überfallen, mit sehr lauter Stimme ankündigte, er werde jetzt beginnen – eine Erklärung, nach der er mit der größten Überlegung seinen Rock auszog. Er wurde jedoch sogleich umringt und festgenommen; und es ist bloße Gerechtigkelt gegen ihn und Herrn Winkle, wenn wir sagen, daß beide nicht den geringsten Versuch machten, sich oder Herrn Weller zu befreien, der nach dem tapfersten Widerstände durch die Überzahl überwältigt und festgenommen

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