Dem Weihnachtsraetsel auf der Spur
fliegen wir zu Opa!«
Carlo tippt sich an die Stirn. »Ihr spinnt ja. Was meint ihr, wie viele Leute da mitmachen! Da haben wir doch keine Chance. Und außerdem, wie wollt ihr denn das Haus schmücken? Mit Christbaumkugeln und Lametta?« Er grinst. »Obwohl so ein Vorhang aus Lametta an der Eingangstür wäre doch nicht schlecht.«
Er schaut hinüber zu Katrin. »Was meinst du dazu?«
»Na, wenn die Kinder das machen wollen, dann lass sie doch.«
»Genau, wir machen das«, bekräftigt Jonas und knufft seine Schwester in die Seite.
»Klar«, beeilt sich Tina zu sagen. »Wir denken uns was aus, schmücken …«
»… und gewinnen«, ergänzt Jonas.
Die Geschwister fallen ihrem Vater um den Hals. »Bitte, sag ja!«
Von der Wucht der beiden beinahe umgeschmissen, grunzt Carlo: »Ja, ja, ist ja schon gut. Bevor ihr mich noch erwürgt!«
»Super!«, kreischen Tina und Jonas.
»Halt! Halt!«, versucht Carlo die beiden zu übertönen.
»Aber nur unter einer Bedingung. Ihr beide macht das ganz alleine. Wir …«, und er schaut seine Frau an, die nickt, »… helfen nur im Notfall. Klar?«
»Klar wie Kloßbrühe«, sagt Tina. »Wir machen das selber und fliegen dann auch alleine zu Opa. Klar?«
Sie grinst ihren Vater an. Der grinst zurück. »Erst müsst ihr mal das Ei legen, bevor ihr es essen könnt! Jetzt ab mit euch. Ende Gelände!«
Jonas und Tina verkrümeln sich, um weiter an ihrem Plan zu tüfteln. Ihre Mutter ruft ihnen noch schnell hinterher: »Und vergesst die Mail an Opa nicht!«
In Tinas Zimmer sucht sich Jonas einen Zettel: »Erst mal machen wir einen Plan. Das macht Papa auch immer, wenn er was tun will. Da schreiben wir auf, was wir alles brauchen.«
»Zuerst müssen wir uns überlegen, wie wir das Haus schmücken wollen«, meint Tina. »Zum Beispiel mit Tannenzweigen!«
»Nicht schlecht spricht der Specht«, ahmt Jonas seinen Vater nach und schreibt den Vorschlag auf. Gemeinsam überlegen sie weiter.
Nach einer Weile geht Tina raus. Als sie zurückkommt, hält sie ein Blatt Papier in der Hand. »Schau mal, was an unserer Haustür hing! Ein Brief für uns.«
Tina öffnet den Umschlag und zieht einen Zettel heraus. Sie liest:
WOMIT FÄNGT DIE MESSE AN UND HÖRT DER WEIHNACHTSBAUM AUF?
Bitte Anfangsbuchstaben aufschreiben!!
Ratlos schauen sich die beiden an. Was sollte denn das? Wie kommt das dahin? Und vor allem: Wer hat das dort hingehängt?
»Will uns da jemand auf den Arm nehmen?« Jonas schaut sich die Nachricht genau an, zuckt dann aber mit den Schultern und legt sie erst mal auf den Schreibtisch.
2. Dezember
K aum sind Tina und Jonas aus der Schule gekommen und haben zu Mittag gegessen, stecken sie ihre Köpfe zusammen. Abgesehen davon, dass sie das Rätsel lösen wollen, würden sie auch gerne wissen, von wem es stammt.
»Kann ja eigentlich nur Papa gewesen sein«, meint Tina.
»Glaub ich auch«, meint Jonas. »Obwohl er gesagt hat, er war’s nicht. Mama war’s auch nicht, sagt sie.«
»War denn der Umschlag innen angeklebt oder außen?«, will Jonas wissen.
»Weder noch«, sagt Tina. »Er lag innen drin, unter dem Briefkastenschlitz.«
»Na egal«, meint Jonas. »Können wir das Rätsel denn lösen?«
»’türlich«, behauptet Tina, wirft ihrem Bruder aber einen ratlosen Blick zu. Jonas kaut auf seinem Bleistift herum und streichelt Kater Lap. Top liegt auf dem Sofakissen und schnurrt laut und vernehmlich.
»Wir waren doch neulich erst in der Messe. Wie hat die denn angefangen? Mit Gesang? Mit Beten?«
»Mmmm«, meint Tina. »Keine Ahnung.«
»Mmmm«, macht auch Jonas, kratzt sich am Kopf und fängt dann an zu lachen.
»Mensch, sind wir blöd. Da sagen wir die Lösung und keiner merkt’s!«
»Wieso? Was meinst du denn?«
»Na ›Mmmm‹, das ist es. Haben wir doch beide eben gemurmelt. Mmmm. Die Messe fängt mit M an und der Weihnachtsbaum hört mit M auf!«
»Super«, freut sich Tina. »Das Rätsel hätten wir schon mal gelöst. Aber was das alles soll, wissen wir trotzdem nicht.« Sie nimmt den Zettel und malt ein dickes großes M auf die Seite drauf, wo es heißt »Bitte aufschreiben«. Dann legt sie ihn wieder zurück auf ihren Schreibtisch.
»Und was machen wir jetzt?«
Jonas denkt nach. »Schmücken. Bevor wir loslegen, schauen wir aber mal im Keller nach, was wir schon alles haben. Dann wissen wir, was wir noch kaufen müssen.«
»Also Tannenzweige brauchen wir garantiert nicht zu kaufen, die liegen ja im Wald haufenweise rum«, sagt Tina,
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