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Delta Operator (German Edition)

Delta Operator (German Edition)

Titel: Delta Operator (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Gruber
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zerquetschte die leere Dose und warf sie durch die offene Tür ins Wohnmobil.
    Und dann begann er zu erzählen.
     
     
    Bowen Island, Kanada
    4.August 2016
     
    Dr. Clifford Baxter schwitzte stark, als er den imposanten Lachs endlich vom Haken gelöst und in die knallrote Plastikbox gewuchtet hatte, die er am Kiel des schlingernden Motorbootes verstaut hatte. Der Fisch zappelte unaufhörlich weiter und drohte wieder aus der Box und hinein in die eiskalten Gewässer des Howe Sund zu springen, wo er bis jetzt in Ruhe und Frieden gelebt hatte. Doch Baxter hatte da eindeutig etwas dagegen, drückte den passenden Deckel fest auf die Box und verschloss sie. Dann atmete er erleichtert auf und setzte sich auf die ungepolsterte Holzbank des kleinen Bootes. Mit dem Handrücken wischte er sich den Schweiß von der Stirn, dann blickte er entspannt auf den spätnachmittäglichen Horizont hinaus. Er nahm die rote Baseballkappe ab, und fuhr sich mit den Fingern durch sein silbergraues Haar, das an einigen Stellen bereits bedenklich dünn war. Der frische Meereswind, der salzige Luft vom Pazifik heranwehte, kühlte seine erhitzte Haut und erfrischte ihn. Baxter schloss die Augen und atmete tief ein. Dann setzte er seine Mütze wieder auf. Er spürte die untergehende Sonne in seinem Rücken und genoss die Wärme. Wieder betrachtete er gedankenverloren den Horizont.
    Im Osten konnte er den Leuchtturm von Point Atkinson erkennen, dessen leistungsstarkes Signallicht in der roten Turmspitze die anlaufenden Schiffe sicher in die Horseshoe Bay und danach nach Vancouver hinein leitete. Der ansonsten weiß lackierte Turm thronte weithin sichtbar auf blankem Fels, flankiert von zwei nur mehr schwach erkennbaren weißen Häusern mit roten Dächern. Dahinter erstreckte sich dichter Nadelwald, so wie fast überall hier in British Columbia. Die kanadische Flagge, die einige Meter entfernt des Turmes im böigen Wind flatterte, konnte Baxter hingegen nicht erkennen. Dazu waren seine Augen nicht mehr stark genug.
    Dr. Baxter blieb noch einige Minuten stumm sitzen und ließ seine Blicke über die ruhige See gleiten, beobachtete die kurzen, gedrungenen Fischerboote, die mit vollen Laderäumen tief im Wasser lagen und zurück in ihre kleinen Häfen tuckerten. Baxter sah auf seine Armbanduhr und entschied, dass es eigentlich höchste Zeit war, zurückzufahren. Zufrieden über seinen erfolgreichen Angelausflug, zog er zweimal stark an der Reißleine des betagten Yamaha-Außenborders, bis dieser dann schließlich protestierend ansprang. Baxter drehte am Gasgriff des Motors und dirigierte sein Boot in langsamer Fahrt auf die Küste von Bowen Island zu. Der Rumpf des leichten Aluminiumbootes schnitt sicher durch die etwa einen halben Meter hohen Wellen. Nach zehn Minuten fuhr er um eine Biegung der Küste und lief in einen kleinen, geschützt liegenden Fjord ein. Die Ufer des Meeresarmes, der sich ein Stückchen ins Innere der Insel hinein schlängelte, stiegen steil zu dichten Nadelwäldern an. Schmale Streifen saftig grünen Grases waren von knallroten Sommerblumen gesprenkelt. Das kalte Wasser des Fjordes klatschte rhythmisch gegen die blanken Felsen, auf denen Möwen saßen und sich das Gefieder putzten.
    Baxter tuckerte weitere zehn Minuten ins Landesinnere, bis links ein alter, verwitterter Steg auftauchte. Er machte das Boot fest und betrat die dicken Planken. Er schnappte sich sein A ngelzeug und die rote Box mit dem schweren Lachs, entschied, dass er nicht alles auf einmal würde tragen können, und ließ die Angelruten schließlich im Boot zurück. Er würde seine Ausrüstung später abholen, entschied er, als er auf die Blockhütte zu marschierte, aus deren Kamin gleichmäßig Rauch aufstieg und über die Baumkronen des dichten Nadelwaldes davonzog. Das Blockhaus lag verborgen unter mehreren hohen Bäumen und bot einen idyllischen Blick über die schmale Bucht.
    Baxter marschierte die Auffahrt hoch und betrat die kleine Veranda der Hütte, deren schwere Holzbohlen mit einem du nkelblauen Läufer belegt waren. Mehrere Angelruten standen in einem Gestell neben der Eingangstür, ein Käscher lehnte gegen die dicken Holzwände. Baxter setzte die Box mit dem dicken Lachs ab und kramte nach dem Schlüssel in seiner Hosentasche. Er fand ihn, schloss die Tür auf, hob die Box mit dem Lachs wieder hoch und trat ein.
    Er ging ein paar Schritte auf die Küche des Blockhauses zu. Der Fisch wog schwer in seinen Armen, zappelte jedoch nicht mehr. Instinktiv

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