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Delphi Werke von Charles Dickens (Illustrierte) (German Edition)

Delphi Werke von Charles Dickens (Illustrierte) (German Edition)

Titel: Delphi Werke von Charles Dickens (Illustrierte) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Dickens
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unterfangen, zu sagen. Ihr seid nicht betrunken, wenn ich sage, Ihr seid es? Riecht er nicht nach Schnaps, Grummer?«
    »Entsetzlich, Ihr Gestrengen«, erwiderte Grummer, der eine entfernte Ahnung hatte, daß es irgendwo nach Rum rieche.
    »Ich wußte es, daß er danach riecht«, bemerkte Herr Nupkins, »Gleich beim Eintritt ins Zimmer sah ich es ihm an seinen aufgelaufenen Augen an, daß ei betrunken ist. Haben Sie seine aufgelaufenen Augen nicht bemerkt, Herr Jinks?«
    »Jawohl, Sir.«
    »Ich habe diesen Morgen nicht einen Tropfen Branntwein gesehen«, sagte der Mann, der so nüchtern war, wie er nur sein konnte.
    »Wie wagt Ihr es, mir eine Lüge ins Gesicht zu sagen?« rief Herr Nupkins. »Ist er nicht in diesem Augenblick betrunken, Herr Jinks?«
    »Jawohl, Sir«, versetzte Jinks.
    »Herr Jinks«, bemerkte der Beamte, »ich lasse den Kerl einsperren wegen Unverschämtheit. Setzen Sie den Verhaftungsbefehl auf, Herr Jinks.«
    Und der Gerichtsdiener wäre ohne weiteres eingesperrt worden, allein Jinks, der der Ratgeber des Beamten war und drei Jahre lang in der Schreibstube eines Grafschaftsanwalts gelernt hatte, flüsterte dem Beamten zu, er glaube, das gehe nicht wohl an. Darauf hielt der Beamte eine Rede, worin er sagte, er wolle es aus Rücksicht auf die Familie des Gerichtsdieners beim Verweise und bei der Entlassung bewenden lassen. Demgemäß wurde derselbe eine Viertelstunde lang tüchtig gewaschen und seiner Verpflichtung enthoben; und Grummer, Dubbley, Muzzle und sämtliche übrigen Gerichtsdiener bewunderten murmelnd Herrn Nupkins Großmut.
    »Jetzt, Herr Jinks, lassen Sie Grummer schwören«, sagte der Beamte.
    Grummer wurde sofort vereidigt; aber da er etwas verworren sprach, und Herrn Nupkins’ Mittagessenszeit nahe war, so machte dieser die Sache kurz und legte Grummern die Antworten auf die Zunge, die denn auch immer so bejahend wie möglich ausfielen. Das Verhör ging also seinen Gang, und Herr Weller wurde zweier tätlicher Angriffe, Herr Winkle einer Drohung und Herr Snodgraß eines Stoßes überführt. Als das alles zur Zufriedenheit des Beamten erledigt war, hielten der Beamte und Herr Jinks eine stille Beratung.
    Die Beratung dauerte ungefähr zehn Minuten; dann zog sich Herr Jinks auf seinen Platz am Ende des Tisches zurück, und der Beamte setzte sich nach einem vorbereitenden Räuspern in seinen Stuhl und war eben im Begriff, seine Anrede zu beginnen, als Herr Pickwick mit den Worten einfiel:
    »Ich bitte um Verzeihung, Sir, wenn ich Sie unterbreche«, sagte Herr Pickwick, »aber bevor Sie das Urteil, das Sie auf die stattgehabten Verhandlungen gegründet haben mögen, aussprechen und in Vollzug setzen, muß ich mein Recht in Anspruch nehmen, gehört zu werden, insofern die Sache meine Person betrifft.«
    »Halten Sie den Mund«, rief ihm der Beamte kategorisch zu.
    »Ich muß Sie aber darauf aufmerksam machen, Sir«, sagte Herr Pickwick.
    »Halten Sie den Mund«, unterbrach ihn der Beamte, »oder ich werde meinen Gerichtsdiener befehlen. Sie abzuführen.«
    »Sie mögen Ihrem Gerichtsdiener befehlen, was Ihnen beliebt, Sir«, fiel Herr Pickwick ein; »und nach dem, was ich von der Subordination gesehen habe, die unter Ihnen gehandhabt wird, zweifle ich nicht, daß sie alles ausführen, was Sie ihnen nur immer befehlen; aber ich muß mir die Freiheit nehmen, Sir, so lange mein Recht, gehört zu werden, zu beanspruchen, bis ich mit Gewalt entfernt werde.
    »Pickwick und Grundsatz!« rief Herr Weller mit sehr vernehmlicher Stimme.
    »Sam, sei ruhig«, sagte Herr Pickwick.
    »Stumm wie eine durchlöcherte Trommel«, entgegnete Sam.
    Herr Nupkins betrachtete Herrn Pickwick mit dem Blicke des höchsten Erstaunens, als er eine so unerhörte Keckheit an den Tag legte, und war augenscheinlich im Begriff, eine sehr zornige Erwiderung zu geben, als ihn Herr Jinks an den Ellenbogen stieß und ihm etwas ins Ohr flüsterte. Auf dieses gab der Beamte eine halbvernehmliche Antwort, und dann erneuerte sich das Geflüster.
    Endlich wandte sich der Beamte, seinen Verdruß hinunterschluckend, an Herrn Pickwick, und sagte in scharfem Tone – »was haben Sie mir zu sagen?«
    »Vorerst«, begann Herr Pickwick, einen Blick durch seine Brille werfend, vor dem sogar Herr Nupkins die Augen niederschlug – »vorerst wünschte ich zu erfahren, warum ich und meine Freunde hierher gebracht wurden?«
    »Muß ich es ihm sagen?« flüsterte der Beamte Jinks zu.
    »Ich denke, es wird das beste sein, Sir«, flüsterte

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