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Delta Operator (German Edition)

Delta Operator (German Edition)

Titel: Delta Operator (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Gruber
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nicht umgeworfen, er war bereits wieder im Spiel.
    Und dieses Mal stand sein Leben auf dem Spiel, erkannte er glasklar, während sich die Badezimmertür öffnete und Marvin Lavinski den Raum betrat. Der dünne hässliche Mann, den Dobbs nun beobachtete, während er nachdachte, trug nur ein ebenfalls fleckiges Badetuch um die knochigen Hüften und ein paar orange Badeschlapper, die er irgendwo in dem geschmacklos dunkelbraun gefliesten Badezimmer gefunden haben musste.
    Dobbs sah in das eingefallene Gesicht seines Corporals, betrachtete die Hakennase und den großen Kehlkopf, der sich bei jeder Schluckbewegung weit auf und ab bewegte und dac hte weiter nach. Seine Gedanken kreisten um seine Situation und fanden sich in einer bemerkenswerten Klarheit zu einer einzigen Schlussfolgerung zusammen.
    Es war eigentlich ganz einfach, resümierte Dobbs.
    Er wusste genau, was er zu tun hatte.
    „ Wir haben neue Befehle“, sagte er ruhig zu Lavinski, der sich überrascht umdrehte.
    „ In Echt, Sarge?“, fragte er und Dobbs nickte milde.
    „ Zieh dich an, dann verschwinden wir hier“, befahl Dobbs und stand auf.
    „ Wo geht‘s hin, Sarge?“ fragte Lavinski und grinste schon wieder.
    „ Lass dich überraschen, Corporal“, antwortete Dobbs und grinste böse.
    „ Ein Einsatz? Werden wir die Sache zu Ende bringen?“ fragte Lavinski und entblößte seinen gelben Zähne.
    „ Das werden wir, Lavinski“, brummte Dobbs und ging an seinem Kameraden vorbei.
    „ Wir werden die verdammte Sache zu Ende bringen.“
    „ Cool“, grinste Lavinski, ließ das Handtuch fallen und suchte nach seiner Unterwäsche.
    „ Cool.“
     
    Etwa eine Stunde später fuhren die beiden in einem Botschaftswagen die A91 nach Westen in Richtung Flughafen Fiumicino. Das Wetter war trüb und es regnete leicht. Der Verkehr auf der Autobahn war relativ dicht, sodass Dobbs, der das Fahrzeug fuhr, sich konzentrieren musste, um keinen Auffahrunfall zu verursachen.
    Schließlich erreichten sie die Ausfahrt und verließen die Autobahn um auf das riesige Areal des Airports zu gelangen. Es war noch ein Stück auf der Zubringerstraße zum Flughafen, als Dobbs den Blinker betätigte und nach rechts von der Straße abbog. Er lenkte den Dienstwagen auf einen Parkplatz, der etwas abgelegen und zu drei Vierteln leer war. Er parkte den Wagen und der Motor erstarb. Dann sah Dobbs hinüber zu Lavinski, der ihn erwartungsvoll ansah.
    „Was machen wir hier, Sarge? Ich meine, wenn wir zu unserem Terminal wollen, dann bist du wohl etwas zu früh abge…“
    Bruce Dobbs schlug mit aller Kraft und Schnelligkeit zu, über die er verfügte und traf Lavinksi mit der Handkante ein paar Zentimeter unterhalb des Kinns. Dabei zerquetschte er zuerst den hüpfenden Kehlkopf und zertrümmerte anschli eßend die Halswirbelsäule, die mit einem lauten Knacken brach.
    Kurz schien Lavinski Dobbs überrascht anzublicken, dann erloschen seine Augen und der Kopf klappte schlaf zur Seite. Lavinskis Zunge hing aus seinem Mund und Dobbs hörte ein seltsames Geräusch aus dem Rachen des Toten, das er nicht einzuordnen wusste.
    Es war ihm aber auch egal, also schnallte er sich ab, öffnete die Tür und stieg aus. Er knallte die Tür zu und ging nach hinten, um den Kofferraum zu öffnen. Dort schnappte er sich seine Reisetasche und eine braune Plastiktüte, die er zuvor bei einer Drogerie mitsamt dem Inhalt erstanden hatte. Dobbs knallte den Kofferraum wieder zu und sah sich unauffällig um, ob ihn irgendwer beobachtete. Immer noch war niemand da, stellte Dobbs zufrieden fest. Er ging wieder nach vorne und klemmte sich hinters Steuer des Wagens, startete den Motor und fuhr los. Die Plastiktasche und die Reisetasche warf er auf den Rücksitz, er würde sie später brauchen. Er achtete nicht auf Lavinskis schlaff baumelnden Schädel, als dieser in der ersten Kurve, in die Dobbs fuhr, gegen das Seitenfenster klatschte. Keine halbe Minute, nachdem er Lavinski getötet hatte, war er wieder auf der Autobahn und fuhr zurück in Richtung der italienischen Hauptstadt.
     
     
    Dobbs fand die Stelle passend, die er sich als Unfallort für seinen ehemaligen Partner ausgesucht hatte. Die schmale Str aße war steil abfallend und führte in einer scharfen Kurve nach rechts, wo sie sich dann in weiteren engen Kurven die sanften Hügel hinunter schlängelte. Weiter westlich konnte man den Dunst der ewigen Stadt entdecken, das Meer sah man jedoch nicht. Eine verrostete Leitplanke sollte Fahrzeuge am Absturz

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