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Dem Killer auf der Fährte

Dem Killer auf der Fährte

Titel: Dem Killer auf der Fährte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Conant
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trägt lange Haare, lange Röcke und Birkenstock-Sandalen im Winter, richtig?«
    »Sheila Moss«, erklärte Rita. »Sie ist Sozialarbeiterin.«
    »Erzähl' mir noch etwas über Ben Moss. Tut mir leid, Rowdy, das war's.«
    Es ist meistens leichter, einen intelligenten Hund zu halten, als einen dummen. Rowdy hatte die Pizza seit dem Moment, als wir die Schachtel öffneten, nicht mehr aus den Augen gelassen, und er wußte ganz genau, daß ich die Wahrheit sagte. Er hatte präzise registriert, wieviel von der Pizza in unsere Münder und wieviel in seine Schnauze gewandert war. Ein dummer Hund hätte möglicherweise geglaubt, daß ich noch etwas von der Pizza zurückhalte und nach mehr gebettelt. Aber nicht Rowdy.
    »Daß Ben Moss einen Hund besitzt, macht doch wohl seine gesamte Identität für dich aus. Was würdest du denn sonst noch von ihm wissen wollen?«
    »Hör' auf damit. Ich glaube nicht, daß ich ihn kenne. Und ich kenne den Hund auch nur deshalb, weil sie mit ihm eine Zeitlang in unserem Anfängerkurs war, und er ist mir aufgefallen. Ich mag Ridgebacks. Man sieht nicht viele von ihnen in der Ausbildung. Ich wußte noch nicht einmal, daß sie verheiratet ist. Und du glaubst, wenn ich sie kenne, müßte ich auch ihren Mann kennen? Als ob sie so eine Art Anhängsel von ihm wäre? Was hätte Elaine wohl dazu gesagt?«
    »Ich hab' nur gedacht, wenn du den Hund kennst...«
    »Rita, bitte. Ich kann nicht verstehen, warum du dich so anstellst. Donna Zalewski war doch schließlich eine Klientin von dir.«
    Ich weiß bei Rita nie so genau, ob ich Patient oder Klient sagen soll. Manchmal sagt sie selbst Patient, aber wenn ich das tue, sieht sie mich komisch an. Das Problem mit Klient ist aber, daß es wahrscheinlich zu sehr nach Kunde klingt, so, als ob sie einen Laden hätte oder den Leuten die Haare schneiden würde. Konsument geht natürlich auch nicht, Rita ist schließlich keine neue Sorte Ketchup oder ein Haushaltsgerät. Als ich sie einmal fragte, ob die Leute, die zu ihr kommen, Patienten oder Klienten seien, sagte sie, daß es darauf ankäme, wie krank sie wären. Aber dann meinte sie, ich solle diese Bemerkung vergessen, es sei eine ernste Angelegenheit, und sie hätte darüber nicht so frivol reden sollen.
    »Und«, setzte ich hinzu, »Elaine war auch eine Freundin von dir.«
    »Ich habe Elaine bloß gekannt«, sagte sie. »Wie gesagt, wir waren zusammen in einer Supervisionsgruppe. Und es tut mir wirklich leid, was mit ihr passiert ist. Aber schau mal: Du bist schon losgezogen und hast Kelly Baker in Aufruhr versetzt. Als nächstes willst du jetzt wahrscheinlich die Mosses aufsuchen und ihnen erklären, du wolltest ihren Hund für Dog's Life interviewen, und einen Star aus ihm machen. Hab' ich recht?«
    »So ungefähr.«
    »Also ich finde, es reicht, daß du bereits auf eine
    Wunde Salz gestreut hast. Wenn du mit Sheila Moss sprichst, erwähne nie, ich wiederhole: niemals, Elaine Walsh. «
    »Möchtest du mir nicht sagen, warum?«
    »Nein, um ehrlich zu sein, das will ich nicht.«
    »Dann habe ich keinen Grund, Elaine nicht zu erwähnen, oder?«
    »Doch, hast du. Der Grund ist, daß ich dich gebeten habe, es nicht zu tun.«
    »Und wenn ich es nicht getan habe, tätschelst du mir dann die Wange und lobst mich, weil ich so ein braves Mädchen war?«
    »Holly, du kannst es bleibenlassen. Würdest du mir einfach mal glauben? Es gibt da eine Beziehung, von der du nichts weißt. Und du willst den Leuten doch nicht weh tun.«
    »Also war sie eine Patientin von Elaine? «
    »Nein. Holly...«
    »Rita, wenn sie und Elaine sich sehr nahe gestanden haben, tröstet es sie vielleicht, wenn sie mit jemandem über Elaine reden kann. Wenn man jemanden verliert, den man sehr gemocht hat, tut es gut zu hören, daß andere ebenfalls um diesen Menschen trauern. Und wenn sie vielleicht eine spezielle Art von Beziehung miteinander hatten, das macht mir nichts. Ich meine, ich bin nicht so provinziell, wie du glaubst. Ich weiß, daß Elaine sich nicht um bürgerliche Konventionen gekümmert hat.«
    Rita unterbrach mich: »Hör' zu, Elaine hatte keine Affäre mit Sheila. Sie hat etwas viel Bürgerlicheres getan als das. Sie hatte nämlich eine Affäre mit Ben. Sie selbst hätte wahrscheinlich nicht Affäre dazu gesagt, aber ich weiß nicht, wie sie es genannt hat.« Rita reckte ihren
    Hals und sah zur Decke hinauf, als ob Elaines Stimme von dort erklingen und ihr den richtigen Begriff soufflieren könnte. Sie erklang aber

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