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Dem Killer auf der Fährte

Dem Killer auf der Fährte

Titel: Dem Killer auf der Fährte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Conant
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nicht.
    »Elaine hat mir gesagt, daß sie nicht an die Ehe glaubt. Vielleicht war das wirklich so.«
    »Hat sie dir auch mal etwas über den schwesterlichen Umgang unter Frauen erzählt?« fragte Rita, und es klang wütend.
    »Nicht viel.«
    »Aber mir, und es kam mir jedesmal fast hoch dabei«, sagte Rita. »Aber natürlich hat sie sich in letzter Zeit etwas mehr damit zurückgehalten. Das Thema ist nicht mehr so ganz aktuell.«
    »Hat Sheila Moss von Elaine gewußt?«
    »Ich habe sie nie gefragt«, antwortete Rita. »Und du wirst es auch nicht tun.«
    »Weiß es Kevin?«
    »Ihn habe ich auch nicht gefragt.«
    Nachdem Rita gegangen war, und ich Kimi aus ihrer Hundebox ließ, bekam ich ein schlechtes Gewissen. Rowdy hatte den ganzen Pizzarand gefressen, und es war mir nicht einmal eingefallen, Kimi etwas davon aufzuheben.
    »Du bist auch mein Hund, Kimi, ehrlich«, versicherte ich ihr. »Es tut mir leid, daß ich nicht daran gedacht habe.«
    Dann rief ich Steve an.
    »Ich bin's, Holly. Da ist eine Sache, die mich beunruhigt. Es ist wahrscheinlich blöde, aber ich muß dich etwas fragen.«
    »Wegen Kimi? Es ist ganz normal, daß sie das Bein hebt. Sie ist eine völlig gesunde Hündin.«
    »Das weiß ich«, sagte ich.
    »Schäferhündinnen tun es auch. Und viele andere Rassen.«
    »Ich weiß.«
    »Wo ist dann das Problem?«
    »Na gut, ich werde das jetzt einfach mal so ausspucken, okay? Elaine Walsh hat nicht an die Ehe geglaubt. Ich habe eben noch mal in einem ihrer Bücher geblättert, und sie sagt dort, daß sie die Ehe nicht anerkennt. Und zwar mit der Begründung, daß es sich dabei um eine Form der Sklaverei handelt. Und wenn man die Ehe anerkennt, würde man auch die Sklaverei akzeptieren.«
    »Wovon redest du eigentlich?«
    »Ich meine, wenn sie die Ehe nicht anerkannte, hat sie wohl auch kaum die Beziehung zwischen Tierarzt und Hundehalterin für sakrosankt gehalten, nicht wahr?«
    »Das glaubst du doch nicht im Ernst?«
    »Oh doch. Das ist genau das, was ich glaube. Aber ich habe eine etwas andere Weltanschauung als Elaine. Was mir heilig ist, war ihr vielleicht ganz schnuppe. Und umgekehrt.«
    »Du willst also wissen, ob sie mich verführt hat?«
    »Nein«, widersprach ich. »Nur, ob sie Interesse gezeigt hat.«
    »Nein«, war seine Antwort. »Und wenn sie es gezeigt hätte, wäre ich nicht interessiert gewesen. Das mußt du doch wissen. Ich wäre noch nicht einmal interessiert gewesen, wenn es dich nicht gäbe. Diese Frau war eine Ignorantin.«
    Er mußte mir nicht erklären, was er damit meinte, nämlich daß sie nicht das kleinste Bißchen von Hunden verstand.
    Später, als ich am Spülbecken stand, die Teller von Menschen und die Schüsseln von Hunden abwusch und mir eine feministische Theorie über Eifersucht ausdachte, hörte ich eines dieser Geräusche, die mir nur allzu vertraut sind: das Aufschlagen eines Plastikblumentopfes auf dem Küchenfußboden, unmittelbar gefolgt von dem klirrenden Aufprall einer Metalldose, die früher Kaffee enthalten hatte, und in der ich nun Pennies sammelte. Seit Kimi bei uns eingezogen war, hatte ich den Deckel des Mülleimers fleißig mit Hundeabschreckungsspray präpariert, aber Malamutes sind nicht so leicht abzuschrecken. Ich hörte das verstohlene Rascheln, mit dem der Hund den Inhalt des Eimers durchwühlte. Bevor ich mich umdrehen konnte, war aus Kimi ein undeutlicher, grauer Schatten geworden, der auf meine Schlafzimmertür zuraste, ein Schatten mit einem von Öl und Käse durchweichten Pizzakarton in der Schnauze.
    Ich drehte den Wasserhahn zu, trocknete mir die Hände und begann mit einer Meditationsübung, die ich einmal in einem Zen-Seminar gelernt hatte. Alle meine negativen Gedanken verschwanden von selbst und machten der Vorstellung Platz, wie Kimi zurück in die Küche getrottet kommt und mir ihre Beute zu Füßen legt. Das Bild war da, aber sie nicht. Ich ging mit langsamen und bedächtigen Schritten ins Schlafzimmer. Zuerst schien Kimi gar nicht dort zu sein, aber dann hörte ich das knirschende Geräusch von Zähnen auf Karton aus dem engen Tunnel zwischen meinem Bett und der Wand. Dort lag sie wie in einer Räuberhöhle, hielt die Schachtel zwischen ihren Vorderpfoten fest und nagte kräftig daran. Rowdy, der ihr in das Zimmer gefolgt war, stand nun in der Mitte des Raums, und ich hatte den Eindruck, daß er überlegte, ob er Kimi die Beute rauben oder die folgende Show genießen sollte. Wenn es mir nicht gelingen würde, aus der Auseinandersetzung

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