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Delta Operator (German Edition)

Delta Operator (German Edition)

Titel: Delta Operator (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Gruber
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Und das gefällt mir nicht, verstehen Sie? Keine Explosivstoffe, mit denen sie Türen aufsprengen, kein Gewehrfeuer, null Action. Das sieht verdammt noch mal überhaupt nicht nach Marines aus. Diese Marines verhalten sich also total untypisch.“
    „Ich habe noch nicht mit vielen Marines zu tun gehabt, Sir“ , bemerkte Willard, der die Sorgen seines Generals nicht unbedingt teilte.
    „Aber ich, Willard. Ich kenne diese Typen genau.“ General Thomson kehrte an seinen Schreibtisch zurück und setzte sich wieder.
    „Und in diesem Zelt übernachten sie?“ fragte er dann und zeigte mit dem Zeigefinger auf einen der A4-Ausdrucke.
    „Ja, Sir. Die Einladung, die Unterkünfte unseres Bodenpe rsonals zu benutzen, haben die Marines kurzerhand abgelehnt.“
    Thomson nickte und betrachtete weiter die Fotos. Er selbst hatte dem General alle nötige Unterstützung angeboten. Die Unterschrift des Dreisternegenerals der Army unter dem B efehl, den er unter die Nase gehalten bekommen hatte, verpflichtete ihn praktisch dazu. Doch dieser Garrett hatte ihn nur ausdruckslos angesehen und sich für das Angebot bedankt. Meine Männer und ich kommen sehr gut alleine zurecht , hatte er gesagt und dabei keine Miene verzogen. Thomson war über den Befehl nicht sonderlich überrascht gewesen. Seit dem 11. September 2001 und den danach beschlossenen Gesetzen und Beschlüssen zur Terrorbekämpfung kam es andauernd vor, dass Antiterrorübungen angesetzt wurden. Er selbst hatte viermal jährlich eine solche Übung abzuhalten. Hier inmitten der beschissenen Sonorawüste, wo sicher nie irgendetwas von Weltbedeutung passieren würde. Aber was soll’s, dachte er immer. Befehl ist Befehl, so lief die Sache nun mal. Die Unterschrift eines Dreisterners der Army, dem Vorsitzenden des Joint Forces Counter-Terrorism Command (JFCTC), des Kommandos zur teilstreitkräfteübergreifenden Terrorbekämpfung, vor ein paar Jahren installiert vom Central Command, auf direkten Wunsch des damaligen Präsidenten Bush in seiner zweiten Amtszeit, eine solche Unterschrift stellte man nicht in Frage. Zumindest dann nicht, wenn man nicht mit ungemütlichen Fragen seitens dieser Einheit bombardiert werden wollte. Der ehemals demokratischste Staat der Welt hatte sich seit jenen verhängnisvollen Tagen damals im September des Jahres 2001 in einen von Spitzeln und Denunzianten durchsetzten Überwachungsstaat verwandelt, der alles und jeden kontrollierte, und dabei bei einem General der Air Force sicher keine Ausnahme machte.
    Doch der Teufel sollte Thomson holen, wenn er sich so ohne weiteres auf seinem eigenen Stützpunkt auf der Nase heru mtanzen ließ. Er sah auf und grinste, als er sich an Captain Willard wandte.
    „Machen Sie den Hubschrauber klar, Willard.“
    „Sir?“ Willard, der gerade eben gelandet war, verstand nicht sofort.
    „Wir werden diesen Staubfressern einen Besuch abstatten.“
    „Zu Befehl, Sir.“
     
    „Wir bekommen Besuch, Sir!“ meldete Bruce Dobbs, der den Hubschrauber als Erster gehört hatte. General Garrett legte den großformatigen Ausdruck, den er zusammen mit Baxter und Lavinski studiert hatte, zur Seite und ging zur Luke. Noch bevor er den Mechanismus betätigen und die Luke öffnen konnte, war die Warnung eines der drei Posten draußen auf dem Flugfeld aus Dobbs Funkgerät zu hören.
    „Sergeant, Hubschrauber im Landeanflug. Können Sie sich das mal ansehen?“
    Während Dobbs den Funkspruch bestätigte, spähte General Garrett aus der Luke, die er nur zu einem Teil geöffnet hatte, bis er den Hubschrauber sah. Die Maschine, es war ein eher kleinerer Helikopter, schwebte etwa dreißig Meter über dem staubigen Grund und glitt langsam tiefer. Rasch verschloss er die Luke wieder und drehte sich um. Sein Blick fiel auf Dr. Baxter, der ihn aus tiefen, dunklen Augenhöhlen teilnahmslos anstarrte.
    „Dobbs, bringen Sie denn Doc nach hinten und sorgen Sie dafür, dass er ruhig bleibt, verstanden?“
    „Aye, Sir!“ Dobbs packte Baxter fest am dünnen Oberarm und schleifte ihn förmlich mit sich, bis er durch den dunkelbraunen Vorhang, der die Passagierkabine abgrenzte, nach hinten verschwunden war. Baxter protestierte nicht einmal mehr gegen diese Behandlung, er hatte einfach schon viel zu viel mitgemacht.
    Dann wandte sich Garrett an Lavinski. „Corporal, räumen Sie hier alles weg, und zwar schnell. Ich will nicht, das irge ndetwas, auch nicht der kleinste Papierschnitzel übrig bleibt, der uns verraten könnte.“
    Lavinski nickte

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