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Delta Operator (German Edition)

Delta Operator (German Edition)

Titel: Delta Operator (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Gruber
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die Sache. Der Mann hat aus seiner Ablehnung gegen das Militär wirklich nie ein Geheimnis gemacht.“
    „Vielleicht will er aber auch nur als der Präsident in die G eschichte eingehen, der das amerikanische Militär kastriert und im nahen Osten einen Flächenbrand entzündet hat, der so leicht nicht wieder zu löschen sein wird.“ Colonel Bremner hatte die Hände zu Fäusten geschlossen, als er weiter redete.
    „Wenn nicht irgendjemand etwas dagegen unternimmt, wird uns dieser Mann alle mit in den Abgrund reißen .“
    „Genau deswegen sind wir hier, meine Herren“, sagte A dmiral Franklin und leerte sein Glas.
     
     
    Washington Dulles International Airport , USA
    16 . Juli 2016
     
    Die Boeing 777-300 der United Airlines, Flugnummer LH9280, die in München mit einer knappen halben Stunde Verspätung um 12:07 Uhr Ortszeit abgehoben hatte, setzte nun beinahe pünktlich auf die Minute auf der Rollbahn auf. Über dem Atlantik hatte es nur relativ geringen Gegenwind gegeben, wodurch sich die neunstündige Flugzeit angenehm verkürzt hatte.
    Dem Passagier auf Platz 21A war dies allerdings egal, da er die meiste Zeit des Fluges gegen die leicht vibrierende Inne nverkleidung des Druckkörpers gelehnt tief und fest geschlafen hatte. Der Mann war nur während der beiden leidlich schmackhaften Mahlzeiten kurz wach gewesen und hatte diese in kürzester Zeit verputzt, um sich danach sofort wieder zur Seite zu drehen und einzuschlafen. Die attraktive Brünette, die direkt neben ihm saß, und die sich auf dem langen Flug gerne mit diesem interessant aussehenden Mittdreißiger unterhalten hätte,  musste sich ihre Zeit stattdessen mit Kreuzworträtseln und einem dicken Buch vertreiben.
    „Lassen Sie mich in Ruhe, Lady“, hatte er kurz angebunden geantwortet, als sie ihn freundlich ansah und sich ihm vorstel lte, um ein Gespräch zu beginnen. Sie hatte pausenlos geplaudert, weil sie, so wie immer, wenn sie es mit einem gutaussehenden Mann zu tun bekam, furchtbar nervös wurde.
    „Ich bin müde und ich habe keine Lust, mich mit Ihnen zu unterhalten, okay?“
    Dann hatte er sich weggedreht, die Augen geschlossen und war offensichtlich in kürzester Zeit wieder eingeschlafen. Obwohl sie natürlich überrascht und verstört durch seine direkte und abweisende Art war, konnte sie es nicht lassen, ihn weiter zu beobachten, während er schlief.
    Einzelne Strähnen seines dunkelbraunen Haars fielen ihm ins Gesicht. Ein dunkler Dreitagebart und eine etwa fünf Ze ntimeter lange weiße Narbe an seinem entblößten Hals verliehen ihm etwas Wildes, etwas Abenteuerliches, das sie irgendwie anzog. Sie hatte sich ihm etwas genähert, um ihn genauer zu betrachten, hatte den unaufdringlich männlichen Duft eines ihr nicht bekannten Eau de Colognes wahrgenommen, als er mit geschlossenen Augen und ohne erkennbare Gemütsregung noch mal etwas zu ihr gesagt hatte.
    „Ich mein es Ernst, Lady. Lassen Sie´s einfach bleiben.“
    Daraufhin war sie peinlich berührt zurück geschreckt und hatte es den Rest des Fluges vermieden, zu ihm hinüber zu blicken. IDIOT, dachte sie und wusste aber nicht, ob sie damit diesen wortkargen Typ neben sich oder doch sich selbst meinte.
    Der Mann schlief immer noch, als die Maschine stark bremste, zuerst durch die enorme Umkehrschubleistung der beiden gewaltigen Triebwerke und anschließend durch die ro tglühenden Bremsen an den Rädern der schweren Fahrwerke. Er schlief, als das Flugzeug von der Landebahn auf die Rollbahn nach rechts abbog und sich dem Terminal näherte. Erst als die Boeing auf ihrer Parkposition stehen blieb, öffnete er die Augen und richtete sich auf. Sein Blick, als er gewohnt seine direkte Umgebung beobachtete und dabei die ihn ängstlich anblickende Brünette schweifte war klar, seine grauen Augen leuchteten kühl und reserviert. Er sah sie einige Augenblicke an, dann huschte der Hauch eines Lächelns auf seine Lippen.
    „Es tut mir leid, Lady“, begann er vorsichtig und beobac htet dabei ihr schönen tief grünen Augen, „aber ich bin momentan so ziemlich die schlechteste Gesellschaft, die man sich wünschen kann.“ Sie sagte nichts, sah ihn nur unsicher an, während um sie herum die ersten Passagiere übereifrig aufsprangen, um ihr Handgepäck aus den überfüllten Staufächern zu holen.
    „Schon gut“, sagte er, als sein Lächeln langsam wieder ve rschwand, „vergessen Sie´s einfach.“
    Vermutlich hätte sie ihn verstanden, wenn sie nur im A nsatz erahnt hätte, was dieser

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