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Delta Operator (German Edition)

Delta Operator (German Edition)

Titel: Delta Operator (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Gruber
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Faust.
    Auf dem unscharfen und körnigen Bild des Fernsehers sah Dobbs, wie irgendwo im dichten Schneetreiben hunderte Bla ulichter und dutzende Menschen aufgeregt durcheinander stoben und dabei die arme und leider mit viel zu dünnen Kleidern ausgestattete Korrespondentin anrempelten. Es war hinter der hübschen Dame mit der modernen Kurzhaarfrisur irgendetwas Wichtiges passiert, erkannte Dobbs. Dann schwenkte die Kamera und zoomte auf eine Gruppe Personen heran, die weiter entfernt war. Das Bild wackelte und man konnte kaum etwas erkennen. Anscheinend lief der Kameramann über die eisige Fläche eines Platzes, auf dem sich viele andere Menschen befanden. Manchmal konnte man kurz die Sprecherin mit ihrem Mäntelchen sehen, dann verschwand sie wieder. Schließlich tauchte ein Gitterzaun auf, hinter dem Dobbs uniformierte Gestalten erkennen konnte. Polizei, dachte er sich, als er die Aufschrift auf den dicken Jacken der Männer sah, die die aufgescheuchte Meute der Presse jäh stoppte.
    Der Kameramann holte die Korrespondentin schließlich ein und schwenkte sein Objektiv in die Richtung, in die auge nscheinlich alle anderen sahen. Die kleine Gruppe, die man vorhin gesehen hatte, war nun verschwunden, man konnte sie nirgends mehr entdecken. Offenbar waren diese Leute nicht weiter wichtig, da niemand nach ihrem Verbleib nachfragte. Kein Wunder dachte Dobbs, als er die schwarzen Umrisse der Hubschrauber entdeckte, die nun auf dem freien Platz jenseits der Absperrung landeten. Die Linse zoomte und wackelte, doch Dobbs erkannte, dass es sich um Black Hawks handelte, die den Hoheitszeichen auf ihren Schiebetüren nach zu urteilen jedoch keine amerikanischen Maschinen waren. Dobbs hatte den roten Kreis mit dem nach unten zeigenden weißen Dreieck noch nie zuvor gesehen, schätzte aber, dass es sich um österreichische oder schweizerische Maschinen handeln musste, da die Schrift auf den Polizeiwesten der Beamten eindeutig deutsch war. Und die deutschen Abzeichen kannte Dobbs von seiner NATO-Ausbildung her. Die waren es mit Sicherheit nicht.
    Aha Österreich , dachte er, als er die neue Laufschrift las, die unten von rechts nach links über den Bildschirm raste.
    +++ RETTUNGSOPERATION FÜR ÜBERLEBE NDE DES AIR FORCE ONE CRASHES ÜBER ÖSTERREICH OFFENBAR IM GANGE +++
    +++ MÖGLICHKEIT BESTEHT, DASS PRESIDENT JAMES UNTER DEN ÜBERLEBENDEN IST +++
    +++ NOCH KEINE OFFIZIELLEN STELLUNGNAHMEN SEITENS DER BEHÖRDEN VOR ORT +++
    Dobbs ließ ein Bier zischen, dass er sich aus dem schmu ddeligen Eisschrank des kleinen Zimmers der Botschaft gefischt hatte und setzte die Dose an seine Lippen. Er leerte sie halb, dann sah er, dass sich etwas Neues auf dem Bildschirm tat. Während Corporal Marvin Lavinski im Bad die Dusche abdrehte und irgendein Liedchen summte, trat Dobbs näher an den Bildschirm heran, um mehr erkennen zu können. Die Kamera zoomte auf die gelandeten Helikopter und wackelte heftig, als sich die Türen öffneten.
    Es war nur ein kurzer Moment, indem man einen freien Blick auf das Innere der Maschine erhaschen konnte, dann wurde die Sicht von heranbrausenden Krankenwagen und e inem grimmigen bärtigen Polizisten verdeckt, der sich vor die Kameralinse geschoben hatte.
    Doch Bruce Dobbs hatte genug gesehen, als er die halb leere Bierdose von einem lautlosen Fluch begleitet in den Mis tkübel donnerte, sodass Bier auf den Tisch und auf die Wand spritzte und weitere Flecken verursachte.
    Er hatte eben das blasse, mitgenommene doch eindeutig lebendige Gesicht des amerikanischen Präsidenten gesehen. Der Mistkerl hatte die Hand erhoben und sogar gewinkt, als ob er gespürt hätte, dass da Kameras waren.
    Dobbs ballte die Hände zu Fäusten und sank auf das Bett, das unter seinem Gewicht protestierend knarrte und quietschte. Er massierte sich wütend und müde die Augen und vermied es, weiter auf den Bildschirm zu blicken, auf dem nun ohnehin nichts Neues zu sehen war. Nur eine völlig aufgeregte Moderatorin schien irgendwas gesehen zu haben, von dem sie glaubte, dass es sich möglicherweise um den geretteten Präsidenten handeln könnte. Sie versprach, rasch näheres herauszufinden, wurde doch in ihrem Enthusiasmus jäh unterbrochen, als Dobbs den roten Knopf auf der Fernbedienung drückte. Es zippte, der Bildschirm erlosch und die Fernbedienung landete beim Bier im Mistkübel.
    Dobbs hatte wieder zu denken begonnen, nachdem die Welle des Misserfolges und der Enttäuschung über ihn hinweg geschwappt war. Doch sie hatte ihn

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