Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Delta Operator (German Edition)

Delta Operator (German Edition)

Titel: Delta Operator (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Gruber
Vom Netzwerk:
Verteidigungshaushaltes um ca. dreißig bis vierzig Prozent, vielleicht auch mehr, das steht noch nicht genau fest.“
    Garrett sog hörbar die Luft ein, Bremner wurde blass und Franklin fuhr fort.
    „Zweitens: Was die Navy betrifft … Streichung des kurz vor der Fertigstellung befindlichen Arsenalschiffprogramms, und damit Eliminierung eines der fortschrittlichsten und effektivsten Waffensysteme, die man sich nur vorstellen kann … Verschrottung von drei unserer derzeit fünfzehn Flugzeugträgern und damit Kürzung auf die Kapazität von vor dem 11. September 2001 … Ein großer Teil der Atlantikflotte soll mangels eines Bedrohungsszenarios außer Dienst gestellt werden, dazu gehören insgesamt gesehen cirka die Hälfte der Boomer, also der strategischen Unterseeboote mit Interkontinentalraketen an Bord …  komplette Streichung des Superflugzeugträgerprogramms, also Vernichtung der geplante X-Klasse …“
    Franklin sah wieder in die Runde der Infanterie- und Luf twaffenoffiziere, die irgendwie wohl noch hofften, dass das alles war, obwohl das auch schon genügt hätte. Doch er erhob stattdessen den dritten Finger seiner rechten Hand.
    „Drittens: Das Raumflugprogramm wird komplett zurüc kgefahren, die Marsmission ist gestorben …  etwa ein Drittel der festlandgestützten Atomwaffen wird demontiert und eingemottet.“
    Es war totenstill in dem schwülen Raum, man konnte nur das leise Surren des Deckenventilators hören. Colonel Bre mner, der wohl als Einziger die Folgen dieser Entscheidung in ihrer gesamten Tragweite abschätzen konnte, war käsebleich. Er brachte kein Wort heraus, jetzt, da er seine Zukunft in Scherben liegen sah.
    „Und viertens: Die 3rd Division der US Marines soll aufgelöst und die Stützpunkte in Okinawa und Hawaii sollen aufgelassen werden.“
    „Dafür gibt es seit 1952 ein Gesetz, das genau das verhi ndern soll, verdammt!“, polterte General Garrett, der die geplante Kastrierung seiner ohnehin nur drei Divisionen nicht fassen konnte. „Er kann doch das Gesetz nicht einfach aufheben lassen!“
    General Grant grunzte mürrisch, als er sich aus seinem Se ssel erhob. „Wenn die öffentliche Stimmung vorhanden ist, und der Präsident genug Unterstützung im Kongress und aus den Reihen des Senats bekommt, dann kann er viel ändern, sehr viel …“
    Garretts Zähne knirschten beinahe und seine Gesichtsfarbe war wesentlich bleicher, als sie das zu Beginn des Zusammen treffens gewesen war.
    Franklin sah auf. „Kurz: Wir lassen die Hosen vor der Welt herunter und können nur hoffen, dass uns in Zukunft alle in Ruhe lassen und auf der ganzen beschissenen Erde alle in Fri eden und Eintracht miteinander leben.“
    Niemand konnte über diese letzte sarkastische Bemerkung lächeln, zu tief saß der Schock über das Gehörte.
    „Wie sicher sind Sie sich mit dem, was Sie da gesagt haben? Ist die Quelle vertraulich?“ fragte General Garrett, der sich wieder einigermaßen beruhigt hatte.
    „Zu fünfundneunzig Prozent, Cliff. Präsident James hat die Richtung vorgegeben, seine Berater haben Maßnahmen au sgearbeitet, James hat sie zusammengestaucht und Drastischeres verlangt, und schließlich ist diese Akte entstanden. Vielleicht wird noch das eine oder andere abgeändert, doch ich habe das sichere Gefühl, dass es deswegen nicht besser wird.“
    „Das bedeutet für mich nur eins: Der Mann hat den Ve rstand verloren, eine andere Erklärung habe ich dafür nicht.“ Garrett schüttelte ungläubig den Kopf.
    „Eine andere Frage ist,“ überlegte Colonel Bremner, der sich wieder einigermaßen gefangen hatte „angenommen , er hat wirklich alles vor, was Sie uns gerade erzählt haben, wie viel davon wird er umsetzen können? Was bringt er durch den Kongress und was kann er der Bevölkerung verkaufen?“
    „Die Menschen haben genug von fünfzehn Jahren Krieg mit vielen Opfern und ohne richtige Siege. Die meisten werden hinter ihm stehen. Außerdem ist James ein Meister darin, seinen Wählern etwas schmackhaft zu machen. Das haben wir doch schon oft genug erlebt. Und der Kongress kann  auf längere Sicht gesehen im Grunde auch nur das machen, was die Bevölkerung will. Es war doch auch in der Vergangenheit immer dasselbe. Ich glaube, dass er vielleicht die Hälfte oder sogar zwei Drittel von dem, was er vorhat, durchsetzen kann. Bei den für sein Vorhaben nötigen Gesetzen sieht die Sache da vielleicht schon ein bisschen besser für uns aus …“, resümierte General Grant, der sich schon

Weitere Kostenlose Bücher