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Dem Feuer zu nah

Dem Feuer zu nah

Titel: Dem Feuer zu nah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Mühe, sich nicht anmerken zu lassen, was ihr Anblick in ihm auslöste. „Hi, Bryan.”
    „Ich wusste gar nicht, dass Sie hier arbeiten”, sagte der Junge. „Ich habe Sie hier noch nie gesehen.”
    „Hin und wieder bin ich hier.”
    „Wieso haben Sie denn bei uns einen Anzug getragen?”, fragte Bryan. „Shane trägt nie einen.”
    „Den müsste man in einen Anzug prügeln.” Der Junge lächelte, und Jared bemerkte eine Zahnlücke, die am Tag zuvor noch nicht da gewesen war. „Hast du da etwas verloren?”
    Stolz schob Bryan die Zungenspitze in die Lücke. „Der ist heute Morgen herausgefallen. Ich kann jetzt viel weiter spucken.”
    „Ich habe mal den Rekord in dieser Gegend gehalten. Zwei Meter achtzig. Ohne Rückenwind.”
    Bryan war sichtlich beeindruckt. Er sammelte Spucke, konzentrierte sich und zeigte, was er konnte. Jared spitzte die Lippen und nickte anerkennend. „Nicht schlecht.”
    „Ich komme noch weiter.”
    „Du gehörst zu den Besten in deiner Altersklasse, Bryan”, sagte seine Mutter trocken. Sie wandte sich zur Scheune. „Aber Mr. MacKade hat zu tun, und wir sollten uns die Kätzchen ansehen.”
    „Ja. Sie sind gleich dort vorn.” Bryan rannte in die Scheune, und Savannah folgte ihm in gemächlicherem Tempo.
    „Zwei Meter achtzig?”, murmelte sie und warf einen Blick über die Schulter.
    „Zwei Meter dreiundachtzig, um genau zu sein.”
    „Sie erstaunen mich, Mr. MacKade.”
    Sie hat eine Art, mit diesen langen Beinen zu schlendern, bei der es einem Mann schwerfällt, nicht hinzustarren, dachte Jared. Er wehrte sich nur kurz gegen die Versuchung, gab auf und folgte Savannah Morningstar in die Scheune.
    „Sind sie nicht süß?” Bryan legte sich neben dem Wurf schlafender Kätzchen und ihrer gelangweilt wirkenden Mutter ins Heu. „Sie müssen noch ganz viele Wochen hierbleiben.” Ganz behutsam streichelte er den Kopf eines grauen Kätzchens. „Aber dann dürfen wir uns eins mitnehmen.”
    Savannah wurde beim Anblick der niedlichen Geschöpfe ganz warm ums Herz. „Oh, sie sind noch so winzig.” Sie hockte sich neben ihren Sohn und nahm vorsichtig eins der Jungen in die Hand. „Sieh mal, Bryan, es passt genau hinein. Oh, sind sie nicht süß?” Sie rieb mit der Nasenspitze über das weiche Fell. „Du bist aber niedlich”, flüsterte sie.
    „Mir gefällt das hier am besten.” Bryan streichelte noch immer das kleine graue Wollknäuel. „Ich werde es Cal nennen.”
    „Oh.” Das orangefarbene Kätzchen in ihrer Hand bewegte sich und miaute leise. Savannah zögerte. „Na gut. Wir nehmen das Graue”, entschied sie schweren Herzens.
    „Sie könnten zwei nehmen”, schlug Jared vor. Ihr Gesicht ist wie ein offenes Buch, dachte er. „Kätzchen freuen sich über Gesellschaft.”
    „Zwei?”, wiederholte Bryan begeistert. „Genau, Mom, wir nehmen zwei! Eins allein wäre viel zu einsam. Und es würde auch nicht mehr Mühe machen. Wir haben doch jetzt genug Platz. Cal braucht jemanden, mit dem er spielen kann.”
    „Danke, MacKade”, sagte Savannah ein wenig spöttisch.
    „Gern geschehen”, erwiderte Jared ungerührt.
    „Außerdem”, fuhr Bryan fort, der längst bemerkt hatte, wie liebevoll seine Mutter Cals orangefarbenes Brüderchen hielt. „Wenn wir zwei nehmen, kann jeder sich eins aussuchen. Das ist doch fair, oder?” Lächelnd strich Bryan mit der Fingerspitze über das zarte Fell des Kätzchens in Savannahs Hand. „Er mag dich. Siehst du, er versucht dir die Hand zu lecken.”
    „Er hat Hunger”, antwortete sie, wusste jedoch bereits, dass sie dem kleinen Kater, der sich in ihrer Hand sehr wohlzufühlen schien, nicht widerstehen konnte. „Vermutlich hast du recht, Bryan. Die beiden könnten einander Gesellschaft leisten.”
    „Super, Mom!” Bryan sprang auf und küsste sie ohne die typische Verlegenheit, die viele neunjährige Jungen daran hinderte, ihre Gefühle zu zeigen. „Ich sage Shane, welche wir uns ausgesucht haben.” Aufgeregt rannte er aus der Scheune.
    „Sie wissen, dass Sie dieses Kätzchen haben wollten”, sagte Jared.
    „Ich bin alt genug, um zu wissen, dass ich nicht alles bekommen kann, was ich haben will.” Aber sie seufzte und setzte das Kätzchen ab, damit es mit seinen Geschwistern weiterfrühstücken konnte. „Aber zwei Katzen machen bestimmt nicht viel mehr Arbeit als eine.
    Sie wollte aufstehen und sah Jared erstaunt an, als er die Hand unter ihren Ellbogen legte und ihr aufhalf. „Danke.” Sie ging um ihn herum, bis

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