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Delta Operator (German Edition)

Delta Operator (German Edition)

Titel: Delta Operator (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Gruber
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nur und machte sich schnellstens an die Arbeit. Mit geübten Handgriffen rollte er die Pläne und Schaltkreisskizzen zusammen, sammelte die Fotos und Beschreibungen auf, die auf einem kleinen Klapptisch lagen und ließ das ganze Material irgendwo hinten in der Passagierkabine verschwinden. Garrett war bereits aus der Luke geklettert und hatte neben dem Wachposten Aufstellung genommen. Er beobachtete den Hubschrauber, der inzwischen aufgesetzt hatte und dessen Turbinen die Leistung bereits verringerten. Dann öffneten sich die Türen des Hubschraubers und zwei Männer stiegen aus. Einen erkannte Garrett sofort: Es war General Thomson, der Kommandant des Stützpunktes. Der andere trug einen Pilotenoverall und einen olivgrünen Helm mit hochgeklapptem schwarzem Visier. Die beiden Männer duckten sich unter den sich immer noch schnell drehenden Rotorblättern, bis sie außerhalb des Gefahrenbereichs waren und sich aufrichteten. Nur wenige Augenblicke später waren die beiden Luftwaffenoffiziere am Fuß der Gangway angelangt, wo sie bereits von Garrett erwartet wurden.
    „General Thomson“ sagte Garrett mit verhaltener Freun dlichkeit, „was verschafft uns die Ehre Ihres Besuchs?“
    Thomson, dessen hellblaues Uniformhemd von dunklen Schweißflecken unter den Armen geziert wurde,  nahm die dunkle Sonnenbrille ab und steckte sie in  die Brusttasche se ines Hemds.
    „Ich wollte mich nur persönlich davon überzeugen, Gen eral“ antwortete er und ließ dabei seinen Blick über die drei Wachposten schweifen, die inzwischen näher gekommen waren, „dass Sie alles haben, was Sie zur Durchführung Ihrer Übungen benötigen.“ Dabei hatte Thomson dem Wort „Übungen“ eine ganz besondere Betonung gegeben, was dem General der Marines, Garrett, nicht verborgen geblieben war. Sofort war Garrett alarmiert und auf der Hut. Irgendwas sagte ihm, dass dieser Air Force Typ vielleicht etwas ahnte.
    „Danke, General, es ist alles zu unserer vollsten Zufriede nheit. Wir benötigen nichts weiter, als völlige Ungestörtheit.“
    Das war eine eindeutige Aufforderung, sich aus dem Staub zu machen, dachte Thomson, dessen ungerührter Gesichtsau sdruck allerdings nichts von dem Ärger ahnen ließ, der in ihm brodelte.
    „Das freut mich, General“ , sagte er stattdessen.
    „Aber es wird Ihnen doch sicher nichts ausmachen, wenn der Captain und ich einem Ihrer Übungseinsätze folgen?“ Das könnte Garrett ihm einfach nicht abschlagen, dachte Thomson. Nicht ihm, dem Stützpunktkommandanten.
    Garrett konnte, und er tat es, ohne mit der Wimper zu z ucken.
    „Das ist leider nicht möglich, General.“
    Nun hörte Thomson auf zu lächeln. Sein Gesichtsausdruck zeigte zunehmend Ärger, seine blassen Wangen verfärbten sich bereits.
    „Sie wollen uns also nicht dabeihaben?“ , fragte er deutlich lauter.
    „Nein, da verstehen Sie mich falsch“ , sagte Garrett leise und bestimmt. „Sie dürfen ganz einfach nicht bei der Übung dabei sein. Befehl ist Befehl, General.“
    Jetzt wurde Thomson wirklich wütend und es gelang ihm nicht ansatzweise so gut, seine Gefühle zu unterdrücken, wie dies sein Gegenüber tat.
    „Sie wissen, dass ich mir ohne weiteres Zugang zu dieser Maschine verschaffen und im Sinne der Sicherheit des Stützpunktes nach dem Rechten sehen kann“, knurrte Thomson und reckte dabei den Unterkiefer angriffslustig nach vorne.
    Garrett schwieg für ein paar Sekunden, in denen er das triumphierende Grinsen Thomson betrachtete und nachdachte. Sein Blick fiel auf den Captain, der neben Thomson stand und der ihm nicht vorgestellt worden war. Dann sah er wieder Thomson an.
    „Natürlich können Sie das, General“ , gab Garrett zu.
    Thomson nickte und grinste breit.
    „Doch wenn Sie das befehlen, wird das zweifellos der letzte Befehl gewesen sein, den Sie als Offizier der US Air Force gegeben haben. Das, General, kann ich Ihnen versprechen.“
    Thomsons Lächeln erstarb, als er in die eiskalten blauen Augen des Mannes blickte, der ihm gegenüber stand und de ssen Gesicht keinerlei Regung zeigte. Thomson öffnete den Mund, um seinem Zorn freien Lauf zu lassen, doch irgendwie brachte er keinen Laut heraus. Die seltsame Zuversicht und Gewissheit, die dieser Garrett ausstrahlte, sowie die absolute Entschlossenheit, die seine Augen vermittelten, ließen Thomsons Worte in seiner Kehle ersticken. Stattdessen schluckte er einmal und blinzelte gegen das grelle Sonnenlicht. Um seine Niederlage etwas zu verschleiern, setzte er hastig

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