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Delta Operator (German Edition)

Delta Operator (German Edition)

Titel: Delta Operator (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Gruber
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seine Sonnenbrille wieder auf.
    „Wie können Sie es wagen“, stammelte er und wusste im selben Moment, dass er besser den Mund gehalten hätte.
    „Wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen würden, General“, unterbrach ihn Garrett, „ich habe noch sehr viel Arbeit vor mir.“
    Damit wandte sich Garrett ab und ließ die beiden Air Force Offiziere allein mit ihrer Überraschung und dem Ärger, den besonders Thomson empfand, auf dem staubigen Flugzeu gparkplatz zurück. Ohne zu salutieren oder sich zu verabschieden, stieg Garrett die Stufen der Gangway hoch und verschwand im Inneren des Jets.
    Unten baute sich einer der Marines vor der Gangway auf und blockierte sie für Thomson. Dass dies gar nicht nötig g ewesen wäre, weil Thomson nicht im Traum daran dachte, sich mit Garrett, den er weiß Gott unterschätzt hatte, ernsthaft anzulegen, wusste der Marine nicht. Er wurde nicht für solche Gedankensprünge bezahlt, sondern einzig und allein dafür, General Garretts Befehle auszuführen. Und das tat er damit, dass er die Gangway unpassierbar machte.
    Noch einige weitere Augenblicke stand General Tho mson einfach nur da und sah die Gangway hoch auf die Luke, durch die Garrett verschwunden war. Dann drehte er sich mit einem überwältigenden Gefühl der Ernüchterung und der Niederlage um und stapfte auf den Hubschrauber zu. Dass er dabei durch eines der kleinen Fenster aus dem Inneren der 747 beobachtet wurde, bemerkte er nicht.
     

Garrett sah die Staubwolke, die der abhebende Hubschrauber aufwirbelte und entspannte sich ein wenig. Er glaubte nicht, dass Thomson ihn weiter behelligen würde, das hatte er in dessen Augen gesehen. Doch man konnte nie wissen, und deshalb beschloss er, noch am selben Tag General Grant in Washington anzurufen und Thomson damit einen ordentlichen Anschiss von oben zu bescheren. Als Garrett sich vom Fenster abwandte, bemerkte er Sergeant Dobbs, der aus dem hinteren Teil der Maschine zurückgekehrt war. Dobbs sah irgendwie unglücklich aus, wenn man denn seinen an sich nichts sagenden Gesichtsausdruck überhaupt deuten wollte.
    „Wir haben da ein Problem, General“, erklärte Dobbs.
     
     
    Sonorawüste, Arizona
    08. Oktober 2016
     
    Die Sonne brannte rücksichtslos auf Sergeant Dobbs’ breiten Rücken nieder. Der schwere Mann atmete heftig, als er den großen, rötlich staubigen Steinbrocken aus dem etwa einen Meter tiefen Loch wuchtete. Dobbs ließ den Felsbrocken los, dessen scharfe Kanten seinen Unterarm aufgeschürft hatten, und sah zu, wie er langsam bergab rollte und wenige Sekunden später gegen einen etwa drei Meter hohen Kaktus prallte, um schließlich liegen zu bleiben.
    Die brütende Hitze, verstärkt durch die absolute Windstille, die zwischen den vereinzelten Gesteinsbrocken überall auf dem leicht abschüssigen Hang herrschte, war beinahe unerträ glich.
    Genau wie die Arbeit, die man Dobbs und Lavinski aufg ehalst hatte. Lavinski, dessen durchgeschwitztes T-Shirt über einem kleinen, stachellosen Gewächs hing, blinzelte sich den Schweiß aus den Augen und richtete sich stöhnend auf. Sein drahtiger Oberkörper war etwa auf Höhe des trockenen Wüstenbodens, seine dreckigen Stiefel  konnte man in der Grube nicht mehr sehen.
    „Ist das nicht langsam tief genug, Sarge?“ , fragte Lavinski, dessen Kreuz nach dem langen, ununterbrochnen Schaufeln heftig schmerzte. Der Boden an dieser Stelle der Wüste hatte sich als ausgezeichnet verdichtet und besonders schwer zu bewegen erwiesen.
    Dobbs, der sich von dem Stein wieder abwandte, den er mü hsam vom Grund der Grube gehoben hatte, sah Lavinski kurz an. Dann schüttelte er den Kopf und griff wieder nach der kleinen Schaufel.
    „Wenn nur einer dieser verfluchten Kojoten die Leiche findet, dann kriegen wir verdammt großen Ärger, Lavinski.“
    Kraftvoll rammte Dobbs die Schaufel in den harten Boden. „Denn dann wird der General uns umlegen.“
    Etwa eine halbe Schaufel Erde landete auf dem ansehnl ichen Haufen oberhalb der Grube. „Und das, Lavinski, würde dir doch sicher nicht gefallen, oder?“ Dobbs hielt inne und sah Lavinski einen Augenblick lang an.
    „Also nimm die Scheißschaufel und grab weiter, kapiert!“ , knurrte er und ließ keinen Zweifel daran aufkommen, dass er es ernst meinte.
    „Okay, okay, Mann. Alles, klar Sarge“ , murmelte Lavinski und machte sich wieder ans Graben. Dobbs, der inzwischen eine weitere Schaufel Erde aus der Grube geworfen hatte, sah auf seine Uhr. Sie würden noch ungefähr drei

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