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Delta Operator (German Edition)

Delta Operator (German Edition)

Titel: Delta Operator (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Gruber
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er diesen Crowe einschätzte, hatte er genau dasselbe getan.
     
    08:05
     
    Der Luftzug wurde immer stärker, sodass Commander Williams Haare beinahe waagrecht nach hinten flatterten. Die eisig kalte Luft verkühlte ihren nackten Hals, ihre Stirn und ihren gesamten, bereits unterkühlten Körper, der nur von ein paar dünnen Baumwollsachen und dem Anorak Crowes g eschützt wurde. Ihre Füße waren kalt und durch die dünne Ledersohle schmerzte sie jeder Stein, auf den sie trat. Sie konnte den Koffer kaum mehr tragen und war froh und dankbar, als Steven in ihr abnahm und sie nur mehr das Gewicht der Kette spürte. Sie hasste diesen verdammten Koffer und würde in ihrem ganzen Leben keinen Koffer mehr tragen, schwor sie sich. Dann hustete sie heftig.
    Seit ein paar Minuten hatte sie Kopfschmerzen, vermutlich durch den kalten Wind ausgelöst. Sie fühlte sich schwach und krank, doch sie folgte Crowe beinahe schon mechanisch. Ein Schritt vor den anderen, dann wieder und wieder. Der Stollen zog sich endlos dahin, während das Licht der Taschenlampe immer schwächer wurde und schließlich nur mehr ein Gli mmen in der Stärke einer Tafelkerze war. Sie konnten fast nichts mehr sehen und sie sah Steven, wie dieser sein Nachtsichtgerät bereit machte.
    Eine weitere heftige Bö schüttelte sie durch und ließ sie bis ins Mark frösteln. Sie stemmte sich gegen den starken Luftzug und kämpfte sich weiter voran. Sie blickte wieder zu Steven hinüber, der das Nachtsichtgerät nun wieder abgenommen hatte und angestrengt nach vorne spähte. Sie kniff die Augen zusammen und sah ebenfalls den Stollen entlang.
    Weiter vorne war es heller, sah sie.
    Ein Ausgang! Vielleicht.
    Sie hustete erneut und folgte Crowe, der nun wieder etwas schneller ging. Es wurde immer heller, erkannte sie mit klopfendem Herzen.
    Hatten sie es geschafft?
     
    08:07
     
    Da!
    Nur kurz hatte er es gesehen.
    Ein Aufblitzen, ein kurzer Lichtstrahl direkt vor ihm. Vie lleicht fünfzig Meter voraus. Er war sich sicher, dass er sie nun endlich eingeholt hatte und verlangsamte sein Tempo. Major Hart atmete kaum schneller, als sonst, als er vom Laufschritt in ein vorsichtiges, leicht geducktes Schleichen überging. Sein tägliches Training machte sich bezahlt.
    Er hörte jemanden husten. Sein Herz klopfte nun etwas schneller, als das Jagdfieber ihn packte.
    Hörte sich nach einer Frau an.
    Sollte ihm auch egal sein. Er machte da keinen Unte rschied.
    Er würde alle töten und dann zum Hubschrauber zurück kehren.
    Bald hatte er es geschafft.
     
    Crowe führte die Gruppe in einen großen, breiten Raum, der an den Seiten etwa drei Meter hoch war und damit fast einen Meter höher als die Gänge, denen sie im Verlauf der letzten Minuten gefolgt waren. Die Decke spannte sich gewölbeartig über ihren Köpfen, wobei der höchste Punkt, so vermutete Crowe, an die sieben Meter über ihnen lag. Diese raumartige Höhle war etwa vierzig Meter lang und vielleicht dreißig Meter breit, schätzte Crowe. Überall standen Holzpfosten und stützten ebenfalls hölzerne Deckenbalken, die wiederum die Felsdecke abstützten. Viele der Stützen waren umgefallen und verfault, auch manche Deckenbalken lagen schräg herabgestürzt in diesem Raum. Der Wind wehte jetzt wieder ein wenig schwächer, da er sich weiter verteilen konnte, als in den schmalen Gängen. Crowe entdeckte weitere Stollen, die von dieser zentralen Höhle in den Berg gehauen worden waren. Zwei davon, sah er aus dem Augenwinkel, waren zusammengebrochen. Schutt versperrte ihre Eingänge und herunter gebrochenes Holz verfaulte vor den ehemaligen Stollenzugängen.
    Dann sah Crowe, woher das Licht kam.
    Aus einem rechteckigen Loch auf der gegenüberliegenden Seite  des Raumes strahlte hellgraues Licht ins Innere, begleitet von dicken Schneeflocken, die einige Meter weit ins Innere wehten und dort auf einem bereits halben Meter hohen Schneehaufen landeten. Crowes Herzschlag beschleunigte sich, als er sich mit großen Schritten der Öffnung näherte. Nina und der Präsident folgten ihm schweigend. Er umkurvte einige am Boden liegende Balken und schlüpfte an den noch stehenden Stützen vorbei. Dann stapfte er durch den Schnee und spähte ins Freie.
    Hastig wich er wieder einen Schritt zurück.
    Vor dem Loch ging es mehrere hundert Meter steil bergab. Er sah eine helle Bergflanke, die ideal zum Tiefschneefahren geeignet war, nicht jedoch zum Abstieg zu Fuß. Crowe fluchte und sah erneut ins Freie, diesmal nach rechts. Dort

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