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Dem Killer auf der Fährte

Dem Killer auf der Fährte

Titel: Dem Killer auf der Fährte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Conant
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Seconal, Ativan oder Xanax nehmen. Und dann gibt es da noch einen richtigen Scheißtyp namens Arsenault. Die Leute gehen in Scharen zu ihm, und er gibt ihnen einfach alles, was sie wollen. Der reinste Doctor Feelgood.«
    »Ein Psychiater?«
    »Ein Arschloch.«
    »Durch sein Studium?«
    »Von Geburt an. Er ist praktischer Arzt, glaube ich. Seine Praxis ist in Arlington. Glücklicherweise gibt es nicht allzu viele von seiner Sorte. Weißt du, die Medizin ist eine hohe Kunst, wenn man es richtig macht und sorgfältig und gewissenhaft arbeitet. Und ich bin übrigens auch keine Moralistin. Es gibt Patienten, die Medikamente brauchen, und denen dadurch geholfen wird, Menschen, die ohne Medikamente nicht funktionieren können.«
    »Und wenn du so einen Patienten hättest, was würdest du in diesem Fall tun? Gibt es jemanden, zu dem du ihn schicken würdest?«
    »Ja schon, aber es kommt immer darauf an: Wenn das Problem etwas Leichtes, Vorübergehendes ist, überweise ich an Ben Moss. Und sonst gibt es eine Frau in Brooklin, die den Patienten, die ich zu ihr geschickt habe, sehr geholfen hat.«
    »Ben Moss. Das ist der, von dem Donna Zalewski ihr Rezept für Sinequan hatte. Das hat mir Kevin erzählt.«
    »Wenn du das schon weißt, was willst du dann aus mir rausquetschen?«
    »Okay, Rowdy«, rief ich. Das war sein Stichwort, und er sprang auf die Füße. »Fang!« Er ist ganz verrückt nach Pizzakruste, und seine Augen-Mund-Koordination funktioniert tadellos. Er hat noch nie ein Stück verfehlt. Ich zerteilte den Pizzarand in kleine Stückchen, warf sie in die Luft, und er fing eins nach dem anderen mit dem Maul auf. »Ich will wissen, wer Ben Moss ist«, sagte ich zu Rita, »und ob du Donna Zalewski zu ihm geschickt hast.«
    »Du kennst ihn wahrscheinlich«, meinte Rita, »sie haben einen Hund.«
    »Du wirst es nicht glauben, aber ich kenne wirklich nicht jeden Menschen, der einen Hund besitzt. Es gibt mehr als fünfzig Millionen Hunde in diesem Land. Ich kann mich allerdings nicht daran erinnern, wie viele Hundehalter es gibt.«
    »Da hast du's.«
    »Aber wie sollte ich die alle kennen? Rowdy, fang! «
    »Der Hund von den Mosses ist auch einer von diesen Hatchbacks wie die von den Bakers.«
    »Ridgebacks. Rhodesian Ridgebacks«, gab ich zurück. Daran, daß sich eine so gebildete Frau wie Rita diesen Namen einfach nicht merken kann, sieht man mal wieder, wie es um unser menschliches Ausbildungssystem bestellt ist. Und ich fuhr fort: »Man nennt die Rhodesian Ridgebacks auch Afrikanische Löwenhunde.«
    »Sollte es nicht Simbabwe heißen?«
    »Versuch’ doch mal, das dem American Kennel Club zu erklären. Willst du noch ein Beispiel dafür, wie politisch progressiv sie dort sind? Der AKC hat bis 1974 keine weiblichen Delegierten zugelassen. Der Ladies Dog Club mußte einen Mann entsenden. Du lachst? Aber es ist die Wahrheit, ich hab' das nicht etwa erfunden. Und wenn du je versucht hast, den Verband dazu zu bringen, den Namen für einen einzelnen Hund zu ändern...«
    »Hab' ich nicht.«
    »Aber wenn du es erlebt hättest, würdest du gar nicht erst daran denken, sie zu bitten, die Bezeichnung für eine ganze Hunderasse zu ändern. Selbst wenn es dir gelingen würde, wärst du längst tot, bis der neue Name wirklich gültig ist. Außerdem sind viele Hundehalter äußerst unpolitische Menschen.«
    Natürlich nur, solange es nicht um die Vereinspolitik des AKC geht. »Und wie sieht nun dieser Hund aus?«
    »Groß«, sagte Rita entschieden. »Ist dir eigentlich schon einmal aufgefallen, daß du kaum danach fragst, wie die Leute aussehen? Wenn du jemanden identifizieren willst, erkundigst du dich immer zuerst danach, wie der Hund dieser Person aussieht. Weißt du, die Welt da draußen ist voller Menschen, die finden, daß alle Hunde mehr oder weniger gleich aussehen.«
    »Das muß eine Welt von Idioten sein«, meinte ich. »Ist es ein wirklich übergroßer Ridgeback? Hochbeinig und ein bißchen schlaksig? Hellbraun bis beige, kaum rot dabei? Kann ich Rowdy deine Pizzakruste geben?«
    Sie nickte.
    »Aber mit einem schönen Rückenkamm und perfekten Kronen«, fügte ich hinzu.
    »Genau den meine ich«, antwortete Rita. »Fabelhaftes Gebiß. Strahlendes Lächeln.«
    »Aha, wer von uns beiden ist jetzt die größere Hundenärrin? Aber ich glaube, ich kenne den Hund tatsächlich. Und wenn es der ist, den ich meine, ist es ein ganz süßer Hund. Und du hast recht: Er lächelt wirklich. Die Besitzerin ist vielleicht Anfang Vierzig,

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