Dem siebten Himmel so nah
Vergangenheit zu unternehmen und den Sonntagnachmittag in einem kleinen Hotel am Strand zu verbringen. Genau wie früher fingen Luke und Tristan an, sich über die jeweiligen Verdienste verschiedener Vollzugsbehörden zu streiten, und Jake besorgte sich Pfeile vom Barmann und nahm die Dartscheibe in Beschlag. Wieder daheim. Genau der richtige Ort, um seinen Herzschmerz zu kurieren. Genau die richtige Gesellschaft.
Er würde schon über sie hinwegkommen. Irgendwann.
In fünfzig, sechzig Jahren vielleicht.
Sie teilten sich für das Dartspiel auf, er und Jake gegen Tristan und Luke. Pete spielte gern Darts. Aber er hätte seine Brüder ohrfeigen können für ihre ständigen Fragen nach Griechenland und der schönen Frau.
„Was macht sie?“, fragte Luke, als Pete gerade werfen wollte.
„Wer?“
„Die Frau, die du zurückgelassen hast. Die dir das Herz gebrochen hat.“
„Was sie will“, murmelte Pete und verfehlte sein Ziel um gut drei Zentimeter.
„Eine eigensinnige Frau“, sagte Tristan. „Ich mag sie jetzt schon. Warum hast du sie nicht mitgenommen?“
„Hast du sie gefragt?“, fragte Luke neugierig.
Pete starrte die beiden an. „Was soll das werden? Ein Verhör?“
„Wir sind nur neugierig“, meinte Luke entschuldigend. „Was wirst du ihretwegen tun?“
„Nichts. Sie hatte ein besseres Angebot. Das hat sie angenommen. Ende der Geschichte.“
„Was für ein Angebot?“ Luke sah ihn fragend an. „Ein Angebot von einem anderen Mann? Hast du das nicht kommen sehen?“
„Ein Jobangebot“, erklärte Pete kurz angebunden. „Und ich habe es sehr wohl kommen sehen.“
„Eine eigensinnige Karriere frau“, befand Tristan. „Jetzt bin ich wirklich beeindruckt. Was hast du ihr angeboten?“
„Alles“, murmelte er.
„Autsch“, sagte Luke. „Bist du bald fertig mit den Darts?“
Pete warf seinen letzten Dartpfeil, ging zur Zielscheibe, um alle drei Pfeile abzunehmen, und schrieb sein Ergebnis auf die Tafel. „Willst du versuchen, die Zielscheibe zu treffen, Junior, oder soll ich uns allen Zeit ersparen und gleich null Punkte für dich eintragen?“, konterte er scharf. Wenn Luke Streit suchte, den konnte er haben. Doch Luke war seltsam still. Der ganze Raum fühlte sich an, als hielte er die Luft an.
Suchend blickte Pete sich nach dem Grund für die plötzliche Stille um und erstarrte.
Serena trug ein himmelblaues Kleid, das man als sittsam hätte bezeichnen können, wäre nicht der perfekte Körper darunter zu erahnen gewesen. Sie schien ganz aus köstlichen Kurven und anmutiger Sinnlichkeit zu bestehen, und als ihr Blick durch den Raum streifte, wurde so mancher Bauch eingezogen. Doch vergebens.
Ihr Blick ruhte auf ihm. Ihre braunen Augen waren nachdenklich, doch dann lächelte sie: ein keckes, herausforderndes Lächeln, das einen Mann um den Verstand bringen konnte. Jemand neben ihm sog scharf die Luft ein. Er meinte, es wäre Luke.
Langsam ging sie auf ihn zu, und Pete richtete sich auf. Alle Männer im Raum richteten sich auf.
„Glaubst du, das ist sie?“, fragte Tristan leise.
„Er hat sich gerade selbst mit den Dartpfeilen gestochen“, sagte Jake. „Sie ist es.“
Die Bar war alles andere als schick – ein bisschen heruntergekommen, ein bisschen zu dunkel. Serena wusste plötzlich nicht mehr, was sie sich dabei gedacht hatte, in diesem Aufzug in so eine Bar zu marschieren, doch sie warf den Kopf zurück und ging weiter, ihr Ziel fest im Blick. Sie hatte die Bennetts im Telefonbuch durchtelefoniert und schließlich Glück gehabt. Jake, der Bruder, der normalerweise in Singapur lebte, bewohnte zurzeit das Elternhaus in Sydney. Von ihm hatte sie Petes Telefonnummer erfahren, und auch wo sie ihn finden könnte. Und wann.
Doch er hatte versäumt zu erwähnen, wer noch alles dort sein würde.
Serena hatte ihr Kleid mit Bedacht gewählt. Ein blaues Seidenkleid, blau wie der Sommerhimmel, das ihre Hüften umschmeichelte und kurz über dem Knie endete. Die schmalen Träger zeigten mehr Haut, als sie bedeckten, die drei Knöpfe in der Mitte waren ein meisterhaftes Detail, das jedem Mann die Finger jucken ließ. Ihr Haar fiel in sanften Wellen bis zur Taille, und dank eines sehr teuren Lippenstiftes glänzte ihr Mund eine Nuance dunkler als sonst. Das Outfit war elegant und raffiniert, doch nach der Reaktion der Anwesenden zu urteilen auch verdammt sexy. Halb so wild. Wer diesen Mann halten wollte, durfte nicht schüchtern sein.
Zum Glück war sie das nicht.
„Hey
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