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Dem Killer auf der Fährte

Dem Killer auf der Fährte

Titel: Dem Killer auf der Fährte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Conant
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nicht angemacht.«
    »Na, warte nur ab. Wahrscheinlich ruft er mich demnächst an, weil er denkt, er wäre der starke, ruhige Typ, der immer einen tiefen Eindruck hinterläßt.«
    »Und, hat er etwa nicht recht damit?«
    »Was für ein Scheißkerl! Wenn es ihm Spaß macht, unhöflich zu mir zu sein, okay, mir ist das egal. Ich kann damit leben. Aber wie konnte er ihr das an tun? Ich war ihr Gast. Ich war in ihrem Haus, und sie hat versucht, uns vorzustellen. Es muß ihr so verdammt peinlich gewesen sein. Ich hab mich ja schon richtig für sie ge-
    demütigt gefühlt, als er sie so behandelt hat. Aber vielleicht ist sie bereits so niedergedrückt, daß sie es nicht einmal mehr bemerkt.«
    Vor uns auf dem Weg jagten sich Rowdy und India gegenseitig wie zwei bildschöne, wolfsgleiche Athleten, aber Lady hatte sich bisher nicht weiter als ein paar Meter von Steve fortbewegt, und Kimi widmete sich ganz der Beschäftigung, immer neue, schmeichelnde Gesten der Bewunderung aus Lady hervorzulocken.
    »Sie benimmt sich wie ein emotional überstrapazierter Hund«, sagte ich, auf Kimi deutend. »Im Grunde ist Lady im Vergleich zu ihr weitaus selbstbewußter und sicherer. Es ist wirklich traurig.«
    »Das stimmt wohl. Und hast du denn jetzt etwas Neues erfahren?«
    »Hab ich das? Ja, ich habe erfahren, daß Elaine recht hatte.«
    »Du weißt doch, was ich meine. Und vergiß nicht: Ich bin nicht Ben Moss.«
    »Ich weiß. Tut mir leid. Ja, ich hab sozusagen ein paar neue Erkenntnisse gewonnen. Hauptsächlich die, daß Sheila Moss einfach unmöglich etwas mit der Sache zu tun haben kann. Einmal, weil sie einfach eine der harmlosesten Personen ist, die ich kenne. Aber dann noch vielmehr, weil sie so unorganisiert und überfordert ist. Ihr ganzes Leben ist ein einziges Durcheinander, und ich kann mir gar nicht vorstellen, daß sie überhaupt irgendeine Tat planen könnte, geschweige denn so etwas wie ein Mord. Die Mosses bekommen zwar auch Hüttenkäse geliefert, aber sie wußte, daß Elaine ihn nicht mochte. Das hat sie mir ganz ungefragt erzählt. Sie wußte auch, daß sie ihn für den Hund gekauft hat. Und ich habe außerdem noch herausgefunden, daß sie Prozac einnimmt.«
    »Hast du nicht gesagt, daß sie ihr Baby stillt?«
    »Das ist eigentlich gar kein Baby mehr, wahrscheinlich hat er inzwischen ein Drittel ihres Gewichts.«
    »Wenn sie ein Baby stillt, während sie Medikamente nimmt, schadet sie auf jeden Fall jemandem.«
    »Das ist etwas anderes. Das Ganze wäre einfach zu viel für sie gewesen. Wenn man plant, einen Menschen umzubringen, tut man das doch sicher in dem Bewußtsein der eigenen Macht. Ich meine, es ist eine Möglichkeit, das Geschehen zu kontrollieren. Eine schreckliche Möglichkeit, sicher, aber es muß dem Mörder ein Gefühl von Macht geben. Und glaub mir, genau das hat sie ganz sicher nicht. Sie würde es einfach nicht fertigbringen.«
    »Wie steht's mit ihm? Wäre er brutal und kaltblütig genug, zwei Frauen umzubringen?«
    »Ich glaube, seine Brutalität ist eher vampiristisch. Er saugt seine Opfer aus, aber er läßt sie am Leben. Nein, im Ernst: Er war Elaines Liebhaber, und er ist ein Mediziner. Er hätte es so einrichten können, daß ihr Tod wie Selbstmord aussah. Das wäre kein Problem für ihn gewesen. Arzte kriegen doch die ganze Zeit Arzneimittelproben. Er hätte ihr alles eingeben können, was er wollte und dann einen Haufen leerer Flaschen und Packungen bei ihr herumliegen lassen können. Und was wäre sein Motiv? Bevor ich die beiden kennengelernt habe, hielt ich es für möglich, daß Elaine ihm gedroht haben könnte, seiner Frau alles zu erzählen. Aber was wäre schon passiert, wenn sie es wirklich getan hätte? Was hätte die arme Frau denn machen können? Ihn verlassen und mit diesen vier kleinen Monstern allein Zurückbleiben? Nein, so wie sie über Elaine gesprochen hat, glaube ich nicht, daß sie etwas wußte. Ich bin mir sogar sicher. Er hat ihr wahrscheinlich irgendeinen Blödsinn von seinem freundschaftlichen Verhältnis zu Frauen erzählt, und sie hat's ihm geglaubt. Und wenn sie es erfahren hätte, na, wenn schon: Sie stellt einfach für niemanden die geringste Bedrohung dar.«
    »Mag sein, aber weißt du, niemand außer ihm und ihr hatte so leicht Zugang zu einer größeren Menge Sinequan.«
    »Das stimmt nicht ganz. Es ist nur so, daß wir es von niemand anderem wissen.«
     

  »Im Kühlschrank gibt's Bier, zwei Sorten«, sagte ich zu Kevin. »Bedien dich.«
    »Hat denn

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