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Dem Killer auf der Fährte

Dem Killer auf der Fährte

Titel: Dem Killer auf der Fährte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Conant
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Fall stimmte, und daß es die emotionale Wahrheit war, wenn auch nicht die objektiv zutreffende.«
    »Du solltest nicht alles glauben, was Rita sagt.«
    »Sie hat aber meistens recht. Auf ihre Art. Jedenfalls, Elaine war geneigt, es zu glauben. Das ist einer der Gründe, warum ich beschlossen habe, daß Ben Moss nicht der Mörder gewesen sein kann. Ich dachte nämlich mal daran, daß er Donna vielleicht wirklich verführt hat, und daß Donna es Elaine erzählt haben könnte. Aber das ist unmöglich, weil Elaine sich dann sicher nicht mehr mit ihm getroffen hätte, und das hat sie bis zuletzt getan. Das weiß ich von Kevin. Bei Joel wollte sie nicht herausfinden, ob es stimmte, sondern sie wollte es glauben. Und dann wollte sie eingreifen. Also schreibt sie diese Briefe. Joel liest sie. Was tut er als nächstes? Natürlich muß er diese Briefe Kelly zeigen, und zwar nicht nur, weil es auch sie betrifft, sondern weil er niemand anderen hat, mit dem er darüber reden kann.«
    »Muß er mit jemandem darüber reden?«
    »Er ist Therapeut. Und wenn man ein Therapeut ist, muß man darüber reden, egal was es ist. Die Angehörigen dieses Berufsstandes glauben, daß es ungesund für die Psyche ist, wenn man etwas für sich behält. Also wissen es jetzt beide. Und ich glaube, daß Kelly daraufhin in gewisser Weise genau wie Elaine reagierte: Sie war diejenige, die etwas wußte, was Joel nicht unbedingt wußte, nämlich die Sache mit Pleasant Valley. Nicht nur, daß sie mit den Hunden jeden Tag spazieren ging, sondern sie ist mit ihnen wahrscheinlich öfter und weiter unterwegs als sonst ein Hundehalter in Cambridge. Es kann zwanzig Grad minus sein, und man sieht sie mit den Hunden draußen. Überall, aber natürlich besonders in der Gegend um Lakeview, weil sie ja dort wohnt. Also ging sie auch an Donnas Haus vorbei, das ebenfalls in der Lakeview Avenue liegt, nur auf der anderen Seite der Huron Avenue. Und sie lief dann meistens weiter die Brattle Street hinunter und am Fluß entlang. «
    »Moment mal. Woher wußte Kelly, wo Donna gewohnt hat?«
    »Ich nehme an, sie hat es auf die gleiche Art und Weise erfahren wie ich. Ich habe in Ritas Telefonverzeichnis nachgesehen und sie höchstwahrscheinlich in Joels oder auch in seinen Unterlagen. Sein Büro ist im gleichen Haus, und ich bin sicher, daß er seine Sachen nicht vor ihr verschließt. Sie macht dort bestimmt sauber, oder kümmert sich um die Pflanzen. Also weiß sie, wo Donna wohnt, und als sie an dem Haus vorbeigeht, bemerkt sie sicher den Milchbehälter. Jetzt gibt es dort keinen mehr, aber als Donna noch lebte, muß einer genau vor dem Eingang gestanden haben. Und sie konnte sehen, daß er von Pleasant Valley war, weil alle
    Produkte von dieser Firma das Emblem mit der Kuh tragen. Und so ist sie dann auf die Idee gekommen, etwas in Donnas Milch zu tun oder in was auch immer. Vielleicht war es bei ihr ja auch der Hüttenkäse oder Eiscreme, oder was weiß ich. Aber woher wußte sie, welches Medikament sie nehmen mußte?«
    »Weil sie es in den Unterlagen gelesen hat.«
    »Genau das glaube ich auch. In Joels Notizen über Donna Zalewski stand sicher, daß sie Sinequan nahm oder genommen hatte. Und Kelly weiß auch über Dr. Arsenault Bescheid, weil Joel ihr sicher von ihm erzählt hat.
    Joel haßt diesen Mann, ich meine, er haßt ihn nicht als Mensch, aber als Arzt. Also hat Kelly genau das gemacht, was ich gemacht habe: Sie hat sich einen Termin bei Dr. Arsenault geben lassen, ist zu ihm gegangen und hat es so eingefädelt, daß er ihr eine mordsmäßige Dosis verschrieben und ein Blankorezept für beliebig viele Nachfüllungen gegeben hat.«
    »Und dann?«
    »Und dann öffnet sie die Kapseln, schüttet das Pulver heraus, oder vielleicht löst sie das Ganze auch in einer Flüssigkeit auf, und mischt das Zeug unter ein Produkt in Donnas Milchbehälter, wobei ich weder weiß in was, noch wie sie es getan hat. Donna schluckt es jedenfalls, und da sie zu der Zeit mehr als nur ein bißchen deprimiert ist, glauben alle, sie hat Selbstmord begangen, und die Sache funktioniert genau nach Plan.«
    »Mit Ausnahme von Elaine Walsh allerdings.«
    »Genau. Elaine bleibt weiterhin eine Bedrohung, weil sie mit ihren Unterstellungen nicht aufhört. Also tut Kelly noch mal dasselbe. Warum auch nicht? Schließlich hat es beim ersten Mal bestens funktioniert. Nur daß Elaine natürlich kein Sinequan einnahm oder sich in irgendeiner Weise selbstmordgefährdet gezeigt hat. Außerdem hat sie

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