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Dem Feuer versprochen

Dem Feuer versprochen

Titel: Dem Feuer versprochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Bellasie
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Er hatte eine Frau und ich war drei, als er starb. Ich musste mein Leben lang ohne Vater aufwachsen, du hast ihn mir und meiner Mutter genommen. Du warst nichts als eine dreckige Affäre, die seinen Tod bedeutet hatte.“
    „Nein, das ist nicht wahr. Er war nicht verheiratet.“, mein Herz zerbrach in tausend Stücke.
    „Du bezichtigst mich als einen Lügner?“, erneut gab er einen Schuss ab, der mich in der rechten Brust traf. Gequält schrie ich auf.
    Er nahm sich einen Stuhl, der an der rechten Mauer stand, und setzte sich mir gegenüber. Die Pistole fest in der Hand.
    „Jahrelang hatte ich nach dem Grund gesucht, weshalb mein Vater sterben musste und ich bin darauf gestoßen, dass er eine Affäre gehabt hatte. Doch niemals fand ich die Frau und kein Wunder, wenn die Frau darin begabt war, sich unzählige neue Identitäten zu gelegt hatte. Ich habe gedacht ich würde sie niemals finden und all das konnte ich nur fertigbringen, durch einen glücklichen Zufall. Deine Hurenmutter hatte mir ein Foto von dir gegeben, versucht uns zu verkuppeln und ich hatte wirklich mit dem Gedanken gespielt, es mit dir zu versuchen. Hatte dich zum Essen eingeladen. Ich war so blind. Das Foto lag unachtsam auf meinem Wohnzimmertisch und wäre Angelo nicht zu Besuch gekommen, hätte ich niemals Rache nehmen können. Er hat dich sofort wieder erkannt, was nicht schwer war, da du nicht alterst. Es dauerte nicht lange, da hatten wir die richtigen Connections gefunden, die deine Familie und auch dich vernichten sollten. Leider hast du aber dummerweise überlebt. Doch den Fehler werde ich heute bereinigen.“
    Alles was er erzählte, wirkte so unecht. Ich hatte niemals vermutet, dass etwas Derartiges passieren könnte. Es war derart unwahrscheinlich. In unserer ganzen Familie war niemals ein derartiges Problem aufgetreten. Es gab so viele Menschen auf der Welt, die Wahrscheinlichkeit lief gleich null, dass ich jemanden aus einem vorherigen Leben begegnete.
    Dann traf mich ein Schuss an der linken Kniescheibe. Die Kugel zerschmetterte sie und erneut stieß ich einen schmerzerfüllten Schrei aus, dann drohte mich die Dunkelheit auf ihre Seite zu ziehen. Ein weiterer Schuss traf mich zwischen den Augenbrauen und alles um mich herum wurde schwarz.

    Langsam öffnete ich meine Augen. Meine Wimpern waren durch mein eigenes Blut verklebt. Meine Haut spannte unter der getrockneten Flüssigkeit. Wie lang war ich hier? Ich hatte jedes Zeitgefühl verloren, wusste nicht, welchen Wochentag wir hatten, wie lange ich bewusstlos war und wie viele Stunden mein Aufenthalt hier schon andauerte. Zwischen meinen Augenbrauen pochte es und der Schmerz in meinem Kopf ging ins Unerträgliche. In dem Raum war es wieder dunkel, ich konnte nichts erkennen, nur mein Instinkt verriet mir, dass ich alleine war. Er gab mir die Schuld an dem Tod seines Vaters und er hatte recht. Ich hatte ihm den Rat erteilt, hatte nicht nachgedacht und gesagt, er soll zur Polizei gehen. Ich war dumm und naiv, hatte gedacht, ihm helfen zu können. Doch der Tod hatte seine Dummheit bestraft und nun bestrafte Pierre mich für meine. Ich war Schuld an dem Tod seines Vaters, an dem qualvollen Tod meiner Familie und Freunde und bald würde auch ich sterben. Ich hatte in meinem Leben alles falsch gemacht, was man nur falsch machen kann. Noch immer verkrampfte sich mein Herz, bei dem Gedanken daran, dass Toni eine Frau hatte und einen kleinen Sohn. Er hatte es niemals erwähnt, hätte ich es gewusst, dann wäre ich nicht bei ihm geblieben. Tränen strömten über mein Gesicht und fielen auf den staubigen Steinboden. Ich konnte mein Blut riechen und auf der Zunge schmecken. Es hatte sich mit meinen Tränen vermischt, sodass der Geschmack nach Eisen mit Salz verfeinert wurde. Stimmte es wirklich, dass es BVs gab? Konnte ich dadurch Kräfte erlangen und mich retten? Doch es soll gefährlich sein, und soweit ich weiß, geht das auch nur mit fremdem Blut. Der kleine Hoffnungsschimmer am Horizont wurde durch ein aufziehendes Gewitter verdrängt. Es war vorbei. Ich konnte nichts mehr tun.
    Bevor ich weiter dem Selbstmitleid verfallen konnte, öffnete sich dir Tür, das grelle Licht blendete mich und brannte in den empfindlichen Augen, doch ich machte mir nicht mehr die Mühe wegzuschauen. Ich hatte noch nie einen starken Lebensgeist besessen und Pierre hatte diesen nun endgültig vertrieben.
    Sein bestialisches Lächeln kümmerte mich nicht mehr, ich hatte aufgegeben. Mein Blick wandte sich dem

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