Dem Weihnachtsraetsel auf der Spur
bist. Und dann bin ich auch noch Schuld. Nächstes Mal kannst du draußen stehen. Du Blödmann!«
Wutschnaubend dreht Tina sich um und lässt Jonas einfach stehen.
Der schaut immer noch nach oben und kann es nicht glauben, dass die Kette weg ist. In diesem Moment zischt ein großer Schneeball an ihm vorbei und zerplatzt an der Hauswand. Vor Schreck dreht er sich um, aber niemand ist zu sehen. Dort, wo der Schneeball an der Wand zerplatzt ist, liegt ein gelbes Stück Papier. Jonas geht hin, nimmt es hoch und liest:
AN WEIHNACHTEN SEHR BELIEBT: SCHNEGKE?
Bitte Anfangsbuchstaben aufschreiben!!
5. Dezember
A lles ist wie immer: Frühstück mit der ganzen Familie, dann Schule und danach Mittagessen.
Doch woher kommen nur immer wieder diese Zettel? Jonas und Tina sind ratlos. Wer steckt bloß dahinter? Und wer hat gestern diesen Schneeball geschmissen? Aber vor allem, wie kriegen sie diesmal die richtige Lösung des Rätsels raus? Beim letzten Mal haben sie ja Glück gehabt, weil Jonas die Lösung kannte. Aber jetzt?
Erst gestern haben beide in ihrem Biologiebuch nachgeschlagen, welche verschiedenen Schneckenarten es gibt. Natürlich war ihnen aufgefallen, dass das Wort nicht richtig geschrieben ist. Doch wer weiß schon, was es irgendwo im Hinterland von Kuba oder Bora-Bora für Schnecken gibt, die komisch geschrieben werden?
Aber die Suche in den Büchern und auch im Lexikon hat nichts gebracht. Sie hatten es dann sogar im Internet versucht und in die Suchmaske bei Google »Schnegke« eingegeben. Als Antwort blinkte jedoch nur die Frage auf »Meinten Sie: Schnecke «.
Schließlich ist es Tina, die Jonas zufällig auf die richtige Lösung bringt. Als Tina von der Schule kommt telefoniert sie mit Tante Carla, der Schwester von Carlo. Ein paar Mal verhaspelt sie sich dabei und spricht ihre Tante mit Klara an. Klara heißt aber die Schwester von Katrin. Klara und Carla!
Und da fällt es Jonas, der das Gespräch mit halbem Ohr mitbekommen hat, plötzlich ein! Man muss einfach die Buchstaben umstellen: Schnegke = Geschenk!
Des Rätsels Lösung ist also gefunden. Er nimmt den gelben Zettel und notiert hinten ein großes G.
Diesmal hat das Raten ziemlich lange gedauert. Darum entschließt sich Jonas, ein Rätselbuch zu kaufen.
Jetzt sitzt er da und blättert das Buch durch. Auf seiner Schulter schnurrt Lap und schaut zu:
Welche Farbe hat das Rote Kreuz?
An welchem Fluss liegt Köln am Rhein?
Wie lange dauerte der 30-jährige Krieg?
Wo steht der Schiefe Turm von Pisa?
»Oh Mann! Alles Blödsinn! Das sind doch keine Rätsel! Das ist Schwachsinn.« Wütend pfeffert Jonas das Buch in die Ecke.
»Was ist denn los?« Tina kommt von dem Krach aufgeschreckt in sein Zimmer. Jonas zeigt ihr das Buch.
»Vergiss es«, meint Tina. »Du musst mir helfen. Ich bin gerade dabei, die Verlängerungsschnüre aneinanderzustecken. Aber die klemmen. Außerdem müssen sie noch geputzt werden. Ach ja, und Lotta hat mir auch noch was geschenkt. Schau mal!«
Sie zieht aus einer großen Tüte einen Haufen bunter Schnüre mit Leuchtdioden hervor. Sofort stürzt sich Top auf sie und beginnt mit ihnen zu spielen.
»Wenn man die richtig zusammenbaut, gibt das ein Rentier. Und die Schnüre blinken.«
Schnell stecken sie das Rentier zusammen.
»Das sieht super aus«, staunt Jonas.
»Na, ihr beiden, was treibt ihr denn da?«, will ihr Vater wissen, der plötzlich in der Tür steht. Er hat noch Mittagspause.
»Gar nichts«, brummelt Jonas.
Carlo zieht erstaunt die Augenbrauen hoch.
»Es ist halt doof, dass immer alles geklaut wird. Bald hab ich auch keine Lust mehr«, erklärt Tina.
»Erwartet keine Hilfe von mir«, sagt Carlo. »Wir haben ja gesagt, ihr macht das alleine. Ohne Hilfe.« Er deutet auf das Rentier. »Nicht übel spricht der Kübel.« Und weg ist er.
Tina und Jonas schauen sich an.
»Meinst du immer noch, er klaut uns alles weg?«, fragt Tina.
»Irgendwie vermute ich das. Aber eigentlich kann er’s nicht sein. Wir haben doch immer gewusst, wo er ist.« Jonas steht auf.
»Komm, machen wir den Hammel mal an!«
»Den Hammel?« Tina versteht wieder gar nichts.
»Na, das Rentier !«
Draußen vor der Haustür suchen sie sich eine Stelle, wo sie das Rentier gut befestigen und das Elektrokabel an eine Steckdose anschließen können. Sie beschließen, das Kabel durch das winzige Fenster neben der Haustür nach innen ins Klo zu verlegen.
Das Rentier ist schnell angebracht. Es hängt an einem Haken, der sich
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