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Dem siebten Himmel so nah

Dem siebten Himmel so nah

Titel: Dem siebten Himmel so nah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelly Hunter
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Sie sollte wirklich nicht so damit um sich werfen. Er fühlte sich unbehaglich. „Du weißt, dass Nettigkeiten heute Abend nicht auf dem Plan stehen?“, sagte er leise. „Das wäre ein ganz falscher Ansatz.“
    Das Funkeln in ihren Augen war nicht zu übersehen. „Sonst wäre ich auch sehr enttäuscht.“
    Ein weißhaariger Mann mit dicken grauen Augenbrauen über einer stark gebogenen Nase erschien an ihrem Tisch und musterte Pete skeptisch. „Möchten Sie bestellen?“
    Pete blickte Serena fragend an: „Bist du so weit?“
    „Ich nehme das Übliche, Pappou Theo. Den Fischeintopf und Salat.“
    „ Pappou Theo?“, wiederholte Pete irritiert.
    „Großvater ehrenhalber“, sagte sie. „Ein alter Freund der Familie.“
    Das erklärte den finsteren Blick. „Ich nehme die Austern und dann den Fischeintopf“, sagte er. „Serena hat mir davon vorgeschwärmt.“
    „Keine Austern für Sie!“, erklärte der alte Mann nachdrücklich. „Griechischer Salat mit viel Zwiebeln. Wird Ihnen schmecken.“ Der alte Mann wandte sich wieder Serena zu und musterte sie kritisch. „Weiß Nico, dass du hier bist?“
    „Ja, Pappou.“
    „Und wann sollst du zu Hause sein? Nicht so spät, hoffe ich.“
    „Nein, Pappou. Nicht so spät.“
    Der alte Mann murmelte etwas in seinen Bart und wandte sich wieder an Pete. „Was zu trinken?“, bellte er.
    „Etwas Weißwein?“ Pete blickte Serena an.
    „Nein!“, sagte der alte Mann. „Kein Wein.“
    „Raki?“
    „Gesöff“, sagte er.
    „Bier?“
    „Nicht für Sie. Ich bringe Ihnen Wasser“, sagte der alte Mann und stapfte davon.
    Pete starrte ihm nach. „Das lief doch gar nicht schlecht.“
    „Ich habe dich gewarnt“, sagte sie. „Ich habe dir erzählt, dass es hier Haie gibt. Du hast gesagt, du könntest schwimmen.“
    „Ich kann schwimmen.“ Ihm gefiel die Herausforderung, an ihren Bewachern vorbeizumüssen. Er sah dem alten Mann nach, der mit ihrer Bestellung gemächlich in Richtung Küche lief. „Aber ich muss unser nächstes Abendessen überdenken. Ich habe einen Plan.“
    „Einen raffinierten Plan?“
    „Wir müssten dafür die Insel verlassen. Du müsstest die Insel verlassen.“
    „Gefällt mir“, sagte sie. „Einfach, aber effektiv.“
    „Wie weit müssen wir fort, damit uns keiner deiner Verwandten mehr im Nacken sitzt?“
    „Drei oder vier Inseln weiter“, antwortete sie verträumt. „Höchstens fünf. Wenn wir ganz sicher gehen wollen, sollten wir für einen Abend nach Istanbul fliegen.“
    „Hast du in der Türkei auch keine Verwandten?“
    „Nicht, dass ich wüsste.“
    „Tja …“ Er sann über naheliegendere Möglichkeiten nach. „Was muss ein Mann denn tun, damit deine Familie ihm erlaubt, dir den Hof zu machen?“
    „Du willst mir den Hof machen? Das klingt schon wieder so nett. “
    „Ich meine das rein theoretisch.“
    „Also, rein theoretisch solltest du Grieche sein und am besten noch eine Reederei besitzen.“
    „Wie wäre es mit einem australischen Miteigentümer einer kleinen Charterfluggesellschaft?“
    „Da müsste ich mich erst erkundigen. Sag mal … Bist du griechisch-orthodox?“
    „Katholisch“, sagte er achselzuckend. „Nicht praktizierend.“
    „Das solltest du lieber für dich behalten“, sagte sie. „Am besten redest du nur über deine unsterbliche Liebe für mich, dein unglaublich hohes Einkommen, eine große Hochzeit und deinen Wunsch, in schneller Folge ein halbes Dutzend Kinder zu zeugen.“
    „ Wie viele Kinder?“, stotterte er.
    „Na gut, dann eben nur fünf. Aber das ist mein letztes Wort.“
    „Du willst fünf Kinder? In schneller Folge? Bis du da auch sicher?“ Ganz so sicher schien sie nicht zu sein. „Zwei“, sagte er fest. „Zwei ist eine gute Zahl. Mehr als zwei passen nicht in den Hubschrauber.“
    „Vier“, konterte sie lächelnd. „Und wir brauchen unbedingt einen größeren Hubschrauber. Geräumig und sicher sollte er sein. Familientauglich. So etwas wie den Volvo unter den Hubschraubern.“
    „Oh, das ist bitter“, murmelte er. „Man könnte fast meinen, du willst gar keine ernste Beziehung.“
    „Da hast du allerdings recht.“
    „Gott, du bist einfach perfekt“, sagte er. „Ich schwöre, du bist auf dem besten Wege, mir alle anderen Frauen zu verleiden.“
    „Was für ein Kompliment“, erwiderte sie. „Aber ich möchte dir überhaupt niemanden verleiden. Ich will nur ein bisschen spielen.“
    „Absolut perfekt“, sagte er seufzend. „Zum Teufel, Serena, ich

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