Dem siebten Himmel so nah
„Inzwischen träume ich von dir.“
Verzweifelte Zeiten erfordern verzweifelte Taten. Sie watete ins Wasser, bis sie direkt vor ihm stand, von Angesicht zu Angesicht, die Hände in die Hüften gestemmt, das Kinn erhoben. Eine Welle durchnässte den Saum ihres Kleides, doch es war ihr egal. Es wäre ihr auch egal gewesen, wenn die nächste Welle sie von Kopf bis Fuß erfasst hätte.
„Dein Vater hat die Bilder fortgenommen, weil er es nicht ertragen konnte, zu sehen, was er verloren hatte“, sagte sie unverblümt. „Sieh mich an, Pete Bennett. Sieh mich gut an, denn ich bin nicht tot, und du hast mich ganz bestimmt nicht verloren. Ich bin hergekommen, weil ich bei dir sein will. Ich will mit dir in deinem kleinen Häuschen in den Bergen leben. Ich kann in Sydney arbeiten, wenn ich will. Denn das Wichtigste in meinem Leben ist nicht der Job … das bist du.“
Der Anflug eines Lächelns huschte über seine Lippen, seine Augen, und Serena atmete mit einem Seufzen aus, bis das Lächeln in seinen Augen sich endlich in das vertraute Glitzern verwandelt.
„Liebst du mich?“, fragte er.
„Ich liebe dich“, sagte sie. „Ich bin total verrückt nach dir, falls du es noch nicht gemerkt hast.“
„Beweise es“, sagte er. „Diskret.“
„Mit der Diskretion ist es vorbei, weißt du nicht mehr? Aber für dich will ich es versuchen.“ Serena lächelte süß, als sie sich das Kleid langsam, sehr langsam über den Kopf zog.
Auf der Dachterrasse verschluckte sich Jake an dem Bier, das ergerade an die Lippen gesetzt hatte.
„Heilige Jungfrau Maria“, sagte Tristan.
„Amen“, murmelte Luke.
„Keine Panik“, sagte Jake. „Kein Grund zur Panik! Sie hat einen Bikini an. Vielleicht will sie nur schwimmen gehen, um sich abzukühlen … Jedenfalls wird man sie nicht festnehmen.“ Jake sah resigniert zu, wie sein Bruder sie an der Taille packte, sie in den Sand warf und mehr oder weniger unter sich begrub. „Noch nicht.“
„Vielleicht fällt ihm rechtzeitig ein, wo er ist“, sagte Luke.
Tristan seufzte. „Oder ihr.“
Drei Männer sahen zu, wie sich das Paar am Strand wälzte, bis Pete auf dem Rücken lag und Serena auf ihm wie in einer Szene aus einem sehr alten Film.
„Es ist ihr eingefallen“, sagte Jake trocken und verdrehte die Augen. „Jetzt landen sie wenigstens nicht im Gefängnis.“
„Ich will vier Kinder“, sagte Pete, bemüht, seine Erregung in den Griff zu bekommen.
„Die kriegst du.“ Serena schlang die Arme um seinen Hals.
„Und einen Schuppen voller Vespas.“
„Das lässt sich machen.“
„Und einen Hubschrauber am Berghang.“
„Das ist viel besser als Autofahren.“
„Preisgekrönte Fotos an den Wänden.“ „Ich gebe mein Bestes.“ Doch sie wollte mehr. Viel, viel mehr.
„Und dich.“
Eine Welle schlug an den Strand und umspülte ihre Körper.
„Vertrau mir, Pete Bennett“, murmelte sie, ehe ihre Lippen seine fanden, genüsslich und neckend, aber mit einem Hunger, der sie erzittern ließ. „Das bekommst du.“
– ENDE –
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