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Dem Sieger eine Handvoll Erde

Dem Sieger eine Handvoll Erde

Titel: Dem Sieger eine Handvoll Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alistair MacLean
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konnte hören, daß jemand sich im Zimmer zu schaffen machte, anhand der Geräusche jedoch nicht feststellen, was draußen vorging. Er konnte nur vermuten, daß irgend jemand genau das tat, was er bis vor einer Minute getan hatte. Er faltete sein Taschentuch zu einem Dreieck zusammen und band es sich vor das Gesicht. Er öffnete die Schranktür und sah sich unvermutet einem beleibten ältlichen Zimmermädchen gegenüber, das einen Kopfkeil in der Hand hielt. Offensichtlich war sie gerade dabei, das Bett für die Nacht zurechtzumachen. Plötzlich sah sie sich einer schattenhaften, drohenden Männergestalt gegenüber, die eine weiße Maske vor dem Gesicht hatte. Das Zimmermädchen verdrehte die Augen und sank langsam und lautlos zu Boden. Harlow machte einen Schritt auf sie zu, bekam sie gerade noch zu fassen, bevor sie auf dem Marmorboden aufschlug, ließ sie sanft zu Boden gleiten und legte ihr den Keil als Kissen unter den Kopf. Eiligst schloß er die offene Zimmertür, nahm seine Maske ab und benutzte sein Taschentuch jetzt dazu, seine Fingerabdrücke zu beseitigen. Schließlich nahm er den Telephonhörer von der Gabel und legte ihn neben den Apparat auf den Tisch. Er verließ das Zimmer und lehnte die Tür nur an.
    Er lief schnell den Korridor entlang, verlangsamte auf der Treppe seinen Schritt, ging in die Bar und bestellte sich einen Drink. Der Barkeeper schaute ihn regelrecht verblüfft an.
    »Was sagten Sie, Sir?«
    »Ich möchte einen doppelten Gin-Tonic.«
    »Jawohl, Mr. Harlow. Sofort.«
    Der Barmann versuchte, sich so wenig wie möglich anmerken zu lassen und stellte den Drink vor Harlow hin. Harlow nahm das Glas und setzte sich in einen Sessel, der an der Wand zwischen zwei Topfpflanzen stand. Er ließ seinen Blick interessiert durch die Hotelhalle wandern. Das Mädchen hinter der Rezeption musterte den Klappenschrank mit wachsender Verärgerung. Eines der Lichter blinkte ununterbrochen, aber es gelang ihr offenbar nicht, eine Verbindung mit dem betreffenden Anschluß herzustellen. Schließlich bat sie wütend einen Hotelboy zu sich und sprach leise mit ihm. Der Page nickte und durchquerte gemessenen Schrittes die Halle. Als er zurückkam, hatte er seine vornehme Geschwindigkeit erheblich erhöht. Er rannte durch die Halle und flüsterte der Telephonistin aufgeregt etwas ins Ohr. Sie verließ ihren Platz, und Sekunden später erschien kein Geringerer als der Geschäftsführer und eilte durch die Halle. Harlow harrte geduldig der Dinge, die da kommen würden und tat, als nippe er ab und zu an seinem Drink. Er war sich durchaus bewußt, daß die meisten Leute in der Halle ihn versteckt musterten, kümmerte sich jedoch überhaupt nicht darum. Für die Betrachter mußte es so aussehen, als trinke er eine harmlose Limonade oder ein Tonic-Water. Der Barkeeper wußte natürlich Bescheid, und man konnte sich darauf verlassen, daß MacAlpine ihn bei seiner Rückkehr als erstes um Johnny Harlows Getränkerechnung bitten würde, unter dem überzeugenden Vorwand, daß man es nicht zulassen könne, daß der Champion seine Drinks selbst bezahlte.
    Der Geschäftsführer erreichte in höchst unstandesgemäßem Trab die Rezeption und begann zu telephonieren. Inzwischen waren alle Leute in der Halle aufmerksam geworden. Ihre Aufmerksamkeit hatte sich nun von Harlow auf die Rezeption verlagert, und diese Wendung benutzte Harlow dazu, den Inhalt seines Glases in einen der neben ihm stehenden Blumentöpfe zu schütten. Er stand auf und schlenderte durch die Halle, als wolle er zu der Drehtür, die nach draußen führte. Sein Weg führte ihn an dem Geschäftsführer vorbei.
    Teilnahmslos fragte er: »Gibt es Schwierigkeiten?«
    »Ernste Schwierigkeiten, Mr. Harlow. Sehr ernste Schwierigkeiten.« Der Geschäftsführer hatte den Telephonhörer ans Ohr gepreßt und wartete offensichtlich darauf, daß sich am anderen Ende der Leitung jemand meldete, aber trotz seiner Nervosität merkte man ihm an, daß er sich geschmeichelt fühlte, daß Harlow sich die Zeit nahm, mit ihm zu sprechen. »Räuber, Mörder! Eines unserer Zimmermädchen ist auf brutalste Weise angegriffen worden.«
    »Mein Gott! Wo ist denn das passiert?«
    »Im Zimmer von Mr. Jacobson.«
    »In Jacobsons Zimmer – aber er ist doch nur unser Chefmechaniker. Er besitzt sicher nichts, was es sich zu stehlen lohnte.«
    »Das glaube ich Ihnen schon, Mr. Harlow. Aber das konnte der Dieb ja nicht wissen.«
    Harlow fragte eifrig: »Ich hoffe, sie war in der Lage, ihren

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