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Delta Operator (German Edition)

Delta Operator (German Edition)

Titel: Delta Operator (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Gruber
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erkannte er einen tief verschneiten, völlig unpassierbaren Klettersteig, der früher die Bergleute wohl hier herauf geführt haben musste. Er sah nach links und sah nur blanken Fels, auf dem sich mancherorts Schnee festgesetzt hatte.
    “ Verdammt!”, fluchte er und sah in die erschrockenen Augen  Nina Williams, die nicht wusste, was los war.
    Sie befanden sich in einer Art Eingangshalle des Bergwe rkes, von wo aus die Bergleute ihre Stollen in den Berg getrieben hatten, das stand jetzt wohl fest. Doch der einzige Weg nach draußen und hinunter ins Tal war unpassierbar. Zumindest jetzt im Winter und besonders bei diesem Wetter.
    “Das ist eine Sackgasse”, sagte Crowe.
    “Hier kommen wir nicht weiter. Wir müssen umkehren.”, ergänzte er niedergeschlagen.
    “Das kann doch nicht Ihr Ernst sein?”, jammerte Präs ident Marvin James. Er sah alt und krank aus. Und er hustete.
    “Dann laufen wir ja direkt in die Hände unserer Verfo lger”, krächzte der Präsident. Seine Stimme überschlug sich dabei, er hatte sich eine anständige Erkältung eingefangen.
    “Und hier sitzen wir wie die Maus in der Falle”, stellte N ina nüchtern fest.
    “Was tun wir also?”, fragte sie.
    Die Entscheidung wurde ihr abgenommen, als eine schwarz vermummte Gestalt mit einem blutigen Verband am Kopf wie aus dem Nichts zwischen den Balken auftauchte und das Feuer eröffnete.
    Nina schrie, sah wie Steven direkt neben ihr getroffen und nach hinten geschleudert wurde, sah den roten Sprühnebel im dämmrigen Licht der Höhle und spürte das Blut auf ihrem Gesicht. Dann drehte sie sich um und lief los. Den Koffer musste sie nun wieder selber tragen.
     
    Major Hart hatte das Licht gesehen und die Stimmen g ehört, als er sich dem Ende des Stollens genähert hatte. Er war mit der Waffe schussbereit im Anschlag um die Ecke geschlichen und hatte sich in einem weit größeren, weiteren Raum wieder gefunden. Ein Wald aus Holzstämmen und Balken, die teilweise noch standen, teilweise aber bereits halb verfault am Boden lagen, hatte ihm die Sicht auf sein Ziel versperrt. Schritt für Schritt war er weiter vorgerückt, bis er freies Schussfeld vorgefunden hatte. Dann hatte er den Mann gesehen, es musste Crowe sein, und sofort das Feuer eröffnet. Er hatte die Kugeln ihr Ziel treffen sehen und zufrieden beobachtet, wie der Mann nach hinten über einen Holzbalken gestürzt war. Die Frau war dann abgehauen, bevor er nochmals gefeuert hatte, doch hier konnte sie ihm nicht mehr entwischen. Und auch der Präsident musste hier irgendwo noch sein, wusste er. Er würde sie jetzt alle der Reihe nach erledigen und beginnen würde er mit dem gefährlichsten von allen. Diesem Crowe.
    Er schlich sich langsam vorwärts, hörte die Schritte der Frau und noch einer weiteren Person irgendwo links von ihm zwischen den Holzstehern, konzentrierte sich aber auf den umgestürzten Holzbalken direkt vor sich, hinter dem sich der getroffene Crowe befinden musste. Zeit für den Fangschuss, dachte er und spähte hinter den Balken. Sein Finger ruhte am Abzugsbügel, bereit für den tödlichen Schuss.
    Der Boden war leer, nur ein Blutfleck und Spuren von Stiefeln im Dreck.
    Major Hart fluchte lauthals: “Wo bist du, du verdammte Mistratte!“, brüllte er zornig. Dann sprang er über den Balken und begann mit der Suche. Er schlich dabei nach links. Dahin, wo er die beiden anderen zuvor gehört hatte.
    Einen nach dem andern, dachte der große Green Beret.
    Und den Präsidenten heb ich mir bis zum Schluss auf .
     
    Präsident Marvin James Zähne klapperten vor Kälte und Angst, als er durch die Reihen aus Holzstützen lief, stolperte und der Länge nach hinfiel. Er fiel wieder auf sein lädiertes Kinn, hörte seine Zähne klappern und fühlte frisches, warmes Blut in seinem Mund. Er stöhnte vor Schmerzen laut auf, hatte er sich doch gerade zwei Zähne ausgeschlagen und ein daumennagelgroßes Stück der Zunge abgebissen. Er würgte, als sich das Zungenstück und einer der Zähne nach hinten vor seine Luftröhre schoben und spuckte beides angewidert aus. Kopfschüttelnd betrachtete er das blutige Stück Fleisch, das eben noch zu seinem Körper gehört hatte und den blendend weißen Schneidezahn, dann erahnte er eine Bewegung neben sich. Er drehte den Kopf zur Seite und erkannte Commander Williams, die an ihm vorbei sprintete. Doch sie lief nicht weiter, sondern blieb stehen, sah er, als der Lederkoffer direkt vor ihm auf den dreckigen Boden krachte. James spuckte den

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