Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dem siebten Himmel so nah

Dem siebten Himmel so nah

Titel: Dem siebten Himmel so nah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelly Hunter
Vom Netzwerk:
blickte. Wenn sie hier stand und auf das Meer sah, konnte sie am besten nachdenken.
    Und gerade jetzt musste sie ernsthaft darüber nachdenken, was sie von diesem Mann eigentlich wollte.
    Vor ein paar Tagen noch hatte sie in ihm nicht mehr als eine angenehme Ablenkung gesehen. Einen charmanten Spielgefährten, nichts Ernstes. Jetzt sah sie in ihm auch eine Gefahr. Dieser Mann hatte ein großes Herz, aber er war auch auf der Hut. Dieser Mann hatte die Macht, sie zu bezaubern und sie in seinen Bann ziehen, und das konnte sie nicht gebrauchen.
    Zum ersten Mal würde sie frei sein von familiären Verpflichtungen. Zum ersten Mal war sie frei, zu tun was sie wollte. Frei, den lang gehegten Traum zu verwirklichen: eine Karriere, auf die sie stolz sein konnte.
    „Ich habe den Abend mit dir sehr genossen“, sagte Serena schließlich. Und das war nichts als die Wahrheit. „Aber wir brauchen ein paar Regeln.“
    „Ich liebe Regeln“, sagte er. „Wie sollen die Regeln aussehen?“
    „Wir gehen es locker an“, sagte sie fest. „Keiner darf sich in den anderen verlieben.“
    „Einverstanden.“
    „Kurz und schmerzlos. Bald werden wir beide von hier fort gehen. Dann ist Schluss. Saubere Trennung. Glückliche Erinnerungen.“
    „Sehr erwachsen“, sagte er. „Sonst noch etwas?“
    „Ich weiß, wir reden über eine sehr kurze und unverbindliche Beziehung, aber für mich ist Treue ein Muss.“
    „Das will ich dir auch geraten haben“, sagte er knapp.
    „Da gibt es noch etwas.“
    „Übertreib es nicht, Serena.“
    Er wirkte kühl und abweisend, und Serena fragte sich erneut, wie sie nur hatte glauben können, mit diesem Mann fertig zu werden. Er ging seinen eigenen Weg, lebte nach eigenen Regeln. Doch diese letzte Regel war wichtig. „Wir müssen diskret sein.“ Sonst würde es ein schlechtes Licht auf ihre Familie werfen, und das wollte sie nicht. „Es ist diese Insel …“, sagte sie verdrossen.
    Darüber lachte Pete, und der volle tiefe Klang seines Lachens perlte über ihre Haut wie Wasser.
    „Du hast recht“, murmelte er. „Wir werden diskret sein.“ Und dann küsste er sie, wild und leidenschaftlich, und all ihre sorgsam ausgetüftelten Regeln wichen vor der Kraft ihres Verlangens.
    Sobald Pete sie in die Arme geschlossen hatte, war er machtlos. Er hatte es vorher gewusst. Die versengende Hitze. Die Lust und Leidenschaft. Der Wunsch, die Frau zu besitzen, die er in den Armen hielt, und damit auch einen Teil von sich selbst preiszugeben. Ihre sinnlichen Kurven waren wie gemacht für die Hände eines Mannes, für seine Hände, und er umschloss ihren Po und zog sie fest an sich. Er würde schon diskret sein. Wenn es das war, was sie wollte, dann war er eben diskret.
    Gleich.
    Sobald er ihren Mund erkundet hatte.
    Sie schob ihre Hände in sein Haar, und ihr Kuss wurde immer hungriger, doch diesmal war Pete auf den unstillbaren Appetit ihrer Küsse vorbereitet. Er saugte sie auf, spielte damit und erwiderte sie mit demselben Hunger.
    Serena hatte geglaubt, sie sei auf die Leidenschaft dieses Mannes vorbereitet gewesen, doch damit hatte sie nicht gerechnet. Es war wie das Verschmelzen zweier Seelen, verbunden durch einen Kuss, und sie bekam es mit der Angst … Gütiger Himmel, sie bekam es mit der Angst zu tun … obwohl sie es zugleich genoss. Was immer sie wollte, wie immer sie es wollte, er konnte es ihr geben. Und sie wollte es, alles.
    Als ihre Gefühle sie zu überwältigen drohten, löste sie sich aus seiner Umarmung und legte stattdessen ihre zitternden Finger auf seinen Mund. Als Barriere, als Bremse, doch ihre Finger führten ein Eigenleben, erforschten seine Oberlippe, zeichneten die starke, geschwungene Linie nach, ehe die empfindliche Spitze ihres Zeigefingers über seine sinnlichen Lippen strich.
    Serena betrachtete die perfekten Lippen, die sich zu einem Lächeln verzogen. Vielleicht lächelte er über ihren Versuch, die Beherrschung wiederzuerlangen. Dann drängte sie ihn sanft, seinen Mund zu öffnen, und ersetzte die Fingerspitzen durch ihre Lippen und ihre Zunge für einen Kuss von so überwältigender Intensität, dass sie glatt vergaß zu atmen.
    Seine Augen waren schwarz, schwarz wie die Nacht, und so tief, dass sie darin zu ertrinken glaubte, als sie sich endlich, endlich voneinander lösten.
    „Diskret.“ Er strich ihr mit einer Hand über den Nacken. „Ich glaube, daran müssen wir noch arbeiten“, sagte er heiser. Und dann war er fort.

4. KAPITEL
    Nico sah sie stirnrunzelnd an,

Weitere Kostenlose Bücher