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Delphi Werke von Charles Dickens (Illustrierte) (German Edition)

Delphi Werke von Charles Dickens (Illustrierte) (German Edition)

Titel: Delphi Werke von Charles Dickens (Illustrierte) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Dickens
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darf er nicht weg,« rief auch Schauspieler Davis.
    »Unter keiner Bedingung anders,« sagte nun auch Dubois. »Ich sage Ihnen, rühren Sie ohne Haftbefehl bloß den Finger, so liegen Sie.«
    »Was meinen Sie?« fragte Lukas, »wo soll ich dann liegen?«
    »Unten im Kanale,« antwortete Dubois, »und zwar dort, wo er am tiefsten ist.«
    »Jawohl, tief unten im Kanale,« riefen auch alle anderen.
    Dem Polizisten wurde es doch ein wenig bange, und während aus aller Kehlen ein wieherndes Gelächter erscholl, sagte er in einem weit sanfteren Tone:
    »Nun, einen Haftbefehl habe ich ja freilich nicht, weil nur selten danach gefragt wird, weiß doch jeder, daß ich Amtsgewalt zu üben beauftragt bin. Genügt das aber Mr. Grimaldi und seinen Bekannten nicht, dann will ich nicht darauf bestehen, daß er auf der Stelle mitkommt, sondern mich mit seinem und der anderen Herren Versprechen begnügen, daß er morgenvormittag um elf Uhr in Hatton Garden vor Mr. Blamire erscheinen wird.«
    Dieses Versprechen wurde dem Polizisten gegeben, worauf er sich zum Gehen anschickte. Der Leute waren es aber immer mehr geworden, die die von Grimaldis Freunden gebildete Gruppe umringten, und gleich darauf erklang eine Stimme aus dem Haufen:
    »Hallo, Joe, was gibt’s denn hier?«
    Dubois trat auf die oberste Treppenstufe und rief in heftiger Erregung:
    »Weiter nichts, Kinder, als daß der Sackermenter von Ortspolizist unsern Joe Grimaldi ins Gefängnis abführen will!«
    »Und weshalb? weshalb?« fragten alle.
    »Ein Grund liegt gar nicht vor,« rief Dubois.
    Da der Haufe immer ärger schrie, beschleunigte Lukas seine Schritte, konnte aber erst das Weite gewinnen, nachdem er einen förmlichen Regenschauer von Erdklößen, faulen Äpfeln und dergleichen Dingen über sich hatte ergehen lassen müssen.
    Die Vorstellungen nahmen ihren Fortgang wie gewöhnlich, und Grimaldi begab sich heim, nachdem ihm all seine Freunde bestimmt versprochen hatten, ihn am anderen Morgen auf das Polizeiamt zu begleiten. Es wurde auch alles mögliche getan, den jungen Menschen wieder aufzufinden, der Grimaldi auf die Absichten, mit denen sich Lukas wider ihn trug, aufmerksam zu machen.
    Zur festgesetzten Zeit erschien Grimaldi in Begleitung seiner Freunde auf dem Polizeiamte. Der Friedensrichter Blamire begrüßte sie sehr verbindlich und stellte an Lukas die Aufforderung, sich darüber auszusprechen, was ihn veranlaßt habe, Mr. Grimaldi laden zu lassen.
    Der Polizist erzählte mit großer Zungenfertigkeit, Mr. Grimaldi habe sich dadurch vergangen, daß ersich an einer Stierhetze beteiligt habe, auch andere Personen zur Teilnahme daran angestiftet und aufgereizt habe. Der Stier sei wild geworden, wodurch viele Menschen in Lebensgefahr gebracht worden waren. Er habe dies alles mit eigenen Augen mit angesehen und berufe sich zur Erhärtung seiner Angaben auf das Zeugnis verschiedener Personen. Darauf rief er die Leute herein, mit denen ihn tags vorher Grimaldi hatte zusammenstehen sehen, und sie bestätigten alle Aussagen des Polizisten.
    Nun wurde der also Beschuldigte aufgefordert, vorzubringen, was zu seiner Entlastung dienen konnte. Er berichtete, was ihm passiert war, der junge Mensch, der auf der Wiese zu ihm getreten war und ihm gesagt hatte, daß der Polizist sich mit anderen Leuten über ihn unterhalten habe, bestätigte Grimaldis Aussagen und bezeugte unter seinem Eide, daß Grimaldi nur ein paar Augenblicke auf der Wiese gestanden habe, mit der Stierhetze nicht bloß nichts zu tun gehabt habe, sondern ihr vielmehr aus dem Wege gegangen sei.
    Mr. Blamire, der Friedensrichter, nahm alles zu Protokoll mit Ausnahme verschiedener unverblümter Äußerungen aus Dubois’ und anderer Munde über das schlechte Renommee, in welchem der Polizist Lukas bei der Bevölkerung stände. Dann hielt er Grimaldi folgende kleine Standrede:
    »Mein lieber Mr. Grimaldi, ich glaube ja gern, daß Ihre Darstellung der Vorgänge in jeder Hinsicht der Wahrheit entspricht. Es bleibt mir aber nichts anderes übrig als auf Grund der Aussagen des Polizisten Lukas und der von ihm beigebrachten Zeugen gegen Sie auf eine Ordnungsstrafe zu erkennen, die indessen für Sie nicht von erheblicher Belastung, dem Ankläger in keiner Weise zu persönlichem Vorteil sein soll. Hätten Sie sich ohne weiteres von der Wieseentfernt, ohne sich mit dem jungen Herrn hier in ein Gespräch einzulassen, so hätte der Ankläger nicht das geringste Moment zur Stützung seiner Aussage für sich gehabt. So kann

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