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Dem Killer auf der Fährte

Dem Killer auf der Fährte

Titel: Dem Killer auf der Fährte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Conant
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Wie-heißt-er-noch-gleich etwa mein Budweiser weggetrunken?«
    Kevin kennt Steves Namen sehr wohl.
    »Es ist alles da. Niemand hat etwas angerührt.«
    Kevin nahm eine Budweiser-Dose aus dem Kühlschrank, öffnete sie und reichte mir eine Fotokopie herüber. »Sag mir mal, was du davon hältst.«
    Ich bin nicht sicher, ob ich daran glauben soll, daß die Graphologie der Schlüssel zum Charakter eines Menschen ist, aber wenn ich Donna Zalewskis Handschrift hätte erraten sollen, hätte ich mit meiner Vorstellung völlig falsch gelegen. Selbst in dieser blassen Kopie war sie fließend, sicher und durchaus konventionell, wie die Schönschreibeschrift eines Volksschülers.
     
    Dr. Walsh,
    es ist mir klar, daß es ziemlich viel verlangt ist, aber ich bekomme es einfach nicht unter Kontrolle. Ich habe alle anderen Möglichkeiten ausprobiert, und ich weiß, daß sie bei Ihnen gut aufgehoben ist. Sie verdient etwas Besseres als mich.
     
    »Was hältst du davon?« fragte Kevin.
    »Soll das der Abschiedsbrief sein?«
    »Angeblich ja.«
    »Und warum hat sie ihn dann nicht unterschrieben?«
    Er nahm einen Schluck Bier aus der Dose, verzog den Mund und sah mich abwartend an.
    Also gab ich mir selbst die Antwort: »Weil sie den Brief nie zu Ende geschrieben hat. Sie spricht von anderen Möglichkeiten, und ich denke, alles, was sie meinte, war eine Unterbringungsmöglichkeit für Kimi und nicht andere Möglichkeiten für ihr Leben. Ihr Polizisten seid zu lange in Cambridge gewesen. Wo hat man den Brief gefunden?«
    »Auf ihrem Schreibtisch.«
    »War das alles?«
    »Das war alles.«
    »Da muß doch noch was dabei gelegen haben«, sagte ich.
    »Anweisungen. Irgend etwas über Kimi. Wann sie zu füttern ist und ähnliches.«
    »Eine Liste«, antwortete Kevin. »Sie hat praktisch einen Koffer für den Hund gepackt. Es war eine Tasche, so eine Sporttasche aus Segeltuch mit Hundefutter, Freßnapf und einer Leine darin, und eine Liste war auch dabei.«
    »Und auf der Liste stand, was und wann man ihr zu Fressen geben soll, stimmt's? Und darunter war auch Hüttenkäse.«
    Kevin nickte.
    »Also alles, was du von mir willst, ist eine Bestätigung für deine Annahme? Ja, es ist eine Bitte an Elaine, Kimi zu sich zu nehmen und sich um sie zu kümmern. Es ist ein unfertiger Brief. Was fehlt, ist so etwas wie >Ich komme dann und dann vorbei und hole sie wieder ab< oder >Ich komme und hole sie ab, sobald es mir wieder besser geht.<«
    »Und fällt dir etwas zu den anderen Möglichkeiten ein, von denen sie spricht?«
    »Klar«, sagte ich. »Wo hätte sie versucht, Kimi unterzubringen? Bei Steve, der war ihr Tierarzt. Und sonst? Bei Faith Barlow. Sie hat Kimi bei Faith gekauft. Willst du, daß ich sie frage? Wenn sie nämlich bei Steve angerufen hat, was wahrscheinlich ist, hätte sie nur gefragt, ob sie ihren Hund für eine Weile aufnehmen könnten. Und wenn sie dort keinen freien Platz mehr hatten, hat sie wahrscheinlich nicht einmal ihren Namen hinterlassen. Bei Steve wird sich also niemand mehr daran erinnern können. Aber Faith weiß es sicher noch. Willst du, daß ich sie anrufe und frage?«
    »Ach, nee«, sagte Kevin. »Ich suche eigentlich keinen richtigen Beweis, sondern ich wollte nur ein paar wilde Vermutungen von dir.«
    Wenn er in dieser Stimmung ist, hat es gar keinen Sinn, mit ihm zu diskutieren. Ich ging also einfach zum Telefon und wählte die Nummer von Faith.
    »Faith, hier ist Holly. Hör mal, hat dich Donna jemals gefragt, ob du Kimi für eine Zeitlang wieder bei dir aufnehmen könntest?«
    »Sie hat einmal deswegen angerufen, aber ich war völlig ausgebucht.«
    »Weißt du noch, wann das war?«
    »Das ist schon eine Weile her.«
    »Könntest du etwas präziser sein?«
    »Irgendwann im Herbst.«
    »Weißt du noch, warum du keinen Platz hattest? Gab es zu der Zeit irgendwas Besonderes?«
    »Oh ja, jetzt fällt es mir wieder ein. Ich hatte zwei Würfe. Und dann wurde mir noch ein Hund zurückgebracht. Das ist mir eigentlich noch nie passiert. Ein Bruder von Kimi übrigens.« Faith fing an, von diesem Hund zu erzählen, und warum er zurückgebracht wurde, und über das Schicksal seiner anderen Brüder und Schwestern, und wie es ihrem Malamute Kerry ging.
    »Wann genau war das, Faith? Kannst du mir den Monat oder vielleicht sogar den Tag nennen?«
    Sie sprach noch eine Weile über den anderen Hund, warum sie ihn diesen Leuten erst gar nicht hätte verkaufen sollen, und ließ sich aber schließlich noch ein ungefähres Datum

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