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Dem Himmel entgegen

Dem Himmel entgegen

Titel: Dem Himmel entgegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Monroe
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vertraut zu machen. Der Norden mit seiner oft ungastlichen, kühlen Witterung lag ihr im Blut, und so erweckte die kalte Morgenluft ihre Lebensgeister.
    Ella ließ ihre Blicke durch die Küche schweifen und dachte wieder, was es doch für ein seltsam herzergreifender kleiner Raum war. Alles schien entweder viel zu groß oder viel zu klein zu sein. Der winzige Roper Herd musste vormals einem Camper gute Dienste erwiesen haben. Dagegen sah das Waschbecken aus Porzellan überdimensional und riesenhaft aus. Es wirkte in dem schmalen grünen Resopalbüfett wie der Schwangerschaftsbauch einer zierlichen, dünnen Frau. Für das Waschen von großen Töpfen war es ideal, und Ella fragte sich, ob Marion früher nicht sogar in dem Becken gebadet worden war. Außerdem standen in der Küche noch ein kleiner Kühlschrank – ohne Mäuse –, ein antiker Toaster mit einem gefährlich ausgefransten Kabel und wunderschöne, handgefertigte Holzschränke, die so schwer aussahen, dass sie inständig hoffte, die Wände würden unter ihrem Gewicht nicht kollabieren. Alles in allem stellte diese Küche eine Herausforderung für einen geübten Koch dar – und ein geübter Koch war
sie
nun wirklich nicht.
    Ella seufzte und betete, ein paar gute Kochbücher in den Regalen zu finden, die sie durch das Chaos leiten würden. Gerade wollte sie etwas Milch in ihren Kaffee geben, als sie bemerkte, dass nur noch ein Rest übrig war. Marion würde sicherlich Milch haben wollen, wenn sie aufwachte, und mit einem resignierten Seufzer stellte Ella den Karton zurück in den Kühlschrank. Missbilligend starrte sie in ihre Tasse, ging zu Harris und setzte sich an den Tisch.
    “Wir brauchen Milch”, stellte sie fest.
    “Ich werde heute einkaufen gehen.”
    “Das müssen Sie nicht. Verraten Sie mir nur, wo das nächste Geschäft ist. Ich finde mich gut zurecht, wie Sie ja wissen”, fügte sie mit einem leichten Lächeln hinzu. “Wir müssen uns einen Plan für das Einkaufen überlegen. Eine Kasse mit Haushaltsgeld und so etwas. Ich denke, Sie geben mir einen wöchentlichen Zuschuss?”
    “Wenn Ihnen das am liebsten ist.”
    Er sprach generell nicht viel, bemühte sich aber, aufgeschlossen zu sein. “Heute bin ich in aller Frühe aufgestanden und habe mich ein bisschen umgesehen. Ich habe eine Liste mit den Dingen erstellt, die wir brauchen”, sagte sie und zog dabei ein Blatt Papier aus der Tasche ihrer Schürze. In zwei ordentlichen Spalten hatte sie aufgeschrieben, was sie an Lebensmitteln, sonstigen Artikeln und Putzmitteln benötigte, um ihren Job zu beginnen. Sie fühlte das Koffein durch ihre Adern schießen und konnte es kaum erwarten, die Ärmel hochzukrempeln und loszulegen. Sie wollte unbedingt einen guten Eindruck machen.
    “Und natürlich wüsste ich gerne, welche Nahrungsmittel Sie und Marion bevorzugen und welche Sie nicht mögen, wie zum Beispiel Zwiebeln, Paprikaschoten und dergleichen. Reagieren Sie auf irgendetwas allergisch?”
    “Nein, aber Marion isst nicht so gerne Gemüse. Vor allem nicht Okra.”
    Sie lachte. “Ich könnte eine Okra nicht von einem Kohlkopf unterscheiden.”
    “Oh.”
    Ella dachte, dass es sich mehr wie ein Aufstöhnen und nicht wie ein Kommentar anhörte. Sie fuhr mit den Fingern am Rand ihrer Kaffeetasse entlang, bevor sie sie auf den Tisch stellte und ihre Hände faltete. “Mr. Henderson, ich denke, es ist nun an der Zeit, Ihnen zu gestehen, dass ich nicht die beste Köchin bin.”
    Mit sorgenvoller Miene sah er sie an.
    “Es ist so, dass ich bei meinen Tanten aufgewachsen bin”, beeilte sie sich zu erklären. “Sie besitzen ein Gasthaus, und sie kochen leidenschaftlich gerne. Meine Tante Eudora ist die Chefköchin. Sie kann eine Sauce Béarnaise zaubern – da kommen Sie aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus. Und ihre Desserts!” Ella verdrehte die Augen. “Ob Sie es glauben oder nicht, alles ist mit frischer Sahne und Butter aus Vermont gemacht.
    Meine Tante Rhoda ist die Bäckerin. Ihr ganzes Interesse konzentriert sich auf Brote, Brötchen, Kuchen, Pasteten und das leckerste Gebäck. Immer riecht sie nach süßem Mehl, und ihre Hände sind so kräftig, dass sie Ihnen leicht eine Verspannung am Nacken wegmassieren, aber auch einen dicken Teigklumpen durchkneten kann. Ihr Gasthaus ist mit vier Fodor-Sternen ausgezeichnet worden”, fügte sie nicht ohne Stolz hinzu.
    In Harris’ Gesicht spiegelt sich ein Funke Hoffnung wider. Doch als sie merkte, was er dachte, schüttelte sie grinsend den

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