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Delta Operator (German Edition)

Delta Operator (German Edition)

Titel: Delta Operator (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Gruber
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glaube ich auch, Sir“, stimmte Dobbs zu.
    Garrett trommelte mit den Fingern auf dem polierten Holz seines Schreibtisches und dachte nach. Dann fiel sein Blick auf mehrere Bilderrahmen, die auf dem linken Ende seines Tisches standen. Garrett hielt inne, und betrachtete die vertrauten Gesichter auf den Fotos. Sein Blick wurde weich, dann plötzlich unbeschreiblich hart. Einige Sekunden schien er mit irgendetwas in seinem Inneren zu ringen. Dobbs rutschte unbehaglich auf dem kleinen Stuhl herum und beobachtete den Offizier. Als Garretts kalte Augen ihn danach ansahen, erstarrte er augenblicklich.
    „Ich glaube, wir werden zu etwas drastischeren Maßna hmen greifen müssen, Sergeant“, brummte Garrett.
    Dobbs nickte und wusste , was er zu tun hatte.
     
     
     
    British Columbia, Kanada
    13. August 2016
     
    Der schwarze Jeep Cherokee preschte über die Schotterstraße und zog eine beachtliche Staubwolke hinter sich her. Der schwere Wagen schluckte die Schlaglöcher des Waldweges mühelos und fuhr sich einfach großartig. Bruce Dobbs genoss die Wärme der Sonne, die durch das Dachfenster ins Innere des Wagens schien. Er hatte die Klimaanlage nur auf kleinster Stufe laufen, das Radio war ausgeschaltet.
    Dobbs kannte den Weg, er war ihn zuvor schon einmal a bgefahren. Damals war er nicht allein im Wagen gewesen, doch unterhalten hatte er sich auch nicht mehr als jetzt. Dazu war sein damaliger Fahrgast eindeutig nicht in Stimmung gewesen, dachte Dobbs.
    Er fuhr um eine Biegung des Waldweges und bremste scharf ab, als er einen umgestürzten Baum entdeckte, der halb in die Fahrbahn ragte. Dobbs fuhr langsam um das Hindernis herum, verließ dabei mit zwei Reifen die Straße, doch kehrte danach unversehrt wieder auf den Weg zurück. Der Allrada ntrieb funktionierte einwandfrei, stellte Dobbs zufrieden fest. Zwanzig Minuten später bog er vom relativ breiten Waldweg in einen kleinen, fast unsichtbaren Holzfällerweg ein, der verborgen hinter einem großen Busch abzweigte. Dobbs musste nun das Fenster schließen, da Zweige und tief hängende Äste gegen den Jeep schlugen. Er machte sich keine Sorgen wegen Kratzer im Lack. Schließlich gehörte ihm das Auto nicht und die Verleihfirma war versichert. Er kam nun wesentlich langsamer voran, da der Weg wesentlich schmaler und ungleich holpriger war, und viele enge Kurven aufwies. Schließlich tauchte die Lichtung nach weiteren fünfzehn Minuten vor ihm auf.
    Dobbs drosselte die Geschwindigkeit und bremste vor der kleinen Jagdhütte, die am Rand der Lichtung stand. Die Hütte war eigentlich ein Blockhaus kanadischen Stils, mit dicken Holzwänden, doppelten Isolierfenstern und starken, belastbaren Dachbalken. Die dicke Holzschindeldeckung war absolut wasserdicht und widerstand der menschenfeindlichen Witterung, die hier oben in den Wintermonaten herrschte. Dobbs schlug die Fahrertür zu und ging auf die Hütte zu. Der Motor des schweren Wagens tickte, die Klimaanlage surrte auch noch nach, ansonsten war es still. Dobbs roch die frische Waldluft, die mit ihren tausenden Duftnuancen nur von den unbedeutenden Rauchschwaden durchmischt wurde, die aus dem kleinen, aus roten Klinkerziegeln gemauerten Kamin aufstiegen.
    Als er etwa zehn Meter von der Hütte entfernt über den lehmigen Waldboden ging, sah er die Mündung der 9mm B eretta, die durch den Spalt eines leicht geöffneten Fensters direkt auf ihn zielte.
    „Alles in Ordnung, Lavinski“ , sagte er laut und deutlich, damit man ihn auch verstand. Augenblicklich hob sich der Lauf und verschwand im Inneren der Hütte. Wenige Sekunden später öffnete sich die Tür und ein Mann, der wesentlich kleiner und um Welten schmäler war als Dobbs, trat heraus. Auch er hatte kurz geschnittene Haare, ansonsten unterschied er sich in allem von Dobbs. Marvin Lavinski war nur etwa einsfünfundsiebzig groß, hatte schmale Schultern und einen langen Hals. Eine hässliche Hakennase zog sofort sämtliche Blicke auf sich und lenkte automatisch von den dunkelblauen, intelligenten Augen ab, die die Umgebung unablässig beobachteten. Lavinski steckte die Beretta zurück in das Lederhalfter, das er über dem grauen Ripshirt links am Oberkörper trug.
    „Wie geht es unserem Gast?“ , wollte Dobbs wissen, als er neben Lavinski stehen blieb.
    „Er schweigt beharrlich und ignoriert mich, Sarge“, an twortete Lavinski. „Wenigstens hat er was gegessen und sieht nicht mehr so aus, als ob er jeden Moment tot umfallen würde“ ergänzte er.
    „Sehr gut,

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